Just like Belgium - eine Reise durch Flandern
Sir Elton John remembers Belgium, the Brussels Museum, where we piled on the front steps, like stray cavaliers.
Wir waren auch da, zwar nicht gerade auf den Eingangstreppen des Brussels Museum, oder gar als "stray cavaliers".
Ja wieso denn Belgien, vielleicht inspiriert von Elton John's "Just like Belgium", sicherlich auch ein Grund. Aber auch der Drang, die Neugierde auf die Klischees über die belgischen Pralinen, das Spitzenklöppeln in Brügge oder einfach das Land selbst. Eher letzteres.
Wir haben uns in einem kleinem Ort namens Oostduinkerke, ca. 30 km südlich von Oostende niedergelassen. Von Anfang an konfrontiert mit Modernität, aber auch mit Gemächlichkeit und Ursprünglichkeit.
Vorne grasende Kühe, im Hintergrund riesige Hotelbauten, Gebäude mit Appartements, in denen sich viele, vor allem aus den grösseren Städten, aus Brüssel oder Antwerpen eingemietet haben, mit dem Blick auf die untergehende Sonne, die abends in der Nordsee versinkt.
Gerade einmal 60 Kilometer Zugang zur Nordsee, und diese werden ausgenutzt. Gnadenlos. Und doch gibt es sie, die scheinbar unberührten Sandstrände. Vor allem am Morgen. Einige wenige, Spaziergänger, Jogger, Reiter, die den Aufgang der Sonne in der Weite der Nordsee geniessen.
Hinein in das Landesinnere. Kirchtürme im gothischen Stil weisen auf die kleinen Orte hin. Kirche, Rathaus, ein grosser Marktplatz, ein paar Cafés am Rande der Strasse. Alles wirkt gemächlich. Auch die Gäste lassen bei ihrem Kaffee oder einem Bier, welches hier in den unterschiedlichsten Varianten angeboten wird, keine Hektik oder gar Stress aufkommen.
Es ist nicht ganz einfach, sich zu verständigen. Holländisch, flämisch und französisch, so gut es geht. Auf die Frage nach einem grossem Bier bietet mir der Kellner auf englisch gar einen Eimer voll an.
Wo wir herkommen? In der Regel hält man uns für Briten oder Iren, keinesfalls etwa für Besucher aus Deutschland. Davon gibt es hier kaum welche.
Brügge, man muss sie gesehen haben, die Stadt, die Altstadt, durchzogen von Kanälen. Den Stadtkern, der trotz zweier Weltkriege mit seinen jahrhunderte alten Gebäuden nahezu vollständig erhalten ist. Man fühlt sich fast in einer Mischung aus Rothenburg und Heidelberg inmitten flink fotografierenden Japanern.
Zurück zu den Weltkriegen. Sie sind nicht vergessen. Mahnmale, Gedenktafeln, Soldatenfriedhöfe zeugen immer wieder von den Grausamkeiten aus der Zeit von 1914 - 1918.
Es sind gemischte Gefühle, aus Deutschland kommend, ein Land zu besuchen, das so von zwei Weltkriegen gebeutelt wurde. Vieles scheint nicht vergessen zu sein, doch Freundlichkeit und Gastfreundschaft waren immer zugegen.
Interessante Bericht und wunderschöne Fotos!
VG steffi