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Ansichtskarte - für Schreibfaule? oder für sich Liebende?

  • "Freundliche Grüße aus unserem Kasten" -- so despektierlich äußert sich ein angehender Lehrer? Boah. mutig, in der Kaiserzeit
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Zitat aus der Sächsischen Zeitung (Datum leider nicht genau zu bezeichnen, ca. Oktober 2009)

"Im Seminargebäude wurden die Lehrer der Oberlausitz ausgebildet
Alte Postkarten öffnen ein Fenster in die Vergangenheit.
Die SZ blickt zurück. heute "Landständisches Seminar".

Die Ansicht hat sich kaum geändert. Nur die Bezeichnung des Gebäudes ist heute eine andere. Die Postkarte mit der Aufschrift „Landständisches ev. Seminar“ wurde am 2. September 1904 auf den Postweg gebracht. Ein gewisser S. Schumann schickte sie an Hedwig Wünsche in Waltersdorf und bedankt sich seinerseits für einen Kartengruß von ihr. Diese Postkarte war etwas für Schreibfaule. Denn die gesamte Rückseite ist nur für die Adresse vorgesehen..."

Genau die gleiche Ansichtskarte
besitze auch ich und der Absender hier schreibt:
"Freundliche Grüße aus unserem Kasten sendet Ihnen und unbek.W. den werten Ihren Ihr ergebener Robert Ringel" - Er hat auch gleich noch sein Arbeitszimmer markiert.

Jedoch liebe Leute in im Bautzener Redaktionsbüro, es war keine Karte für Schreibfaule, sondern es gab drei Möglichkeiten, mit der damals geltenden Postordnung umzugehen oder sie auch zu umgehen.
Es war schon etwas besonderes so eine Postkarte überhaupt versenden zu dürfen, denn damit war der Postinhalt ja für jedermann - auch für den Briefboten einsehbar - DARUM durfte auf die Seite, auf der die Anschrift vermerkt wurde keinerlei persönliche Mitteilung verfasst werden.
Also fasste man sich
1) entweder so kurz wie möglich fassen für den oft viel zu kleinen Raum auf der Bildseite (wie es auf der in SZ/Bautzen vorgestellten Karte der Fall ist)
2) oder man kritzelte wild in das Bild hinein, wie ich anhand einer Postkarte aus Hannover hier vorstellen kann
3) oder man war erfinderisch und klebte viel Briefmarke (obwohl auch das nicht einfach so möglich war) auf die Adress-Seite - aber bitte so geschickt, dass unter den Briefmarken noch eine ausführliche Liebesbotschaft versteckt werden konnte. (Und die zu übersetzen, überlasse ich gerne denen, die zu gerne Liebesbriefe lesen.)

  • "Freundliche Grüße aus unserem Kasten" -- so despektierlich äußert sich ein angehender Lehrer? Boah. mutig, in der Kaiserzeit
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  • Lieb gemeinte Post im Wonnemonat Mai 1905 - von Bautzen nach Beiersdorf (Oberlausitz)
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  • "würde mich freuenm mal einen Br. zu erhalten..."
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  • Jeder Platz wird genutzt, das Porto nutzbringend umzusetzen
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  • Anschriftenseite der Hannover-Karte - Nur mal so: ein Tag zwischen Abgang und Ankunft.
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7 Kommentare

Da konnte man noch sparen lernen. Heute nehmen die Leute massenweise Briefbögen her und lassen die Rückseite frei.

Das war bis vor 1905 so, dass Postkarten nur vorne beschrieben werden durften und die Rückseite nur für die Adresse gestattet war. So lassen sich auch die älteren Karten gut in vor und nach 1905 einsortieren.
Anzumerken ist noch, dass wie auf dem letzten Bild auch die Art der Klebung der Briefmarke eine Botschaft symbolisieren konnte. In welcher Ecke, in welchem verdrehten Winkel ist die Marke aufgeklebt. Dieses konnte Liebesbotschaften oder andere Botschaften bedeuten.

Ein hoch interessanter Beitrag, Christel. Dass früher auf der Rückseite nicht geschrieben werden durfte ist mir auch neu.
Gruss, Gisela

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