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Worte, die zu Herzen gehen!
Verleihung des Kulturpreises 2024 an das Vorstandsteam der Integrationswerkstatt Bobingen e.V.

  • (v.l.n.r.): Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in der Integrationsarbeit erhielten den diesjährigen Kulturpreis der Stadt Bobingen: Andrea Zabelt, Jenny Seitz und Mounira Schweizer.
  • Foto: Sarah Schneller Fotografie
  • hochgeladen von Joachim Meyer

Bei der diesjährigen Kulturpreisverleihung im Rahmen des alljährlichen Sommerempfangs der Stadt Bobingen standen Interkulturelle Arbeit und Interkultureller Dialog, aber auch viele bewegende, herzergreifende Momente im Fokus. Musikalisch umrahmt wurde dieser besondere Festakt von der sympathischen Brassband „Breath Attack“ aus Augsburg, die mit größter Spielfreude aktuelle Charthits und Eigenkompositionen voller Schwung und guter Laune präsentierte – mitreißend und modern interpretiert.

Das Vorstandteam der Integrationswerkstatt Bobingen e.V., Jenny Seitz, Mounira Schweizer und Andrea Zabelt, erhielt im Rahmen eines kleinen Festaktes im Park des Unteren Schlößchens diesen besonderen, mit 1500 € dotierten Preis für ihr vielfältiges Engagement in der Integrationsarbeit. Die ehrenamtliche Initiative „Integrationswerkstatt“ unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund aktiv beim „Neustart“ in Bobingen, sei es beim Spracherwerb, beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen, bei Behördengängen, bei der Betreuung im Schulalltag, bei der Arbeitssuche, beim Kennenlernen unserer Kultur, unserer Traditionen und Bräuche, im Alltagsleben oder einfach nur beim Kontakteknüpfen in der neuen Heimat.

Seit dem Jahr 2000 ist es erst das zweite Mal, dass der Kulturpreis in der Sparte „Interkultureller Dialog“ vergeben wurde. Für viele Außenstehende mag diese Kategorie keine klassische Kultursparte sein – man verbindet eher Kunst, Musik, Theater, Literatur oder auch Heimatpflege mit dem Begriff Kultur. Erster Bürgermeister Klaus Förster erklärte in seiner sehr persönlichen Laudatio an die drei Preisträgerinnen, dass Kultur viel mehr sei, dass Kultur viel mehr könne. Sie beinhalte auch Traditionen, Sprachen, Sitten, Lebensweisen, Bildung, Religion wie auch soziale und kulturelle Gemeinschaften. Förster führte weiter aus, dass Kultur das Zusammenleben präge und den Wandel einer Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg begleite, verändere, sich anpasse und auch weiterentwickle. Für Menschen mit Migrationshintergrund, so Förster in seiner Ansprache, sei die Kultur in der neuen Heimat oft befremdlich, gäbe es doch in jedem Land andere Bräuche, andere Sitten, andere Werte. Unser Land sei geprägt von einer vielfältigen Zusammensetzung ethnischer, kultureller, sprachlicher und religiöser Herkunft und Traditionen. Diese Vielfalt sei sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung. „Indem wir Raum für den direkten, offenen und respektvollen Dialog zwischen Menschen unterschiedlichster Kulturen schaffen, können wir die Vielfalt als Stärke nutzen, Gemeinsames entdecken, Teilhabe ermöglichen und so effektiver und schneller ein harmonisches, friedvolles Miteinander fördern“, resümierte Förster. Dies schaffe langfristig eine gemeinsame Identität und auch Lebensqualität. Um den interkulturellen Dialog zu fördern, so Förster weiter in seiner Laudatio, seien engagierte, ehrenamtliche Personen unabdingbar, die den Neuankömmlingen eine Identifikation mit unserer Heimat möglich machen, die unsere Sprache, unsere Bräuche und Sitten in all ihren Facetten zusammentragen und weitergeben, die unsere Heimat für andere erlebbar machen und auch neue Wege finden, die eigene Kultur an andere Kulturen weiterzugeben.
Förster zollte seinen höchsten Respekt für die Umsetzung der vielen Projekte der Integrationswerkstatt, die in unzähligen Stunden ehrenamtlich vom Vorstandsteam umgesetzt werden mit dem Ziel, ein friedliches Zusammenleben zu fördern, Brücken zu bauen, Konflikte zu überwinden und den Hilfesuchenden in möglichst vielen Lebensbereichen unterstützend zur Seite zu stehen. Er zeigte sich überaus erfreut, an diesem Tag das Vorstandsteam der Integrationswerkstatt auszeichnen zu dürfen, das in außergewöhnlichem Maße zur Vielfalt unserer Gesellschaft in Bobingen und über die Stadtgrenzen hinaus beiträgt und eine herausragende Leistung im Dialog erbringt. Dieses interkulturelle und vor allem ehrenamtliche Engagement sei Vorbild für die gesamte Gesellschaft und verdiene Anerkennung und größte Wertschätzung. Gerade in einer Zeit voller Konflikte, in der das weltweite Kriegsgeschehen alltäglich scheint, in der rechtsextreme Strömungen viel zu starken Einfluss gewinnen, sei es besonders wichtig, denen zu danken und diejenige zu ehren, die sich für Integration und Interkulturellen Dialog stark machen, betonte Förster in seiner Rede. „Meine ganz persönliche Hochachtung, meinen Respekt und meinen größten Dank für all euer ehrenamtliches Tun. Ich verneige mich vor euch, ihr seid großartig! Ganz Bobingen ist stolz auf euch!“, beendete Förster die bewegende, von Herzen kommende Laudatio.
Bescheiden, demütig, stolz, gerührt, freudestrahlend - die Kulturpreisträgerinnen 2024 nahmen den Ehrenpreis mit den unterschiedlichsten Gemütsbewegungen an. Noch etwas sprachlos ob der großen Ehre dankten sie im Anschluss an die Laudatio Erstem Bürgermeister Förster sowie dem gesamten Stadtrat für die besondere Wertschätzung, Kulturamtsleitung Sandra Hartl für die vielen intensiven Gespräche im Vorfeld der Verleihung. Auch alle Förderer, Helfer, Familienmitglieder und Wegbegleiter der Integrationswerkstatt erhielten für die unentbehrliche Unterstützung ein von Herzen kommendes Lob. Fazit der neuen Kulturpreisträgerinnen: „Die Anerkennung, die unserer Arbeit durch diesen Preis entgegengebracht wird, bedeutet uns unfassbar viel! Danke für diese große Ehre!“ Text: Stadt Bobingen

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