IG BCE und Betriebsräte sehen "Perle" in Gefahr!
Seit vielen Jahren erhalten dort Jugendliche eine hochwertige Berufsausbildung. Im Durchschnitt werden pro Jahr 45 Junge Leute eingestellt und in einer meist dreieinhalbjährigen Ausbildung auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Nach Ansicht der Betriebsräte der Firmen Trevira, Johns Manville, Teijin Monofil, ABB und Performance Fibres garantiert die hochwertige Ausbildung am Standort auch den Firmen einen optimalen Zugriff auf qualifiziertes Personal. Seit der Zergliederung der ehemaligen Hoechst Trevira führt die Firma ABB die Ausbildung der technischen Auszubildenden im Auftrag der Standortunternehmen durch.
Durch Gerüchte aufgeschreckt
Laut Aussagen von Torsten Falke von der IG BCE Augsburg sind die Betriebsratsgremien und Jugendvertretungen am Bobinger Standort derzeit durch Gerüchte verunsichert worden. Wie zu hören ist, so Falke, habe ein Kreis von IWB Führungskräften beschlossen die Ausbildungswerkstatt zu schließen und in die Zentralwerkstatt der ABB zu verlegen. Aus Sicht der Arbeitnehmervertretung eine klassische Fehlentscheidung aus kurzfristigem betriebswirtschaftlichem Kalkül. Bei einer Dringlichkeitssitzung auf Initiative der IG BCE Bezirksleitung bereits im Dezember 2006 kam raus, dass alle beteiligten Arbeitnehmervertretungen egal ob Jugendvertretungen, Betriebsräte oder Gewerkschaft die Befürchtung haben, dass mit einer Schließung der Ausbildungswerkstatt, eine deutliche Qualitätseinbuße bei der Ausbildung verbunden sein wird.
Aktionsbündnis gegründet
Aus diesem Grunde hat sich ein spontanes Aktionsbündnis "Für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt bei ABB!" gebildet. Gleichzeitig werden die am Standort ansässigen Betriebsratsgremien nun umfassende Informationen von ihrem Geschäftsleitungen einfordern, denn nach dem Betriebsverfassungsgesetz hat der Betriebsrat bei Fragen der Berufsausbildung ein klassisches Mitbestimmungsrecht. Reinhold Gebhard vom Trevira Betriebsrat brachte es auf den Punkt:"Hier soll eine Perle aus kurzfristigen finanziellen Gründen kaputt gemacht werden! Das ist zu kurz gedacht – gerade in der Zukunft brauchen wir aufgrund der demografischen Entwicklung eine ausbaufähige Lehrwerkstatt, die auch über Bedarf ausbilden kann! Dafür werden wir uns einsetzen!"