Adam und Eva angeblich mit den Mustern "Coburger Klöß"
Nur wenige Meter vom Markt entfernt befindet sich die Stadtkirche St. Moriz (kein Tippfehler! Nicht: Moritzkirche), die dem Coburger Schutzpatron, dem heiligen Mauritius, geweiht ist und als Hauptkirche der evangelischen Innenstadtgemeinde gehört. 1310 wurde ihr Bau begonnen, erst im 15. Jahrhundert wurde sie mit den unterschiedlich hohen Türmen fertiggestellt. Zu Ostern 1530 hatte Martin Luther, der sich fast ein halbes Jahr auf der Veste aufhielt, mehrmals in diesem Gotteshaus gepredigt.
Der Ostchor aus dem 14. Jahrhundert ist der älteste Bauabschnitt, hier entstand im 16. Jahrhundert die Grablege der herzoglichen Familie. Das 13 m hohen Renaissance-Grabmal im Chorraum beherrscht das Innere der Kirche. Der spätgotische Hallenbau wurde erst im 18. Jahrhundert barockisiert.
Seit mehr als 500 Jahren stehen am Hauptportal der Morizkirche die beiden Steinskulpturen Adam und Eva, die die Besucher mahnen sollen, sich nicht von Gott zu entfernen. Die biblische Aussage soll daran erinnern, dass sie die Früchte vom „Baum der Erkenntnis“ genommen hätten und dafür nackt aus dem „Paradies“ vertrieben worden wären. Mancher der Einheimischen bezeichnet allerdings die „Äpfel der Erkenntnis“ am Portal der Morizkirche despektierlich als Muster der „Coburger Klöß“.