Schelfbauhütte - Schöner wohnen in Schwerin.... sieht sicher anderes aus
Sicher gibt es viele Bausünden in Schwerin, aber eines der schlimmsten Bausünden findet man in Verlängerung der Bergstraße in Schwerin, auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Schall & Schwenke, zu DDR Getränkekombinat Schwerin.
Man muss sich zwangsläufig die Frage stellen, wie verzweifelt muss man sein, sich dort eine Wohnung zu mieten oder sogar zu kaufen?
Scheinbar liegen dort die Nerven schon blank, denn Transparente an der Fassade zeugen vom Unmut einiger der Bewohner.
Wie kann denn dort nur wohnen, dann lieber doch die Plattenbauten in den ehemaligen Neubaugebieten der Stadt Schwerin.
Zumindest stehen diese noch mehr als 40-50 Jahre nach dem Bau und werden als ehemaliges Volkseigentum den DDR Bürgern gut und gerne vermietet.
Gerade dieses Transparent veranlasste mich einmal wieder dort umzuschauen. Das dort die Nerven wirklich blank liegen, zeigte mir ein sportliches Pärchen, das mich mit der Frage ansprach, "Was ich denn hier fotografieren würde?" Abgesehen davon das es eine dumme Frage war, denn jeder sieht ja in welche Richtung meine Kamera zeigte, kann ich immer noch fotografieren was ich gerne möchte. Auch wenn ein Schild darauf hinweist, das es sich um einen Privatweg handelt, kann ich dort Fotos machen, so viel ich will.
Die Dame und der Herr könnten ja gerne die Polizei rufen, wenn Sie ein Handy dabei haben, wenn nicht stelle ich mein Handy gerne zur Verfügung. Aber das wollten Sie dann auch nicht.
Was hatte dieses sportliche Paar denn daran auszusetzen, das ich dort Fotos geschossen habe? Sollte keiner sehen wir die Leute dort wohnen? Wenn ja warum nicht ?
Man muss zwangsläufig fragen, wie kann man dort nur hinziehen? Wenn die Plattenbauten so bei den Westdeutschen verpönt waren, was ist das denn, wo Sie jetzt wohnen?
Man wohnt dort auf engsten Raum dicht an dicht, ohne Keller mitten im Dreck der ehemaligen Brauerei. Als Schweriner habe ich in der Bergstraße gewohnt und in der Brauerei sogar gearbeitet. Dort wurde ja auch Bier und Brause und Selter abgefüllt. Dazu wurden die Flaschen im Vorfeld gereinigt und die alten Etiketten in der riesigen Industriewaschmaschine abgeweicht. Jeden Freitag nach der Spätschicht wurde das alte Wasser dieser Maschine dann abgelassen und zwar direkt in den Ziegelsee. Waren die "Schleusen" geöffnet tauchten auch bald die ersten toten Fische an der Oberfläche auf.
Hätte mir damals jemand erzählt, das hier irgendwann Mal Menschen wohnen werden, hätte ich es nicht geglaubt.
Aber irgendwie verstehe den Unmut einiger der Anwohner nicht wirklich. Denn ein Bauschild trift doch den Nagel auf den Kopf:
Die alte Brauerei ist eine Baustelle , Mach Sie zu Deiner ......