Jahresrückblick 2017 und Ausblick auf 2018 - Weihnachtspost von der Südharzstrecke
Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!
Seit mittlerweile 1999 schreiben wir die „Weihnachtspost von der Südharzstrecke“ und fassen die Höhen und Tiefen des Jahres zusammen.
Bei der Zusammenstellung der Themen zu dieser Weihnachtspost mussten wir erschrocken feststellen, dass uns die Höhen immer mehr ausgehen und es immer schwieriger wird den ÖPNV in unserer Region positiv darzustellen.
Der ÖPNV wird in anderen Regionen spürbar besser gemanagt, als bei uns in Südniedersachsen, wobei wir schon beim Thema LNVG sind.
Erneut gab es Schienenersatzverkehr zwischen Northeim und Göttingen für die Südharzer und Zugausfälle für die Nordharzer. Die bestellten Nahverkehrstrassen zwischen Göttingen und Northeim wurden wegen Sanierung der Schnellfahrstrecke kurzerhand wieder dem Fernverkehr überlassen.
Hier hat die LNVG erneut nichts für eine erträgliche Abwicklung des ÖPNV in Südniedersachsen (z.B. Anschlüsse zum Metronom) unternommen.
Auch bei anderen LNVG-Themenbereichen kommen wir über einen Stillstand
in Südniedersachsen nicht hinaus und es kommt sogar noch schlimmer!
Wie folgende Beispiele zeigen, entwickelt sich die 21jährige LNVG vom Ideenmotor zur tatenlosen Behörde:
• Auch nach über 4 Jahren Niedersachsentarif fehlt der Anschlusstarif für die bekannten Tourismusziele im Harz, wie z.B. Braunlage, Bad Lauterberg, Bad Grund
Hier fordern wir von der LNVG, dass sie sich endlich mehr um das südliche Niedersachsen kümmert, und nicht nur die ohnehin schon überteuerten VSN- Tarife durchwinkt und
„zum Fahrplanwechsel ein paar Züge verschiebt!“ (Zitat aus unserer Weihnachtspost 2016)
• Aber selbst das Zugverschieben zum Fahrplanwechsel schafft die LNVG nicht mehr:
So entfällt in Göttingen seit dem Fahrplanwechsel der Anschluss vom ICE (Ankunft Minute 3) zum Metronom (Abfahrt Minute 7-9).
Folge: Reisende aus Richtung Frankfurt/Karlsruhe können nicht mehr direkt in die geräumigen Doppelstockwagen des Metronom in Richtung Northeim umsteigen, sondern werden zusätzlich in die VT 648 Triebwagen der Harz-Weser-Bahn in Richtung Südharz/Nordharz gequetscht.
Das interessiert aber weder den Bahncomputer noch die LNVG!
• Eben so wenig interessieren die LNVG die verspätungsanfälligen Betriebsabläufe auf der Süd-Westharzstrecke, die auch dieses Jahr wieder für Verspätungen und Zugausfälle durch DB-Netz sorgten.
• Die vor einigen Wochen kurzfristig abgesagten Bauarbeiten durch DB-Netz zeigten, dass bei DB-Netz nichts rund läuft und die LNVG dies alles durchgehen lässt.
• Ein kleiner Lichtblick ist die neu eingerichtete Spätverbindung von Göttingen in Richtung Südharz, die allerdings schon in Herzberg endet.
• Auch die seit Jahren gewünschte Frühverbindung in Richtung Göttingen beginnt erst in Herzberg, so dass die Kreisstadt Göttingen aus dem Südharz nicht vor 07:10 Uhr erreicht werden kann.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass beim Busunternehmen Rizor zum 31.01.2018 der Betrieb eingestellt wird. Hiervon sind auch Linien in Südniedersachsen betroffen, aber der ZVSN sucht nach Lösungen.
Zu guter Letzt musste unsere Initiative die Reißleine für das Harzkursbuch in der jetzigen Form ziehen. Da kurzfristige Fahrplanänderungen im Nordharz erfolgten, haben wir mehrere Hundert Harzkursbücher nach dem Druck vernichtet und legen diese nicht neu auf.
Insgesamt war das Jahr 2017 für den ÖPNV in Südniedersachsen also sehr ernüchternd!
Trotzdem danken wir allen, die den ÖPNV-Betrieb trotz dieser widrigen Vorgaben aufrecht erhalten und uns Kunden zum Ziel gebracht haben!
Ebenso danken wir allen, die unsere Initiative unterstützt haben!
Für das Jahr 2018 legen wir unser Augenmerk weiterhin auf die bekannten Punkte:
• Kritische Beobachtung und Berichterstattung
o über den verspätungsanfälligen Betriebsablauf auf der Süd-Westharzstrecke und
o das Handeln der LNVG in Südniedersachsen
• Was ist aus dem Wahlversprechen des gewählten Landrats -für 5 € aus dem Harz in die neue Kreisstadt Göttingen zu fahren- geworden?
• Wird der aktualisierte Nahverkehrsplan in Südniedersachsen umgesetzt?
• Mitarbeit bei der Weiterentwicklung des Harzer-Urlauber-Tickets (HATIX)
• Ersatz für unser Harzkursbuch erarbeiten
Wir bitten auch im nächsten Jahr um Ihre Unterstützung!
Mit allen guten Wünschen für 2018
Ihre Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"