Schliemann-Büste zersägt im Schrott gefunden
Weit über hundert Jahre stand die Schliemann-Büste auf der Terrasse am Ostufer des Pfaffenteichs. In der Nacht zum Montag (29. August) stahlen Unbekannte die Bronzebüste des Archäologen Heinrich Schliemann (1822-1890) von ihrem Sockel.
Doch aufgrund verschiedener Medienberichte entdeckte ein Schweriner Sekundärrohstoffhändler die Skulptur komplett zersägt im Schrott. Die 84 Kilogramm angebliches Kupfer (Materialwert etwa 250 Euro) seien für eine Bewehrung eines Daches gehalten und aufgekauft worden.
Die Büste des Altertumsforschers, die der Schweriner Bildhauer Hugo Berwald (1863 – 1937) gestaltete, war 1895 vor dem damaligen Gymnasium Fridericianum aufgestellt worden. Während der Abiturprüfungen sollen die Gymnasiasten den strengen Blick des Mecklenburger Gelehrten so sehr gefürchtet haben, dass sie seine Büste oftmals umdrehten oder gar vom Sockel herunterwuchteten und ins Gras stellten. Das soll streng bestraft worden sein, falls die Übeltäter erwischt werden konnten.
Das Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte hatte 1990 zum 100. Todestag des Altertumsforschers zwei Kopien aus Gips anfertigen lassen, so dass die Büste nach der jüngsten Freveltat durchaus ersetzt werden könnte.