Traumhafte Musik vom Musikverein Bobingen
Hier konnte selbst den größten Musikbanausen widersprochen werden, die behaupten, dass klassische Musik zum Einschlafen sei. Wer beim Konzert "Winterträume" des Musikvereins Bobingen war, konnte Kompositionen hören, die in vielerlei Temperamentsnuancen dargeboten wurden. So hörte man mit der „Continental-Ouverture“ von Johan de Meij ein kurzes, aber dynamisches Stück voller Energie und Schwung, mit einem melodischen Mittelteil. Dann wurde man aber auch von Klaus Wladar, Gitarrenlehrer beim Musikverein, mit Vivaldis „Gitarrenkonzert in D-Dur“ zum Träumen verführt. Gerade dieses Stück von Antonio Vivaldi fand besondere Beachtung. Hier konnte Dirigent Franz Bader wieder sein Können als Arrangeur unter Beweis stellen. Sehr einfühlsam ersetzte er die Streicher durch Blasinstrumente, die sich im Zusammenspiel mit dem Solisten kongenial ergänzten. Ursprünglich als Triosonate für Laute und Basso Continuo komponiert, entfaltete das auch mit Gitarre und Blasorchester seinen unwiderstehlichen Reiz. Klaus Wladar imponierte hier und bei der Zugabe von "Candombe en mí" von Maximo Diego Pujol mit virtuosen Fingerläufen.
Ein weiterer Höhepunkt war zweifelsohne der Auftritt der Tubalehrerin Manuela Poleschner, die im Capriccio von Rodney Newton dem Publikum zeigte, was man aus einer Tuba alles herausholen kann. Eine kleine schlanke Frau mit einer großen Tuba faszinierte mit einer riesengroßen Leistung die Zuhörer und erntete lang anhaltenden Applaus.
Als Solist der weniger bekannten Art präsentierte sich Markus Windgasse-Löffler an den vier großen Pauken. In diesem Werk des zeitgenössischen Komponisten Klaus-Peter Bruchmann sah man einen Vollblutmusiker, dessen Einsatz schon bei der „Continental Ouverture“ aufgefallen war und auch beim letzten Programmteil, der „Russian Christmas Music“, höchstes Lob für seinen Einsatz am Gesamtschlagwerk erntete.
Durch das Programm führte charmant Robert Sturm, der mit den Weihnachtsgeschichten von der „Weihnachtsgans im Pullover“ und Gerhard Polts „Abfent“ zum Schmunzeln anregte.
Wenn auch an diesem Abend die Straßen noch schneefrei waren, schickten Franz Bader und sein Sinfonisches Blasorchester mit der „Petersburger Schlittenfahrt“ ein zufriedenes Publikum auf den Heimweg.