Schäden an Scholbenwehr stärker als vermutet – provisorisch abgestützt
Bad Lauterberg (bj). Das seit 1733 bestehende Scholbenwehr, welches 1905 in seiner heutigen Form mit Betonpfeilern neu erbaut wurde, ist erheblich sanierungsbedürftig. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Schäden an dem Bauwerk größer sind als bisher angenommen. Am Nachmittag des 7. März 2015 hatten besorgte Passanten die Polizei benachrichtigt, weil sich plötzlich das erste, zur Kurparkseite liegende Brückenfeld stark durchbog und ganz erheblich beim Betreten schwankte. Ein hinzugezogener Bauhofmitarbeiter stellte schnell die Ursache fest, ein Träger, auf dem die Holzbohlen des Überweges befestigt sind, war infolge des starken Rostansatzes durchgebrochen. Provisorisch wurde daraufhin der Träger mit einem Holztrempel abgestützt. Danach wurde die Komplett-Sperrung zunächst wieder aufgehoben - allerdings ist es jetzt nur eine Frage der Zeit, wenn die Brücke aus Sicherheitsgründen endgültig für den öffentlichen Fußgängerverkehr geschlossen werden muss.
Verschiedene Initiativen sind bereits angelaufen
Bereits im Dezember 2013 besuchte auf Initiative von Ratsherr Fritz Vokuhl (Bündnis 90 Die Grünen) der Landtagsabgeordnete Heiner Scholing (Bündnis 90 Die Grünen) das Scholbenwehr und die Königshütte.
Auch der Bauausschuss unter der Leitung des ehemaligen Ratsherrn Klaus-Peter Münch (CDU) nahm sich dieses Themas an, da die Brücke die kürzeste und damit eine wichtige fußläufige Verbindung zwischen der Stadt und dem Kirchberg mit seinen Kliniken, Sanatorien, Ärzten, Kirchberg-Therme, usw. ist.
Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des CDU–Stadtverbandes hat auch dieser auf die dringende Erneuerung der Scholben-Wehrbrücke, die für die Bewohner des Kirchberges und der Kliniken, Hotels, mithin der ganzen Kur-und Einkaufsstadt unverzichtbar ist, hingewiesen. Deren Mitglied, der Baustatiker Wolfgang Hartmann, neues beratendes Mitglied für CDU im Bau-, Umwelt-und Forstausschuss, hat dazu Lösungen für das langsam verrottende Baudenkmal erarbeitet. Fertige Pläne für eine Sanierung des Wehres hat aber auch die Königshütte als Eigentümer der Wehrbrücke in Zusammenarbeit zusammen mit dem Förderkreis und der Denkmalpflege in einem Gesamtkonzept erarbeitet. Was fehlt sind Fördermittel für die Arbeiten.
Da bisher die Stadtverwaltung nur wenig für eine Sanierung für das Scholbenwehr getan hat, schrieb bereits am 19. März 2015 die Ratsgruppe Volker Hahn/GRÜNE an Bad Lauterberg Bürgermeister Dr. Thomas Gans und stellte nachfolgenden Antrag:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Gans,
die unbefriedigende Situation ist Ihnen, der Verwaltung und dem Rat seit mindestens eineinhalb Jahren bekannt.
Wir erinnern an die mehrfache Behandlung des Themas im Rat und im Bauausschuss.
Es haben mehrere Gespräche zwischen dem Eigentümer des Scholbenwehres und der Verwaltung stattgefunden, die bisher zu keinem greifbaren Ergebnis geführt haben.
Antrag:
Die Wehrbrücke ist ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur der Stadt Bad Lauterberg im Harz. Die sichere Benutzung der wichtigen Verbindung zwischen dem Bereich Kirchberg und der Innenstadt muss auf Dauer gegeben sein.
Der Rat der Stadt Bad Lauterberg im Harz beauftragt den Bürgermeister und die von ihm geleitete Verwaltung weitere Gespräche mit dem Eigentümer des Scholmwehres, mit dem Ziel einer schnellstmöglichen Sanierung (eventuell Ersatz) des Laufstegs, zu führen.
Bürgermeister und Verwaltung werden beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer des Scholbenwehres, die für die Sanierung erforderlichen Maßnahmen und die dafür erforderlichen Finanzmittel zu ermitteln und dem Rat und den zuständigen Ratsgremien einen Vorschlag zur schnellstmöglichen Umsetzung und Finanzierung des Projektes in Form einer Sitzungsdrucksache zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.
Auch die Möglichkeiten der Einwerbung öffentlicher Fördermittel und des Privatsponsorings sind vom Bürgermeister und der Verwaltung zu prüfen und aktiv zu unterstützen.
Unseren Antrag werden wir in den Sitzungen der Ratsgremien begründen.
Wir bitten um Beratung und Beschlussfassung über unseren Antrag in der nächsten öffentlichen Sitzung des Rates und in den weiteren zuständigen Ratsgremien.
Ich kenne das Scholbenwehr nicht, aber was für mich wieder eine Bestätigung der Verhaltensweise der sog. öffenlichen Hand ist: verfallen lassen, so tun als ob niemand etwas gemerkt hat, Pläne erarbeiten und dann nach Fördermitteln schreien. Bei uns betrifft das eine ganze Schule (samt notwendiger Turnhalle).
Das Ding ist eigentlich noch ein (fast) Neubau und schon schrottreif.
Finde das z.K.