In Militärverkleidung und bewaffnet in Schweriner Altstadt unterwegs...
POL-HRO: In Militärverkleidung und bewaffnet in Schweriner Altstadt unterwegs / Zwei junge Männer mit mehr Glück als Verstand
Nr.5357078 | 29.10.2022 | PP HRO | Polizeipräsidium Rostock
Schwerin (ots) -
Zwei junge Männer lösten am heutigen Samstagnachmittag einen
Polizeieinsatz in Schwerin aus, bei dem die eingesetzten
Polizeikräfte die Schusswaffe ziehen mussten.
Gegen 14:10 Uhr erhielt die Polizei über den Notruf Kenntnis darüber,
dass soeben zwei männliche Personen aus einem "Gameshop" im
Schlossparkcenter gekommen sind. Beide sollen augenscheinlich echte
Schußwaffen mit sich führen und außerdem, so die Hinweisgeberin,
Sturmmasken und Militärwesten tragen. Sie verließen das
Schlossparkcenter und gingen zu Fuß über den Marienplatz in Richtung
Mecklenburger Straße. Dadurch, dass ein Mitarbeiter der
Einsatzleitstelle über die gesamte Einsatzzeit mit der Anruferin in
Kontakt blieb, war es möglich stets den Standort der beiden Männer
nachzuvollziehen und parallel mit höchster Sicherheitsausrüstung
ausgestattete Polizeibeamte heranzuführen. Um 14:37 Uhr konnten so
vier Einsatzkräfte mit gezogener Maschinenpistole die beiden Männer
am Pfaffenteich stellen. Bei der nachfolgenden Durchsuchung wurden
insgesamt eine Gasdruckwaffe in einem Beinholster, eine
Federdruckwaffe, die einer der Männer in der Hand hielt und vier
Einhandmesser in einem Rucksack fest- und sichergestellt. Darüber
hinaus trug einer der beiden Männer eine schwarze Weste mit einem
Aufnäher (Patch) mit Blutgruppenangabe, einen mit dessen Namen sowie
ein Wappen der Bundesrepublik Deutschland.
Die anschließende Befragung ergab, dass es sich um zwei 19 und 22
Jahre alte Männer aus Rostock handelt, die zur "Anime-Szene"
(japanische Zeichentrickserien) gehören und sich im Rahmen einer
"Sunshine-Convention-Veranstaltung" durch die Schweriner Altstadt
bewegten.
Neben einer Strafanzeige gegen beide wegen der "Störung des
öffentlichen Friedens", werden ihnen außerdem die Kosten für den
gesamten Polizeieinsatz in Rechnung gestellt. Abgesehen davon haben
sich die jungen Männer völlig gedankenlos in große Gefahr begeben,
indem sie mit täuschend echt aussehenden Waffen durch die Stadt
gelaufen sind. Nur aufgrund des besonnenen Vorgehens der
Einsatzkräfte und der Tatsache, dass beide die Waffen nicht auf
andere Menschen richteten, kam es nicht zu einem Schusswaffeneinsatz.