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Vorstandswahlen
GEW-Kreisversammlung besuchte die KGS Bad Lauterberg


Probleme über Probleme

Bad Lauterberg. In die KGS Bad Lauterberg hatte die Bildungsgewerkschaft GEW, Kreisverband Osterode, am Dienstagnachmittag eingeladen zum Austausch über aktuelle Themen, die Lehrkräften, Eltern und anderen an der Bildung Interessierten „unter den Nägeln brennen“. Der Kreisvorsitzende Arne Gruppe konnte dazu Stefan Störmer, den GEW-Landesvorsitzenden, begrüßen. Viele Themen wurden angesprochen, zum Teil kontrovers diskutiert oder auch von Störmer aufgegriffen und notiert, um sie in Gespräche mit dem Kultusministerium einbringen zu können.

Ein großes Problem stellt der Lehrkräftemangel dar, der im Förderschulbereich besonders gewaltig ausgeprägt ist, aber auch heftig zu spüren ist in Grund-, Haupt- und Realschulen. Oft werden Bewerber am Fächerbedarf vorbei eingestellt, weil Schulen froh sein müssen, überhaupt Bewerber auf Lehrerstellen zu haben. Dass Gesamtschulen fünf Jahre lang nur Bewerbungen von fürs Gymnasium ausgebildeten Kräften annehmen durften, hat einer gesunden Vielfalt, mit der die Schulen allen Jugendlichen gerecht werden wollen, entgegen gewirkt.

Lehrerausbildung ist reformbedürftig

Auch die reformbedürftige Lehrerausbildung, die immer mehr an der Unterrichtswirklichkeit vorbei zielt, war Thema. Stefan Störmer konnte berichten, dass in dieses Thema endlich Bewegung kommt, der Wille zu einer alltagstauglicheren Ausbildung sei in Hannover vorhanden, an einer Reform werde gearbeitet. Unverständnis wurde aber auch geäußert, dass über Jahrzehnte unterrichtspraktisch sinnvolle Angebote der Lehrerfortbildung systematisch reduziert wurden. Das erschwert es jungen Lehrkräften ungemein, sich berufsbegleitend ein breiteres Fundament zu verschaffen und sich methodisch und als Persönlichkeit für den Schulalltag freizuschwimmen.

Inklusion

Auch die Inklusion kam zur Sprache, der GEW-Vorsitzende erfragte die Situation vor Ort. Auch hier fehlt für die Umsetzung guter Ziele vor allem Personal. Schwierige Lerngruppen bräuchten dauerhaft zwei Kräfte im Unterricht, eine Verwirklichung ist aber nicht möglich. Vor größte Herausforderungen werden die Schulen gestellt durch Kinder und Jugendliche, die sich in Gruppen nicht adäquat einordnen können. Das „Thema verfehlt“ haben aus Sicht von Lehrkräften auch inzwischen viel zu hochtrabende Anforderungen in Prüfungen für den Förderschulabschluss.

Digitalisierung

Ein weiteres Problem vor allem an weiterführenden Schulen wie der KGS ist die Digitalisierung in dem Sinne, dass die IT-Verantwortlichkeit ein „Knochenjob“ ist, der für Lehrkräfte nicht nebenbei zu erledigen ist. IT-Fachleute des Landkreises, der Schulträger ist, sind hilfsbereit, aber auch viel zu dünn gesät. Es kann auch nicht ganz richtig sein, wenn Lehrkräfte Lizenzkosten für digitale Lernmittel aus eigener Tasche begleichen.

Schüler aus der Ukraine

Stefan Störmer erfragte die Situation der 23 ukrainischen Jugendlichen, die zur KGS gehen. Sie werden hier nicht in einem "Willkommensklassen"-System separiert, sondern von Anfang an in die regulären Klassen integriert und erhalten zusätzlichen Deutschunterricht. Ein erheblicher Teil der ukrainischen Schülerschaft arbeitet parallel zum Unterricht an der KGS weiter digital am Unterrichtsstoff der Stammschule in der Heimat, weil es ihnen wichtig ist, auch den Abschluss ihrer ukrainischen Schule zu schaffen. In Mathematik zeigt diese Schülergruppe überdurchschnittliches Wissen und Ehrgeiz.

Unnötige Bürokratie

Letztes „Aufregerthema“ war der Umgang mit Lehrpersonal im Ruhestand, das gern noch einige Wochenstunden unterrichten und den Lehrkräftemangel mildern helfen möchte. Unnötige bürokratische Steine werden in den Weg gelegt, Verträge oft auf ein Schulhalbjahr befristet. Gestandene Lehrkräfte mit 40-jähriger Erfahrung müssen für jeden Vertrag aufs Neue ein großes polizeiliches Führungszeugnis besorgen, natürlich auf eigene Kosten. Solche formalistischen Hemmnisse verhindern teilweise, dass sich rüstige Ruheständler weiter in die Schulen einbringen und den Mangel lindern.

Zu Beginn hatte die Versammlung des GEW-Kreisverbands notwendige Formalia erledigt.

Die Vorstandswahlen ergaben:

Vorsitzender: Arne Gruppe

Stellvertreter: Klaus Fischer-Wedekind, Ulf Brunner

Schatzmeister: Wolfgang Hypko

Pressewart: Walter Ziegler

Kassenprüfung: Gabriele Vitalis-Berndt, Jürgen Beyer

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