MVGIDA und Gegendemos
Kaum hat Pegida/MVGIDA einen neuen Versammlungstermin beim Ordnungsamt beantragt, lassen auch die Reaktionen der Gegendemonstranten nicht lange auf sich warten.
Erstaunlich ist die Tatsache wie schnell die Informationen über Versammlungsort und die Strecke der Pegida Bewegung öffentlich werden. Nach meinen Informationen wurde dem Ordnungsamt am Nachmittag des 9.4.2015 der neue Versammlungsort für die Demo am 13.4.2015 bekanntgegeben.
Auf der Webseite „Schwerin für Alle“ befindet sich bereits am 10.4.2015 um 9:31 Uhr ein Eintrag dem zu entnehmen ist, dass sowohl der Versammlungsort und auch die geplante Route bekannt sind.
Hier scheint man gut vernetzt zu sein und vermutlich stellt man diese Informationen schon von Seiten des Ordnungsamtes den entsprechenden Stellen zeitnah zur Verfügung, denn es macht doch wenig Sinn, dort eine Gegendemo abzuhalten, wo Pegida nicht gerade präsent ist.
Im genannten Eintrag findet sich sogar ein offener Aufruf den Weg zu versperren. Zitat:
„ Hallo alle! Es wird konkret!
Da mvgida sich mit ihrem Zug in Richtung Mueßer Holz und damit gefährlich nah an die dortigen Flüchtlingsunterkünfte bewegen wollen, haben wir unsere Kundgebung so angemeldet, dass sie den Weg dahin versperrt. Es gibt eine Kundgebung Hamburger Allee/Ecke Kantstr. und einen kurzen Demozug den mvgidas entgegen.
Bitte teilt und ladet ein, was das Zeug hält! Wir müssen viele sein! Macht mit uns klar, dass wir Flüchtlinge schützen und uns die Menschen auf dem Dreesch - egal welcher Herkunft - wichtig sind! Wir überlassen den Dreesch nicht mvgida! “
Sollte der Demonstrationszug von MVGIDA nun tatsächlich auf der genannten Strecke geplant sein und die Aufforderung die Strecke zu versperren von „Schwerin für Alle“ mit dem Wissen des Streckenverlaufs erfolgt sein, dürfte dies eindeutig rechtswidrig sein.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Fakt im Text, dass es im Mueßer Holz gefährlich nah an die dortigen Flüchtlingsunterkünfte gehen soll? Die Politik spricht doch aber immer von dezentraler Unterbringung, wie kann es dann sein, dass hier von Flüchtlingsunterkünften gesprochen wird? Also lautet die Bezeichnung -Dezentrale Unterbringung- doch wohl eher, dass nur bestimmte Stadteile für die dezentrale Unterbringung geeignet sind. Dezentral heißt hier fernab von Politikern in dafür geeignette Stadtteile.
Einem weiteren Eintrag vom 13.4.2015 kann man nun entnehmen das die Stadtteile Neu Zippendorf und Mueßer Holz „anscheinend die Schmuddelecken Schwerin geworden sind“ Weiter Zitat: „Da wohnt man nicht, da kauft man nicht ein, da geht man auch sonst nicht hin.“ Ist es dann nicht auch fremdenfeindlich dorthin Flüchtlinge zu bringen und wohnen zu lassen, wo nicht nur keiner wohnen will, sondern wo man schlichtweg nicht wohnt und auch sonst nicht hingeht!
Weiter wird im Text darauf hingewiesen Zitat: „In einem Stadtteil, der auch den größten Anteil an Flüchtlingen und Migrant_innen beherbergt, ist das im wahrsten Sinne brandgefährlich!
Hier der ganze Text:
Hallo zusammen,
die Schweriner Stadtteile Neu Zippendorf und Mueßer Holz sind anscheinend die Schmuddelecken Schwerins geworden. Da wohnt man nicht, da kauft man nicht ein, da geht man auch sonst nicht hin. Die WGS und soziale Initiativen versuchen mit begrenzten Mitteln, die Neubaugebiete aufzuwerten, aber mindestens ebenso wichtig ist es, dass alle Schweriner_innen diese als Teil ihrer Stadt wahrnehmen und nicht als soziale Brennpunkte abschreiben. Deshalb dürfen wir auch nicht hinnehmen, dass gerade dort sich die von Nazis und anderen ganz Rechten gesteuerte mvgida breit macht. In einem Stadtteil, der auch den größten Anteil an Flüchtlingen und Migrant_innen beherbergt, ist das im wahrsten Sinne brandgefährlich!
Deshalb brauchen wir euch heute abend, wenn mvgida auf einer zwei Kilometer langen Strecke durch Neu-Zippendorf zieht! Der Dreesch ist bunt und soll es bleiben!“
Auf der Facebookseite von Schwerin für Alle findet man auch am 10.4.2015 wogegen man auch am 13.4.2015 auf die Straße gehen möchte, Zitat: „Kommentare auf der mvgida-Seite zu pakistanischen Flüchtlingen, die für die Verbesserung ihrer Situation in den Hungerstreik getreten sind. Dagegen gehen wir Montag auf die Straße!“
Nun sind einige dieser Kommentare wirklich menschenverachtend und völlig daneben und zu verurteilen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass Facebook eine offene Plattform ist und jeder dort etwas eintragen kann bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang das gerade die schlimmsten Einträge innerhalb einer Stunde eingetragen wurden und relativ viele Daumen hoch erhalten haben. So könnte man auch durch gesteuerte Einträge die Stimmung in eine bestimmte Richtung lenken und so eine künstliche Anti-Pegida Stimmung erzeugen. Kurz gesagt man sollte nicht alles glauben was auf der Seite von MVGIDA zu finden ist. An Dummheit ist es aber kaum zu übertreffen, wenn man von Seiten des Admin und MVGIDA, derartige Einträge nicht löscht und sich davon distanziert. Nun entweder ist der Admin überlastet, hat die Orientierung verloren oder was ich wirklich nicht hoffe, identifiziert man sich mit den Usern die so etwas geschrieben haben.
Viele unserer Mitbürger engagieren sich ja nun per Bild und Textmitteilung auf der Seite von Schwerin für Alle nur sollten doch einige sich den Text auf dem Schildchen, dass man ihnen in die Hand gibt, vorher durchlesen.
Was mich an den aufrechten Antirechten besonders aufregt, ist die Heuchelei.