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NEUE LIEDER – NEUE KLÄNGE Das zweite Konzert im 13. Bobinger Musiksommer

Das besondere Konzert zur Einführung des neuen Gotteslobs fand am 20. Juli 2014 in der Stadtpfarrkirche St. Felizitas in Bobingen statt.
Zu Gast war das Ensemble Solisti Deo gloria, das auf Einladung des Bobinger Kirchenmusikers und Organisten Tobias Burann-Drixler den Bobinger Musiksommer besuchte.

Das Ensemble trug eingangs seine Bearbeitung des Lieds "Wir wollen alle fröhlich sein" (GL 326) vor, bevor der Bezirkstagspräsident von Schwaben, Jürgen Reichert, das Ensemble und die ca. 60 Zuhörer begrüßte.

Würdigung des Bobinger Musiksommers durch Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert

Reichert lobte das Konzept des Bobinger Musiksommers, das er als Bobinger Bürger sehr schätzt und dessen Schirmherr er auch dieses Jahr wieder gerne ist. Insbesondere dankte er Tobias Burann-Drixler, dem Organisator der Konzertreihe, für seinen Einsatz und die künstlerische Vielfalt, die Burann-Drixler damit nach Bobingen bringt. Angesichts der ziemlich schwach besetzten Kirche ermunterte er die ca. 60 Zuhörer, das nächste mal auf jeden Fall wieder zu kommen und jeweils mindestens einen Gast mit zu bringen.
Die Konzertreihe Bobinger Musiksommer wird nach der Sommerpause am 20. September mit der Nacht der offenen Kirchen fortgesetzt und wird den Zuhörern die Möglichkeit eröffnen, sich ihr eigenes Konzertprogramm für diesen Abend zusammen zu stellen.

Hinter dem Konzerterlebnis verbirgt sich ein Konzept

An diese Ansprache schloss Herr Prof. Peter Wittrich, Musikdozent an der Musikhochschule München, Arrangeur sämtlicher an diesem Abend vorgetragenen Bearbeitungen und Akkordeonspieler im Ensemble Solisti Deo gloria eine kurze Erläuterung des Konzepts seines Ensembles:
Solisti Deo gloria hat sich mit seinem Schaffen dem Liedgut des neuen Gotteslobs verschrieben. Es gestaltet Einführungsgottesdienste in Kirchengemeinden und Konzertveranstaltungen um den Katholiken die neuen Musikstücke im Gotteslob in einer bearbeiteten Version zu Gehör zu bringen und damit Interesse und Lust am Neuen zu vermitteln. Prinzip von Solisti Deo glora ist es, stets den jeweiligen Gemeindepfarrer und den zuständigen Kirchenmusiker in die Konzertveranstaltung mit einzubeziehen und gemeinsam ein Konzert zu planen, das auf die Kirchengemeinde und die Belange der Gemeinde zugeschnitten ist. Außerdem sind sie stets bemüht, die Gemeindemitglieder oder in diesem Fall die Konzertbesucher in den Vortrag mit einzubinden.

Mitsingen erwünscht

Der schwungvolle musikalische Auftakt wurde nun fortgesetzt mit "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" (GL 328). Das Ensemble spielte eine mitreißende Einleitung, beeindruckend geprägt durch den jungen Percsussionisten Michael Leopold am Vibraphon und diversen anderen Rhythmusinstrumenten.

Zu den Liedstrophen waren die Konzertbesucher eingeladen mit zu singen.
Bearbeitung und Lied waren so schwungvoll und heiter interpretiert, dass es dem Zuhörer wirklich schwer fiel, die zwar nicht ausgesprochene, aber vom Publikum scheinbar vorausgesetzte Stille ohne Applaus zwischen den Vortragsstücken ein- und auszuhalten.

Es folgte eine Orgelimprovisation von Tobias Burann-Drixler, die geschickt Themen aus dem soeben verklungenen Stück mit Motiven aus dem nächsten Programmpunkt zu einer schönen Überleitung verschmolz.
Es folgte wieder eine äußerst schwungvolle Bearbeitung aus dem neuen Gotteslob: "Herr, mach uns stark" (GL 552), daran anschließend das lebhafte und freudige Stück "Pastorella 1" von J. V. Rathgeber in einer Bearbeitung von Wittrich.
Bis zu diesem Moment im Konzertverlauf hatte sich der schwungvolle Charakter der Musikstücke derartig gesteigert, dass die folgende "Toccata prima" mit Burann-Drixler, ein Stück für Orgel von Georg Muffat, wie ein Kontrastprogramm ausnahm. Lange, tiefe Basstöne der schmucken Albiez-Orgel bildeten ein kräftiges und ruhiges Fundament für die vielen, meist abwärts gerichteten Tonleiterausschnitte und sorgten dafür, dass die Zuhörer sozusagen wieder beruhigt wurden und "herunter kommen" konnten.

Diese Beruhigungsphase war jedoch nicht von langer Dauer. Bereits das nächste Stück, die "Pastorella 7" - ebenfalls von Rathgeber / Wittrich - fachte die heitere und mitreißende Stimmung langsam wieder an. Zwar war sie noch leicht gedämpft bei dem Stück von W. A. Mozart "Maurerische Trauerusik" und die darauf folgende Orgelimprovisation von Burann-Drixler, jedoch kam der Schwung wieder auf bei den Liedern "Der Herr hat den Himmel und die Erde gemacht" (GL Diözese München 750) und "Lasst uns loben, freudig loben" (GL 489) bei dem das Publikum wieder mitsingen durfte.
Der grandiose Konzert endete mit "Victimae paschali laudes" von G. F. Händel.

Lang anhaltender Schlussapplaus

Nun endlich ertönte ein anhaltender Schlussapplaus, es schien, dass die Zuhörer nun alles nachholen wollten, was sie sich zwischen den Musikstücken verkneifen mussten.
Sichtlich beeindruckt, dass die relativ kleine Zuhörerschar so anhaltend applaudierte kündigte Wittrich eine Zugabe an: Ebenfalls aus dem Gotteslob, Nr 146, "Du rufst uns, Herr", würden sie nun einen melancholischen Ausklang zum Konzert spielen.
Hier hatte sich der Arrangeur offensichtlich einen Scherz erlaubt, denn das Musikstück begann zwar tatsächlich melancholisch, fast wie ein Blues, jedoch nach wenigen Takten schon setzte sich das Temperament von Solisti Deo gloria wieder durch und gipfelte darin, dass das Stück als mitreißender Swing endete, der noch auf dem Heimweg im Gedächtnis der Zuhörer nach klang.

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