661.a Newsletter Südharzstrecke - Höhere Preise
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Südniedersachsen: Der Verkehrsverbund erhöht die Preise - PRO BAHN kritisiert Preiserhöhung (Stand 30.05.2016)
Die Geduld der Fahrgäste von Bussen und Bahnen in Südniedersachsen wird ab dem 12. Juni ein weiteres Mal auf die Probe gestellt, denn der Verkehrsverbund VSN erhöht erneut seine Fahrpreise. Kritisch beurteilt der Fahrgastverband PRO BAHN dabei vor allem die komplette Ideenlosigkeit, wie man mit neuen Angeboten zusätzliche Kunden für Bahn und Bus im Landessüden gewinnen will.
„Das Fahrscheinsortiment des VSN ist zwar sehr komplex, aber an Phantasielosigkeit nicht zu überbieten. Außer den jährlichen ritualhaften Preiserhöhungen hat dieser Verbund seinen Kunden – und vor allem denen, die es werden könnten – nichts zu bieten. Und die Politik schaut bislang seelenruhig zu, wie der Standort Süd-Niedersachsen um ein nicht unwesentliches Attraktivitätsmerkmal betrogen wird“, fasst Michael Reinboth vom Fahrgastverband PRO BAHN zusammen. Seit Jahren fordert der Verband bislang erfolglos neue Angebote für zwei wichtige Kundengruppen: Zum einen für die immer zahlreicher werdenden Senioren, und zum anderen für Touristen. Andernorts gibt es seit langem Tickets wie „60plus“ und spezielle Fahrscheine für Urlauber und Tagesgäste, welche die Reisemöglichkeiten mit Bahn und Bus gern nutzen, ohne dabei anderen Fahrgästen in die Quere zu kommen.
Reinboth: „Es gibt weiter kein Angebot für Fahrten nach 9 Uhr – etwas, was in anderen Regionen längst üblich ist und Anreiz zu Gelegenheitsfahrten mit dem Zug oder Bus schafft. Das einzige, was wir hier haben, ist das landesweite Niedersachsen-Ticket, welches für viele Fahrten innerhalb des VSN längst die preisgünstigere Alternative ist. Dies spricht Bände über die Qualität unseres Verbundes. Der Verbund gehört entweder radikal umstrukturiert oder abgeschafft“, meint Reinboth, der als Harzbewohner immer wieder von Urlaubern auf die schlechte Situation im nördlichsten deutschen Mittelgebirge hingewiesen wird.
PRO BAHN fordert aus Anlass des diesjährigen Drehens an der Preisschraube, dass die Politik dem VSN endlich auf die Finger klopft und neue, attraktive Angebote für die Region durchsetzt. „Zu einer Region, die wieder etwas werden will, gehört ein guter Nahverkehr – nicht nur vom Fahrplan, sondern auch von den Fahrpreisen her“, betont der Göttinger Ehrenvorsitzende Gerd Aschoff. Der jüngste SPD-Vorstoß für eine Obergrenze von 5 Euro pro Einzelfahrt gehe in die richtige Richtung müsse aber erst noch eingelöst werden.
Fahrgastverband PRO BAHN Regionalverband Südniedersachsen
Michael Reinboth
Regionalvorsitzender
Gerd Aschoff
Ehrenvorsitzender