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Schnelle Verwaltungen? Geht doch!

Schnelle Verwaltungen? Geht doch!

Kolumne vom 18.11.2012

Manchmal können die viel geschmähten öffentlichen Verwaltungen richtig schnell sein. Das Beispiel der jungen Frau, die einen Assistenzhund benötigt, zeigt uns auf, dass es auch anders geht. Da hat die Tinte auf den Schriftstücken kaum Zeit, richtig zu trocknen.

von Robert Schneider einem selbst betroffenen des MMB e.V.

Wir alle haben schon Fernsehbeiträge gesehen, da werden Menschen von Affen gefüttert, Hunde ziehen Jacken an oder aus. Das alles sind meistens gut ausgebildete Assistenztiere, die noch viel mehr können. In Deutschland ist es kaum möglich, eins der so oft gezeigten Kapuzineräffchen zu bekommen. Diese Tiere müssen artgerecht gehalten werden und die Tierschutzgesetze wiegen mehr. Ein Haushund ist rein technisch viel einfacher zu bekommen und auch zu halten. Als traditioneller Gefährte des Menschen haben auch die Tierschützer nichts dagegen, einen Hund in einer Stadtwohnung zu halten, solange er genügend Auslauf bekommt.

Eine Art der Tierassistenz ist allgemein bekannt und auch anerkannt, der Blindenhund. Selbst Hotels oder Restaurants, die das Mitbringen von Tieren nicht wünschen haben bei Bindenhunden in der Regel überhaupt keine Probleme. Blindenhunde sind, technisch gesehen, keine Tiere sondern sich selbst bewegende Hilfsmittel. So basteln sich manche Hoteliers ihre Ausnahmen zurecht. Sehen wirs pragmatisch, das Ergebnis zählt.

Ist also die Tierart soweit geklärt, geht mensch daran, sich einen passenden Hund zu suchen. Jetzt stellt sich das nächste Problem: Welcher Hund ist geeignet und wie mache ich den zu einem Assistenzhund?

Ein gut ausgebildeter Assistenzhund ist teuer. Meistens werden sie speziell gezüchtet. Die Züchter wollen leben, die Trainer, die die Hunde ausbilden, leben auch nicht von Luft und Liebe, da kommen schnell ein paar Tausender zusammen. Häufig suchen sich die Besitzer das Tier schon als Welpen aus.

Bis zum Ende der Ausbildung bleibt der Hund normalerweise beim Züchter oder Trainer. Das ist auch gut so, denn der zukünftige Besitzer hat auf diese Art etwas mehr Zeit, die nötige Finanzierung zusammen zu bekommen. Er kann und soll den Hund regelmäßig besuchen. Je früher die Prägung auf den späteren Besitzer erfolgt, desto besser.

So kommen wir wieder zu der jungen Frau vom Anfang zurück. Sie hat in ihrer Heimatstadt eine Spendenaktion gestartet. Die Aktion, um es noch einmal zu verdeutlichen, sollte Geld bringen, damit sie sich den Hund, den sie sich ausgesucht hatte, auch kaufen kann. Natürlich gab es bei der Aktion auch Bilder des Tieres zu sehen.
Damit möglichst viele Besucher kommen, hat sie in der örtlichen Presse inseriert.

Die Aktion fand an einem Samstag statt.

Am darauf folgenden Dienstag fand unsere Protagonistin ein freundliches Schreiben ihrer Stadtverwaltung in ihrem Briefkasten. Darin stand sinngemäß:

"Wir haben erfahren, dass Sie einen Hund halten."
Sie möchte den Hund gerne haben, noch lebt er beim Züchter.

"In Musterstadt müssen alle Hunde innerhalb einer Frist von einem Monat angemeldet werden. ... Anbei das Erhebungsformular zur Anmeldung der Hundesteuer."
Ihr Antrag auf Mietkostenbeihilfe musste zur Bearbeitung angemahnt werden.

Vielleicht sollte man die Sachbearbeiter bei der Stadtkasse zu den Sozialbehörden versetzen und umgekehrt. Aufmerksam sind die jedenfalls. Lesen etwas in der Zeitung oder laufen bei einer Spendenaktion vorbei, schon sehen sie Handlungsbedarf. Das wärs doch!

Ich sehe schon ein junges Paar engumschlungen aus dem Kino kommen - in der Woche darauf meldet sich die Kindergeldkasse.

Oder ein Paar mit einem behinderten Partner trennt sich. Automatisch wird im nächsten Monat das Persönliche Budget zugewiesen.

Utopia? Fragt mal die Menschen, die für den Schutz eurer Daten zuständig sind, warum die alle so graue Haare haben.

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8 Kommentare

Guter Beitrag Gaby!

Natalie, wieso Gaby? Der Beitrag ist doch von Klaus-Dieter.

Ohh, ...
dann hatte ich das weitergeleitet bekommen,...und dachte, er wäre von Gaby.

Guter Bericht, Klaus- Dieter!!!

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