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Die Bardowicker Gesäß-Huldigung: "Obszön!"

  • Detail des Löwendenkmals, die Gesäßhuldigung als Geringschätzung gegenüber Heinrich dem Löwen durch Bardowicker Bürger, da ihre Stadt während dessen Regierungszeit eine Schlüsselrolle als Handelsplatz verlor.
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Als 1995 das Denkmal für den Stadtgründer Heinrich den Löwen anlässlich der 1000-Jahr-Feier Mecklenburgs auf dem Schweriner Marktplatz aufgestellt wurde, gab es einiges an Entrüstungen wegen der provokativen und respektlosen Darstellungen, die der Konstanzer Bildhauer Peter Lenk da in Stein gemeißelt hatte. Mittlerweile haben sich die umstrittenen, sehr realistischen Darstellungen der gewalttätigen Episoden aus dem Leben Heinrichs des Löwen zu einer Touristenattraktion entwickelt.
Die üppigen Formen der Figuren von Peter Lenk mit ihren unverhüllten Details sind zwar nicht jedermanns Geschmack und rufen häufig Widerspruch hervor, besonders die Kriegs- und Leidensszenarien sowie die berühmt-berüchtigte Gesäßparade, aber auf jeden Fall sorgen sie für Aufsehen und jede Menge Gesprächsstoff.
Peter Lenk wollte auf dem Denkmal Heinrich als Städtegründer, aber auch als Stadtzerstörer, als stolzen Herrscher und apokalyptischen Reiter herausstellen. Auf der kritisch-spöttelnden, viereinhalb Meter hohen Geschichtspyramide thront ein geduckter Löwe, der die Passanten mit einem hämischen Grinsen beäugt. Auf den vier Seiten geht es in den Reliefbildern um die Herstellung des Braunschweiger Löwen, um die Gründung Schwerins, um den Wendenkreuzzug 1142 sowie um die Bardowicker Gesäßhuldigung. Für Peter Lenk sind es "Geschichten zum Nachdenken und Rätseln", es sind freche Botschaften des begehrtesten Bildhauers der zeitgenössischen Kunst.
Die 4. Seite der Pyramide zeigt eine Legende: Die Bardowicker verweigerten sich Heinrich, als dieser in die Verbannung musste. Nach seiner Rückkehr zeigten sie ihm - wenn auch in devoter Haltung - ihre entblößte Kehrseite... Überliefert ist folgendes: Weil Heinrich der Löwe Schwerin und Lübeck begünstigt hatte, war „seine“ Stadt Bardowick mehr und mehr ins Hintertreffen geraten. Klar, dass die Bardowicker dem Herzog grollten. Prompt verwehrten sie ihm den Durchzug, als er nach England reisen wollte. Sie ließen die Tore fest verschlossen und zeigten - auf der Stadtmauer sitzend – Heinrich dem Löwen ihre entblößten Hinterteile. „Das ist doch obszön“, ereiferte sich ein Passant, doch für Schwerin ist dieses Löwendenkmal ein Highlight der Touristenwerbung.
In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass Schwerin 1995 auch eine Kopie des Braunschweiger Löwen erhielt, die auf einem Platz vor der Nordseite des Domturmes aufgestellt wurde.

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  • Vor der Kulisse des altehrwürdigens Doms ragt das Löwendenkmal des Konstanzer Bildhauers Peter Lenk in die Höhe.
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  • Detail des Löwendenkmals, die Herstellung des Braunschweiger Löwen, zu der Heinrich der Löwe Modell stand.
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  • Auf das Löwendenkmal des Konstanzer Bildhauers Peter Lenk (geboren in Nürnberg) schauen die Schweriner nicht mehr mit hochgezogenen Brauen, denn es erregte zwar 1995 große Entrüstung, doch es entwickelte sich mittlerweile zu einer Touristenattraktion.
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  • Die üppigen Formen der Reliefdarstellung mit ihren unverhüllten Details sind nicht jedermanns Geschmack und rufen häufig Widerspruch hervor.
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  • Eine der Lebensepisoden des Sachsenherzogs, satirisch-kritisch dargestellt, der Wendenkreuzzug von 1147, durch den das Christentum unter anderem in Mecklenburg durchgesetzt werden sollte.
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  • Hervorragend platziert, überblickt der Löwe von Peter Lenk das Geschehen auf dem Schweriner Marktplatz.
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  • Auf vier Seiten des Denkmals stellte der Konstanzer Bildhauer in satirischer Art Lebensepisoden von Heinrich dem Löwen dar.
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  • Seitenbilder der Löwendenkmals zeigen u.a. Kriegs- und Leidensszenarien.
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  • Detail des Löwendenkmals von Peter Lenk (1995)
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  • Detail des Löwendenkmals von Peter Lenk (1995)
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  • Steine vor dem Denkmal informieren die Passanten über die Geschichtszahlen der Episoden.
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1 Kommentar

Putzig! ;)

Und wenn es so war, warum soll man es nicht auch darstellen ;)

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