Kleines Schwerin, große FRAGEN
Wer oder was ist eigentlich Schwerin? Gemeint ist die Stadt, besser das Landeshauptdorf Schwerin – diese wunderschöne Gebäudeansammlung in reizvollster Umgebung, ein Flecken, der alle Bedingungen für ein erstrebenswertes Leben zwischen gediegenen Häuserzeilen und grünen Paradiesen erfüllen könnte. Für einige Schweriner erfüllte sich dieses Ideal, sie haben es mit Geld gekauft. Auch hier haben Leute solches im Überfluss, wobei nicht jeder weiß, warum. Aber das ist etwas anderes. Viele Bewohner haben gar kein Geld oder nur sehr wenig, und die Stadt hat weder wenig noch keins, sondern Schulden. Theater, Schleswig-Holstein-Haus, sozialer Wohnungsbau, Bibliothek stehen in Frage, anderes schon außer Frage, weil weg. Und immer größere Streichungen stehen bevor. Verschiedene Gruppen des Widerstands gegen die Abzocke kleiner Leute, die sich Sorgen machen, laden am 1. Februar um 13 Uhr ein zu einer Demonstration unter dem Motto: Wem gehört eigentlich Schwerin? Solche Frage ist erlaubt und dringend nötig. In dieser Stadt wird viel zu viel geredet und meist blind mit den Armen gefuchtelt und die linke Bürgermeisterin fixiert: Linke konnten nie mit Geld! Sagt man so daher. – Auch Rechte können kein Geld ausgeben, das sie nicht haben. Aber keiner scheint es zu wissen.
Denn sie geben alle trotzdem fleißig Unmengen Geld aus. Die Heerscharen von Beamten, die mittags das Schweriner Stadtbild nadelstreifengrau verzaubern, mögen zwar ansonsten emsig über ihre Flure eilen, aber Geld verdienen sie damit nicht. So richtig Geld verdient kaum einer in Schwerin, wer denn auch? Die paar verlängerten Werkbänke? Es mag ja sogar gewollt sein; Industrielärm störte hier schon zu alten Zeiten nie die eifrigen Verwaltungen. Daran schließt die Frage: Warum ist eigentlich kein Geld da? Dabei liegen doch 10 Billionen Euro auf den Privatkonten. Davon leiht sich Frau Gramkow ein bisschen, und Frau Merkel in Berlin auch. Durch Zinsen häufen sich bald 11, 12, 13 Billionen auf jenen Konten, und wir sind eben noch ein bisschen ärmer, denn wir bezahlen ja die Zinsen. Wir merken es in unserem Geldbeutel, und die Kämmerer im Stadthaus auch. Weil wir längst nicht mehr von den Russen siegen lernen, sondern von den Amerikanern, haben viele von uns Gottes Willen erkannt, der dahinter steckt. Wer sich fürchtig dieser Fügung beugt, sollte sich nicht mehr beschweren über manche Unebenheit in Schwerin, und dass der schönen Stadt ihr finanzieller Atem wegbleibt. Wer dem lieben Gott misstraut, wird sich über bestimmte Hintergründe informieren und sich dann erschrecken, was mittlerweile aus dem zusammengepappten Deutschland geworden ist. Wer erst erkannt hat, wie sehr das Finanzunwesen und die Wirtschaft unsere saftlose Politikerkaste im Griff haben, kriegt Heidenangst und nimmt Reißaus und flüchtet sich in die Idylle seiner Gartenhütte – oder er stellt sich seiner Verantwortung als mündiger Bürger und prangert forsch die Machenschaften an, unter denen das Volk zunehmend leidet. Wenn zum Beispiel bekannt wird, dass jedes vierte in Deutschland gefällte Urteil falsch ist, sollte man doch den Grund suchen. Sind Richter zu wenig ausgebildet? Oder spielen Gefälligkeitsgutachten eine Rolle, von Interessengruppen finanziert? Sehen wir uns hier einem Geflecht von Vetternwirtschaft gegenüber? Im ach so gegen jeden Verdacht erhabenen cleanen Deutschland? Ist etwa die unabhängige Justiz gar nicht mehr unabhängig? Fragen Im Auftrag eines Ehepaars aus Parchim schrieb ich eine Reportage über einen unglaublichen Leidensweg durch deutsche Gerichtsstuben. Man kann das Recht im so genannten Rechtsstaat vergessen, wenn es bestimmten Leuten nicht passt. Hätten Sie das gedacht? ARD und ZDF berichten über ähnliche Fälle wie ich. Wenn Sie miterleben wollen, wie inzwischen mit Bürgern und ihren verbrieften Rechten umgegangen wird, lesen Sie mein Buch „Rechtssache Infraschall “.
Sie müssen gar nicht viel Interesse an diesen unterfrequenten Schwingungen aufbringen – viel zu speziell, Sie erfahren aber eine Menge über die Gepflogenheiten unserer Judikative, über Seilschaften in der Politik, Richter aus dem Westen, Gutachter und Amtsärzte, die Blödheit diagnostizieren, um Störenfriede zu entsorgen. Sie lernen etwas über gewaltige personelle Apparate, die schon mal mit einer halben Papierseite auskommen, um Bürger willen auszukehren. Und Sie fragen sich am Ende: Ist das die Gesellschaft, in der ich leben möchte? Nun, manche fragen sich das leider erst dann, wenn sie aus ihrer Wohnung geklagt werden, ihnen der Strom abgedreht wird, sie ihre Gesundheit nicht mehr bezahlen können, sie ihre bescheidenen Ersparnisse verloren haben, oder von ihrer Versicherung derart über den Tisch gezogen werden, dass ihnen die Spucke trocken wird. All dies sind keine Eintagsfliegen, sondern von deutscher
Politik gewollte Heu schrecken. Wir befinden uns im Würgegriff der wahren Weltbeherrscher – und die deutsche Politik fühlt sich sauwohl dabei, weil es ihr an nichts fehlt. Was machen wir?
Wir zanken lächerlicherweise darüber, welche Partei des großen Einheitpotts uns regieren soll. Alle uns Friede, Freude, Eierkuchen einredenden Akteuren von Politik und Medien sind fern jeden Elends und genau so fern jeder Wahrheit. Meine Mutter erzählte früher von Einpeitschreden, die sie als Angestellte der Rostocker Stadtverwaltung im Dritten Reich über sich ergehen lassen musste, die einer hielt, der es nicht so mit Fremdwörtern hatte. Es sei, brüllte er seinen Untertanen entgegen, ein „Schaoß auf dem Kontingent“. Was den Bildungsstand einiger jetzt lebenden Einpeitscher betrifft, darf ich diesen köstlichen Ausspruch im Jahr
2013 unverändert rezitieren. Oder nicht? Vielleicht sind sie schlauer als wir denken. Das machte es noch viel schlimmer!
Den Seelenstorm Nr.63 hier als PDF Seelenstorm Nr.63