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Mal etwas grundsätzliches zu Behindertentoiletten !

Regionalleiter Nordhessen: Klaus-Dieter Dingel, Pommernstrasse 27, 34537 Bad-Wildungen Tel:05621-3773
Mal etwas grundsätzliches zu Behindertentoiletten !
Ja die Toiletten haben eine ganz hohe Priorität für eine Stadt, scheinbar kennt man sich aber doch damit nicht aus.
Eine Behinderten Toilette sagt schon das Wort „Nur für Behinderte „ diese haben zum Zweck der Benutzung auch einen eigenen „Euroschlüssel“, nicht weil dort etwas geheimnisvolles versteckt ist, sondern weil gerade Behinderte Menschen absolute Sauberkeit benötigen, ein Virus oder eine Infektion kann tödlich enden und natürlich auch eine große genau definierte Bewegungsfläche. Zu diesem Zweck gibt es hier eine DIN Norm DIN 18040, (DIN 18024/ DIN 18025) dort kann man nachlesen wie und wie groß diese sein muss. Trotzdem wird in den Städten einfach die Kombilösung angestrebt.
Jede offene Kombi Toilette ist ein Pissoir im Stile einer Gefängniszelle und erfüllt auf keinen Fall die Richtlinien für eine Behindertentoilette.
DIN 18040-1: Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude
Sanitärräume
Türen > 90cm mit zusätzlichen Griff an der Anschlagseite zum Zuziehen der Tür. Euroschloß einbauen. Es darf KEIN Türschließer angebaut werden.
"Barrierefreie Sanitärräume sind so zu gestalten, dass sie von Menschen mit Rollstühlen und Rollatoren und von blinden und sehbehinderten Menschen zweckentsprechend genutzt werden können."
Drehflügeltüren dürfen nicht in Sanitärräume schlagen. Nur so kann das Blockieren der Tür verhindert werden. Türen müssen von außen entriegelt werden können. Und von innen mit einem Hebel (NICHT mit Drehknauf) verriegelt werden. Da Spastiker keinen Knopf drehen können.
Ausstattungselemente müssen sich visuell kontrastierend von ihrer Umgebung abheben und auch aus sitzender Position erreichbar sein. (siehe Höhe Bedienelemente)
Einhebelarmaturen oder berührungslose Armaturen sind anzuwenden. Bei einer berührungslosen Armatur ist eine Temperaturbegrenzung(45°) erforderlich.
Bewegungsflächen von 150x150cm sind vor allen Objekten und im Duschbereich einzuhalten, sie dürfen sich überlagern.
Am WC-Becken sind beidseitig zum Umsteigen 90x70cm Bewegungsflächen vorzusehen. Es ist auch möglich zwei Sanitärräume mit einmal linker und einmal rechter Abstandsfläche bereitzustellen.
Eine Pflegeliege im öffentlichen WC ist der Wunsch vieler Betroffener, da Sie diese zum Wechseln der Inkontinenzvorlagen benötigen. Die Norm empfiehlt lediglich in Raststätten und Sportstätten, sowie in Umkleidebereichen eine Liege von 180cm Länge, 90cm Breite 46cm bis 48cm Höhe in einem Sanitärraum vorzusehen. Klappliegen reduzieren den Platzbedarf.
Eine Klappliege vergrößert den Raumbedarf unwesentlich.

Skizze Rollifahrer-Bewegungsfläche am WC

Waschtisch Maße Beinfreiraum am Waschtisch
Waschtische für Rollstuhlnutzer müssen unterfahrbar sein. Der "Beinfreiraum" muss mindestens 55cm betragen und der Abstand der Armatur zum vorderen Rand des Waschtisches höchstens 40cm. Der Waschtischs darf maximal 80cm hoch sein.
Der Spiegel (Höhe ≥ 100 cm) ist unmittelbar über dem Waschtisch anzubringen. Zubehör ist im Greifbereich anzuordnen.
In jeder Behindertentoilette muss eine Alarmeinrichtung installiert sein. Der Alarmschalter muss mit einer Kordel, die bis auf die Erde reicht, versehen werden. (Absturzgefahr für Rollstuhlfahrer beim Umsetzen). Diese Alarmsignale müssen deutlich auf Lebensgefahr hinweisen.

Ideal ist eine Ablagefläche am Waschbecken.
Ein schwenkbares Waschbecken ermöglicht das Händewaschen vor dem Umsetzen auf den Rollstuhl. Es passt sich nicht nur den Bedürfnissen des Nutzers und der Pflegepersonen an, sondern auch den unterschiedlichen Situationen im Raum.
Um möglichst dicht an das Waschbecken heranfahren zu können ist bei der Wahl des Rollstuhls auf die Armlehnen Höhe zu achten, welche abhängig von der Sitzhöhe ist. Am besten eignen sich Rollstühle mit abgeschrägten Armlehnen. Von Vorteil sind höhenverstellbare Waschbecken.
Einhand-Seifenspender, Papierhandtuchspender und Abfallbehälter bzw. Handtrockner müssen im Bereich des Waschtisches angeordnet sein.
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Wo bekommt man einen Schließzylinder für eine Behindertentoilette?
Firma Martin Dederichs
Schließanlagen-Vertrieb in alle Länder
Postfach 31 24 • 53314 Bornheim
Telefon (02227) 1721 • Telefax (02227) 6819
Wie komme ich zu einem Schlüssel für Behindertentoiletten?
Der Club Behinderter und ihrer Freunde, Darmstadt und Umgebung e. V. (CBF) vertreibt zentral in Deutschland und im europäischen Ausland den Behinderten WC-Schlüssel (EURO-Schlüssel). Mit ihm können viele öffentliche Behindertentoiletten genutzt werden. Zusätzlich gibt der CBF das Verzeichnis? DER LOCUS? heraus, dem fast 7.000 Toilettenstandorte in Deutschland und Europa aufgelistet sind.

