Abschussplan erfüllt – Rotwilddichte trotzdem angestiegen
„Rotwild Ring Harz“ präsentierte 200 Jagdtrophäen auf der diesjährigen Geweihschau
Bad Lauterberg (bj). Jeweils nach dem Ende des Jagdjahres (31.3.) führt der „Rotwild Ring Harz“ alljährlich seine Geweihschau im Kurhaus Bad Lauterberg durch. Gleichzeitig legt der „Rotwild Ring Harz“ seinen Jahresbericht vor und erläutert die Jagdziele für das anstehende Jagdjahr 2013/14.
Bereits bei der Eröffnung der diesjährigen Veranstaltung am 13. April konnte der Vorsitzende Dr. Dieter Holodynski rund 160 Jäger und eine Reihe von interessierten Gästen, darunter unter anderem die Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Hausmann (SPD) und Rudolf Götz (CDU) sowie den stellvertretenden Landrat Klaus Liebing in der Kneippstadt begrüßen.
Der 1954 gegründete „Rotwild Ring Harz“ ist eine der ältesten und mit fast 100.000 Hektar Lebensraum auch eine der größten Rotwild-Hegegemeinschaften in Deutschland. Wie Dr. Dieter Holodynski zu Beginn seines Jahresberichtes ausführte, wurde im abgelaufenen Jagdjahr 2012/13 wider Erwarten der Rotwildabschuss des letzten Jahres (1895) mit 2127 Stück um 12 % übertroffen. Die seit anderthalb Jahrzehnten stetig ansteigende Strecke, so der Vorsitzende des RRH weiter, weist auf einen hohen Rotwildbestand hin, der gerade unter dem Aspekt des Waldumbaues weitere Schäden erwarten lässt.
Der stärkste im Jagdjahr 2012/13 erlegte Hirsch wurde am 21. November im Bereich des Niedersächsischen Forstamtes Clausthal, Revierförsterei Radauberg, von Klaus Metje gestreckt. Bei der Bewertung nach internationalen Richtlinien erhielt der 23-Ender 205 Punkte. Neben diesem Prachtexemplar wurden weitere 200 prachtvolle Jagdtrophäen auf der zweitägigen Ausstellung gezeigt.
Für das neue Jagdjahr, so Dr. Holodynski, orientiert sich die Abschussfestsetzung am Erreichen des Abschuss-Solls der Vorjahre, der Schätzung der Mindestzahl der setzenden Alttiere sowie der summerischen Auswertung der Beobachtung und Einschätzung der Revierinhaber. Da seit 15 Jahren die Strecke ansteigt und auch im letzten Jagdjahr der ursprüngliche Abschussplan mit 15 % wieder deutlich übertroffen wurde, legte man den Abschussplan für das kommende Jahr zur Verminderung der Wildschäden auf 2200 Stück fest (350 mehr als 2012/13).
Mit rund 600 jagdinteressierten Gästen, so der Geschäftsführer des „Rotwild Ring Harz“ Julian Syldatk, war die Ausstellung in diesem Jahr äußerst gut besucht. Von großem Interesse war bei dem Fachpublikum der Gastvortrag des Wildbiologen Friedrich Burghardt (siehe Extrabeitrag) zum Thema: “Weidgerechtigkeit, Alttierbejahgung und dem Erleben von Rotwild“. Friedrich Burghardt war im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe sechs Jahre bei der Wildlife Society Zimbabwe tätig und danach zwölf Jahre mit der Rotwildforschung an der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg betraut.
Mit rund einhundert Zuhörern fand auch der öffentliche Vortrag von Markus Bathen vom NABU zum Thema „Der Wolf – zurück, um zu bleiben“ eine sehr gute Resonanz.
Fotos: Bernd Jackisch