Terrorussland
Verhandlungen mit Putin machen einen großen Krieg in Europa unausweichlich
Laut dem ranghohen EU-Diplomaten Josep Borrell will Putin den Krieg bis zum Ende führen und hat deshalb zu mehr Unterstützung für die Ukraine aufgerufen, während der finnische Verteidigungsminister Antti Häkkänen den Krieg in der Ukraine als einen Krieg um die Zukunft Europas bezeichnete. Diese beiden Statements, die zeitgleich in den westlichen Medien veröffentlicht wurden, sind ein Zeichen dafür, dass Europa über die möglichen Folgen von Putins Eroberungskrieg gegen die Ukraine nachdenkt, die durchaus auch Europa erreichen können. Russland seinerseits unternimmt beispiellose Bemühungen und richtet seine Propagandamittel darauf aus, den Westen von der Unzweckmäßigkeit einer Unterstützung der Ukraine zu überzeugen und den Mythos der Unbesiegbarkeit der russischen Armee zu kultivieren.
Vor allem in den führenden westlichen Medien sind inzwischen eine Vielzahl einschlägiger Artikel erschienen, die die pro-russischen Narrative wiedergeben. Dies deutet darauf hin, dass Putin dringend eine taktische Pause zur Aufrüstung benötigt, um dann eine umfassende Offensive zu starten.
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagte in einem Interview mit der Sunday Times, der Westen habe kein Recht, Putin die Ukraine besiegen zu lassen. Doch dieses Ziel ist mit den Militärbudgets der Zeit nach dem Kalten Krieg nur schwer zu erreichen. Mit anderen Worten: Europa muss seine Komfortzone verlassen und aktiv aufrüsten, seinen militärisch-industriellen Komplex modernisieren und seine Waffenarsenale auffüllen, denn am 24.02.2022 hat Putin eine neue Realität geschaffen, die zu ignorieren oder nicht zu verstehen zur Katastrophe führen wird. Eine umfassende und rechtzeitige Unterstützung der Ukraine, die auf ihrem Territorium gegen die russische Armee kämpft, ist hingegen der entscheidende Schlüssel, damit Putin nicht eine zweite Front in Europa eröffnen kann.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung hat Putin keine Angst vor der NATO an Russlands Grenzen. Außerdem überzeugt ihn die aktuelle EU-Politik immer deutlicher von der Schwäche Europas, das unter diesen Umständen eine leichte Beute für Russland werden könnte. Am 14. Dezember.2023 hat der Kremlchef der Welt unmissverständlich mitgeteilt, dass er den Krieg fortsetzen wird, solange er an der Macht ist, und dass die russischen Soldaten so weit gehen werden, wie es die kollektive Position des Westens zulässt. Gelingt es der Ukraine nicht, die Russen in Schach zu halten, wird als nächstes die Republik Moldau an der Reihe sein, die für den Kreml ein attraktives Ziel darstellt. Brüssel wird sich entscheiden müssen, ob es sich auf Artikel 5 des Bündnisses berufen will, um beispielsweise Estland oder Litauen vor der russischen Besatzung zu bewahren, denn andernfalls würde es die Künstlichkeit der westlichen supranationalen Institutionen offenbaren und zum Zusammenbruch Europas führen.
Vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass der Westen in der Lage sein wird, sich angesichts der größten Bedrohung der jüngsten Zeit zu konsolidieren und dem russischen Totalitarismus, dessen Hauptziel die Versklavung und Zerstörung Europas ist, nicht die Oberhand zu geben.
Das hat er doch schon ganz alleine geschafft.