Ein erstaunliches Haus: Stufe für Stufe vom Lehrling zum Meister
„Handwerkskammer Schwerin“ steht an dem großen Gebäude in der Friedensstraße, die in früheren Zeiten „Grenadierstraße“ hieß. Die alte Straßenbezeichnung deutete darauf hin, dass einst in den ehemaligen Quartierhäusern an dieser Straße Soldaten (Grenadiere, Infanteristen) untergebracht waren. Nach dem Kasernenneubau vor über hundert Jahren erwarb die Handwerkskammer drei der acht Gebäude, baute sie um und richtete hier ihren Kammersitz samt Büros, Veranstaltungssaal, Bibliothek und Ausstellungsräumen ein.
Was bis heute noch die meisten Besucher des Hauses fasziniert, sind die drei Bleiglasfenster im Treppenhaus, die der Kunstglasermeister Rudolf Königsberg um 1905 schuf. Der in Crivitz geborene Handwerker hatte einen internationalen Ruf erlangt, als er 1904 auf der Weltausstellung im amerikanischen St. Louis ein Opalglasfenster mit einem Mühlenmotiv gezeigt hatte und mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden war.
Kunstglasermeister Königsberg, der seinerzeit bei der Ausgestaltung des Gebäudes beteiligt war, stellte im Treppenhaus die Ausbildungsstufen des Handwerks dar – vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister.
Stufe für Stufe geht es vom Lehrling zum Meister aufwärts, sichtbar auf der Treppe der Handwerkskammer.