Oldtimertreffen 2017 Schwerin oder Auferstanden aus Ruinen
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Vorwort: In Erinnerung und Gedenken an Ernst-Augsut Burmeister, dem ehemaligen Simson Vertragshändler aus Schwerin, Motorsportfreund und Teilnehmer der Teterower Bergringrennen.
Der Spirit der DDR lebt auch 27 Jahre nach der feindlichen Übernahme in den Westen weiter. ifa-verein-mv
Wer das diesjährige Oldtimertreffen im KIW Vorwärts besucht hat, spürte den Geist der DDR noch überall. Nicht nur das längst vergessene Gebrauchsgegenstände wieder im Gedächtnis aktiviert wurden, sondern, zumindest die etwas älteren Jahrgänge, fanden sich in einer fast schon vergessenen illustren Gesellschaft wieder. Man geht im Osten doch anderes miteinander um, denn die Händler, Aussteller und Besucher verbindet die gemeinsame Vergangenheit aus DDR Tagen. Was auffiel waren die vielen DDR Fahnen, die überall demonstrativ angebracht waren. Am kommenden Dienstag, dem Tag der deutschen Einheit werde ich wohl nicht so viele Fahnen zu sehen bekommen. Scheinbar hat der Osten auch seine Identität verloren, und man kann sagen, dass die Deutschen durch nicht mehr getrennt wurden als durch die Öffnung der Mauer. Das soll nicht bedeuten, wir wollen die DDR wieder haben. Nach dem Begrüßungsgeld, verloren viele ihre Arbeit und pendeln jetzt fast schon 27 Jahre und viele haben das Land verlassen. Trotzdem zieht diese Ausstellung auf dem ehemaligen Vorwärts Gelände tausende Fans in seinen Bann. Eine vergangene schöne Zeit zieht an vielen vorbei. Was hat man am Auto gebastelt und geschraubt. Ersatzteile waren Mangelware, heute fragt man sich warum eigentlich? Alles was es nicht gab liegt auf den Verkaufstischen. Moped Ersatzteile ohne Ende, eine Sitzbank für die Schwalbe, Siebe für den Tank, Schwimmernadelventile , Blinker für den Lenker. Wo kommt dies bloß alles her? Hätte man unsere Mopeds nicht weiter bauen können, heute sind Sie gefragt, und es werden gute Preise erzielt.
Auch für den Trabant und Wartburg gibt es fast alles was das Herz begehrt. Wer sucht der findet meistens was er braucht.
Natürlich denkt man beim Besuch daran zurück, wie einst hier Ordnung herrschte, erst zum Meister in der Annahme und man war froh überhaupt ran zu kommen. Die Hallen hinterlassen eine traurigen und wehmütigen Eindruck, war die Zeit in der DDR wirklich so furchtbar? Sicher war ein gewisser Mangel vorhanden, aber irgendwie kannte immer einer einen, der wieder jemanden kannte, der das passende Teil hatte.
Die beschmierten Wände mit der in 2 Meter Höhe befindlichen Leitstelle lassen erahnen, das hier einmal wirklich PKW’s und LKW’s repariert wurden.
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Zur WebseiteDieses Treffen ist deshalb so wichtig für die Menschen im Land, weil es diese Menschen verbindet, die Botschaft ist, wir sind viele und nicht allein. Auch wir haben etwas, auch ohne Marshallplan wie im Westen geschaffen und müssen uns nicht verstecken.
Man kann für dieses Treffen nur hoffen, dass die Verantwortlichen der Stadt für diese Menschen ein offenes Ohr hat und irgendwie eine Lösung für die vielen Händler, Oldtimerfreunde und Besucher at und uns die Ausstellung und das Treffen erhalten bleiben. Der Geist der DDR schläft auch in den kleinen Wohnwagen der Händler, die sich oft von weither auf den Weg gemacht haben, um ihre Sachen zu verkaufen. Man sollte auch nach Lösungen suchen, die den Händlern und Ausstellern erlauben, ohne Schmerzen in der Brieftasche, anzureisen und 1-2 Tage zu bleiben. Jeder Ausstellunglebt doch von den Händlern und Ausstellern, da sollte man auch mal daran denken, ihnen nicht nur bei der Toilette entgegen zu kommen. Nichts ist schlimmer als traurige Kinderaugen am Kinderkarussell, eil die Mutti noch nichts verkauft hat, um dem Kind eine Fahrt zu spendieren… Hier kann man als Veranstalter, diesen Kindern durch eine Freifahrt für die Kinder der Aussteller und Händler, schon eine kleine Freude machen.
Ansonsten wieder eine sehr schöne Veranstaltung die der Stadt viele Besucher beschwert hat und den Veranstalter wieder viel Kraft abverlangt hat. Man kann nur sagen, bleibt am Ball und ermöglicht den treuen Fans im kommenden Jahr wieder ein Oldtimertreffen in Schwerin.