Den Schlüssel bekommen Personen, die auf behindertengerechte Toiletten angewiesen sind, beispielsweise schwer Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer/-innen, Stoma Träger/-innen, Blinde, Hilfsbedürftige und/oder auf eine Begleitung angewiesene Schwerbehinderte sowie Menschen, die unter Multipler Sklerose, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder chronischen Blasen-/Darmkrankheiten leiden. Ihr Schwerbehindertenausweis muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
• Merkzeichen aG, B, H oder Bl
• Merkzeichen G und GdB ab 70 aufwärts oder
• einen GdB von 90 bzw. 100.
Zur Vermeidung von Missbrauch braucht der CBF bei der Bestellung des Schlüssels eine Kopie des Schwerbehindertenausweises; bei Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa ist ein ärztlicher Nachweis erforderlich.

Der Schlüssel wird per Vorauszahlung verschickt. Senden Sie bitte den jeweils fälligen Betrag per Verrechnungsscheck an den CBF oder fügen Sie Ihrer Bestellung eine Kopie des Überweisungsbeleges bei - Porto und Verpackungen sind in den folgenden Preisangaben enthalten:
• 25,00 Euro für den Behinderten WC-Schlüssel (EURO-Schlüssel) und das Verzeichnis "DER LOCUS" oder
• 18,00 Euro für einen Behinderten WC-Schlüssel (EURO-Schlüssel),
• 8,00 Euro für den Behindertentoilettenführer "DER LOCUS" als Einzelexemplar.
Ihre Bestellung - also die Kopie des Schwerbehindertenausweises sowie Verrechnungsscheck/Kopie des Überweisungsbeleges - senden Sie bitte an:

CBF Darmstadt e. V.
Pallaswiesenstr. 123a • 64293 Darmstadt
Telefon (06151) 81220 • Telefax (06151) 812281
E-Mail: info@cbf-darmstadt.de

Bankverbindung: Postbank Frankfurt/Main
BLZ 500 100 60 • Konto-Nr. 13 14 15 601
Verwendungszweck "Behinderten WC-Schlüssel (EURO-Schlüssel)"

Behinderten- oder ähnliche Einrichtungen können den Behinderten WC-Schlüssel (EURO-Schlüssel) auf Rechnung erhalten; das Einreichen der Ausweiskopie entfällt hier.
Natürlich bekommen Sie auch diesen Schlüssel bei uns in der Selbsthilfegruppe.
Mobil- mit- Behinderung e.V. Ortsgruppe Bad-Wildungen. Mitglied bei: MMB e.V., IDM-Stiftung, ForseA, und „Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderte“ BSK.
Klaus-Dieter Dingel, Pommernstraße 27, 34537 Bad-Wildungen, Tel: 05621-3773
eMail: klaus-dieter.dingel@mobil-mit-behinderung.de

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5 Kommentare

Das ist für manche arme Behinderte schon eine Wochen Essen...
...stimmt leider.

Andreas, Du hast recht, auch nicht behinderte haben das Recht auf eine saubere Toilette. nur schwerst Behinderte z.B. beide Beine amputiert, oder Frauen mit Dauerkathäder brauchen nicht nur Sauberkeit sondern auch Sterilität. Es wäre furchtbar, wenn da ein nicht Sesshafter oder ein Fixer die Nacht verbracht hätte. Auch mit dem Preis für den Schlüssel bin ich nicht einverstanden, aber was tut man nicht alles um wenigstens ein sauberes und für Rollstühle angepasstes Kloo zu benutzen.

> "Du hast recht, auch nicht behinderte haben das Recht auf eine saubere Toilette. nur schwerst Behinderte z.B. beide Beine amputiert, oder Frauen mit Dauerkathäder brauchen nicht nur Sauberkeit sondern auch Sterilität. Es wäre furchtbar, wenn da ein nicht Sesshafter oder ein Fixer die Nacht verbracht hätte."

Sorry, aber das ist völlig falsch.

Es ging mir nicht darum, dass Nichtbehinderte auch saubere Toiletten haben sollten, sondern darum, dass nicht nur Nichtbehinderte Viren und Bakterien mit sich rumschleppen, sondern auch Behinderte. Viren und Bakterien unterscheiden da nicht.

Wer also unbedingt Viren/Bakterien meiden muss, sollte dann GAR KEINE öffentliche Toilette aufsuchen, denn die Behindertentoiletten sind in der Hinsicht gleichermaßen verseucht.

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