Den Großen mal über die Schultern gucken…
Video Club Augsburg als Gast beim Bayerischen Fernsehen.
„Ja, wie machen die das?“, fragten wir uns, als wir uns vor dem Eingang zum Gelände des Bayerischen Rundfunks in München-Freimann trafen.
Hat man sich doch schon seit langem von dem Klischee des Filmamateurs entfernt und darf sich als Filmautor bezeichnen. Wie weit das mit den Vorgaben des BDFA (Bundesverband Deutscher Film-Autoren) übereinstimmt, sollte sich im Laufe des Tages ergeben. Erste Station war ein Tonstudio, in dem gerade die Kommentare für die Sendung „ARD-Ratgeber Geld“ produziert wurden. Hier konnte man erleben, wie präzise aber dabei auch locker die „Profis“ arbeiten. Gerade die Tonbearbeitung und speziell die Kommentare sind doch bei einigen Video-Filmern noch zu verbessern. Wie oft schon hat man nach dem Filmschnitt fast resigniert, weil wieder ein Atemzug zu laut war oder ein Konsonant am Schluss eines Wortes „verschluckt“ wurde. Aber auch hier im Tonstudio klappt nicht immer alles sofort. Toningenieur Reinhard Kindl hat das Können und vor allem das Gehör dazu und erkennt die kleinste Unregelmäßigkeit. Nur reagiert man hier damit gelassener. Die Dialoge zwischen dem Mann am Mischpult und dem/der danebensitzenden Autor/in und Sprecher/in im Nebenraum, einer speziell ausgestatteten Kabine, waren sachlich korrekt und kollegial freundlich. Das war für uns Augsburger eine beruhigende Erkenntnis. Ein geradezu nostalgisches Erlebnis war die Bekanntschaft mit Jürgen Otto, Musikberater in Freimann. Dessen Arbeit beschränkt sich nicht nur auf das ganztägige Abhören diverser Musik-CDs, sondern auch auf das gleichzeitig gedankliche Abspeichern im Gehirn. Eine beruhigende Erkenntnis war, dass allein die Existenz von unzähligen in Computern des BR gespeicherten Musiktiteln und Geräuschen nicht ausreicht, um einen Film zu gestalten. Hier ist der Musikberater gefragt, welches Musikstück zur Szene passen könnte. Immer mehr Clubmitglieder sind stolze Besitzer von Camcordern mit neuer HDTV-Technik, mit der jetzt die Möglichkeit besteht, mit 1920x1080 Pixel einen superscharfen Film zu gestalten. So waren wir doch sehr verwundert, dass man hier nicht in jedem Fall diese Schärfe erwünscht. So werde das Bild oft zu „hart“, erklärte man uns. Hier hilft dann oft ein leichter „Weichzeichner“. Eine mehr zufällige Begegnung mit Marianne Kreuzer während des Rundgangs bescherte uns den Höhepunkt des Tages. Sie lud uns ein zur Lifesendung des „Mittagsmagazin“ mit Hannelore Fischer. Hier konnten wir erleben, wie ein kleines Team in München-Freimann eine große Sendung „fährt“. „Hansi“ Fischer, wie sie liebevoll von ihren Kollegen genannt wird, hat diese Sendung mit aufgebaut und gibt ihr den präzisen Ton, der täglich zwei Millionen Zuschauer vor den Fernsehschirm lockt. Den Sportteil kommentierte unsere „Zufallsbekanntschaft“ Marianne Kreuzer. Voll beladen mit vielen Erlebnissen wurde im nahegelegen „Gasthaus sakrisch guat“ in gemütlicher Runde das Resümee des erlebnisreichen Tages gezogen. Mit einer gewissen Selbstzufriedenheit konnte man feststellen, dass der VCA prinzipiell in der Vorgehensweise nicht zurücksteht und der BR auf technischem Niveau natürlich immer voraus sein wird.
Wer mehr aus seinen Videofilmen machen möchte, ist herzlich eingeladen, ab 5. Januar 2010, jeden ersten Dienstag eines Monats um 19 Uhr, den Video Club Augsburg in der Sportgaststätte des SV Bergheim zu besuchen.
Mehr Info: www.vcaugsburg.de