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Erst heute, nach sieben Jahren, lese ich diesen Artikel von Norbert Höfs in myheimat. Und ich bin erstaunt. Und Wessi. Das Wort empfinde ich genauso wenig abträglich oder beleidigend wie Ossi. Das hat sich eben so eingebürgert. Und ich bin kein Politiker. Wäre ich das gewesen in der Vergangenheit, wäre mir wahrscheinlich manches Negative erspart geblieben. Das vorweg.
In gewisser Weise kann ich ja deinen Frust verstehen, und ich stimme dir zu, wenn unterschwellig dargestellt wird, dass finanzkräftige Kreise aus dem Westen die Wendesituation für sich ausgenutzt haben. Du schreibst zwar, dass ihr oder die meisten die DDR nicht wiederhaben wollen, doch auch davon, welch großer Mangel an allem herrschte und man jemanden kennen musste, der jemanden kennt, der auch jemanden kennt, der etwas besorgen kann. Es wird niemand behaupten können, dass das gesunde und gar wieder erstrebenswerte Verhältnisse sind und waren.
Liest sich aber doch so, als wenn die DDR noch immer erstrebenswert wäre.
Aber es ist immer so: Wo Mangel herrscht, wird gekungelt und unter dem Tisch gehandelt. Das war im Westen genauso zur Währungsreform 1948. Plötzlich war Ware vorhanden, an die man zuvor nur durch Beziehungen und Tauschhandel kam.
Und ja: Wo Mangel herrscht, da steht man im Allgemeinen zusammen und macht aus Sch ... Rosinen. Das ist selbst in Afrika so. Und wenn es den Leuten dann besser geht, ist die Nachbarschaftshilfe vergessen, und jeder protzt mit dem, was er erreicht hat. Das ist leider ein menschliches Problem, überall auf der Welt.
Doch weshalb schreibst du von Feindlicher Übernahme? Ich habe mit eigenen Augen direkt nach der Wende den maroden Zustand der ostdeutschen Gebiete gesehen, und da kann niemand behaupten, dass unter den Umständen ein zuträgliches Leben möglich und erstrebenswert war. Als Erstes wurden doch vernünftige Straßen gebaut, denn funktionierende Infrastruktur ist allemal die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.
Es ist nicht alles glatt gelaufen, doch die massenhaften Betriebsschließungen und damit verbundenen Entlassungen waren doch das Resultat des Systems. Das lag keinesfalls an den Mitarbeitern. Die wären genauso befähigt wie die Westdeutschen, doch sie hatten nicht die Möglichkeiten wie diese.
Weshalb nicht Nostalgie, wenn man an den Sachen hängt und damals dafür gekämpft hatte, um einen Trabant oder Trabbi nach zehn Jahren endlich freudestrahlend zu bekommen. Oder Tapeten und Mauersteine. Aber auch dann wahrscheinlich nur deshalb, weil man Beziehungen hatte. Das ist doch kein erstrebenswertes System, und daran, an der Planwirtschaft, ist letztlich die DDR zugrunde gegangen. Und leider: Der Trend dahin ist wieder erkennbar, mit dem Hang zur überbordenden Bürokratie. Das ist nicht gesund.
Ich habe es, als Wessi und Entwicklungshelfer in Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken selber erlebt, wie hemmend es ist, wenn man nur für die Ausgabe eines Werkzeugs oder erforderlichem Material Zettel ausfüllen musste und dann zu warten hatte, bis es kam. Oder wenn überhaupt keine Ersatzteile vorhanden sind und deshalb auch die Arbeiten ruhen mussten. Das war Leerlauf und kostet.
Und es wird, bei aller Liebe und Erinnerung an Nostalgie, niemand mehr in Trabbis oder alten Eisenbahnen fahren wollen. Ich persönlich mag auch Dampflokomotiven, aber täglich damit zur Arbeit fahren, ist in Keines Sinne.
Und deshalb lässt sich nicht verstehen - auch bei Kritik an den überbordenden kapitalistischen Strukturen - wenn, besonders im Osten, doch nicht nur dort, die Rückkehr nach eben diesen vergangenen Verhältnissen gewünscht und gefordert wird. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass trotz aller Mängel im System - denn eine soziale Marktwirtschaft haben wir leider auch nicht mehr -, das westliche Wirtschaftssystem doch das Bessere ist. Und wenn dann noch ein Unmensch wie der Putin behauptet, in der Ukraine Nazis bekämpfen zu wollen und dabei in Wirklichkeit das ganze Land von der Landkarte löschen will und somit sein eigenes Territorium, nur aus Machtstreben, vergrößern will, wo es doch so schon das flächenmäßig größte Land der Erde ist, kann dem nur widersprochen und leider mit Waffengewalt widerstanden werden.
Nur widerwärtige Machtmenschen sind in der Lage, Wohnungen, Krankenhäuser, Frauen und Kinder und deren ganze Infrastruktur in Schutt und Asche zu legen. Putin ist der zweite Hitler. Da beißt keine Maus den Faden ab. Und da hilft auch keine Verhandlungsbereitschaft, denn die muss auf beiden Seiten vorhanden sein.
Ob diese Worte nach so langer Zeit gelesen werden? Aber ich musste sie mir mal von der Seele schreiben.