Demonstration engagierter Bürger vorm Bad Lauterberger Rathaus
Barbis/Bartolfelde/Osterhagen (bj). „Für eine gute Zukunft unserer Kinder" demonstrierten“ am Donnerstagabend rund 60 Einwohnerinnen und Einwohner, überwiegend aus Bartolfelde. Mit der Schließung der Grundschule in diesem Ortsteil würde gleichzeitig auch die viel genutzte Turnhalle wegfallen. Zudem wird vermutet, dass dann auch der Jugendraum sowie die Übungs-und Lagerräume des Spielmannszuges zur Disposition stehen - dies alles wollen die Bürger nicht hinnehmen.
Verärgert waren die Protestler besonders über Bürgermeister Dr. Thomas Gans, der trotz Einladung nicht zu dieser Veranstaltung gekommen war und auch keinen anderen Vertreter der Verwaltung entsandt hatte. Vom gesamten Stadtrat waren lediglich die vier Abgeordneten Klaus-Peter Münch(CDU), Otto Eiling(CDU), Rainer Eckstein (BI) und Volker Hahn (parteilos/Gruppe V.Hahn/GRÜNE) gekommen, um sich die berechtigten Sorgen der Einwohner anzuhören.
Unbeantwortet blieben mithin auch die Fragen, die Nicole Wyrwaletz und Tanja König zuvor schriftlich an die Verwaltung, bzw. den Bürgermeister gestellt hatten. Unter anderem wollte man wissen, wie man sich die Zukunft der Dörfer vorstellt, wenn die Schule als Gemeindezentrum wegfällt, in dem Sport, Kinder- und Jugendarbeit, Vereinsarbeit geleistet wird? Leben doch in den Ortsteilen etwa 40 Prozent der Bevölkerung von Bad Lauterberg. Liegen Ihnen Herr Bürgermeister nicht alle Bürger gleichermaßen am Herzen? Weiterhin wollte man vom Verwaltungschef wissen, warum er öffentlich behauptet, dass die Elternvertreter aus Bartolfelde sich gegen ihre Schule ausgesprochen haben? War es nicht vielmehr so, dass Bartolfelde gar nicht zur Diskussion stand?
Ratsherr Volker Hahn griff nach diesen Ausführungen seinen gestellten Antrag an den Stadtrat auf, wonach der bestehenden Verpflichtung aus dem Zukunftsvertrag, 150.000 Euro im Bereich der Schulen in der Stadt einzusparen, nachgekommen werden kann. Die Hausberg-Schule wird bis spätestens zum 31.12.2015 geschlossen. Und da zum gegenwärtigen Zeitpunkt die "Verlässliche Grundschule" in Bad Lauterberg/Barbis noch nicht über die erforderliche Anzahl von Klassenräumen für alle Kinder der Stadt verfügt, wird übergangsweise die "Offene Ganztagsschule" in Bartolfelde als Außenstelle weitergeführt.
Wie der Vorsitzende des TuSpo Südring Harald Liebau ausführte, könne sein Verein aufgelöst werden, wenn die Turnhalle in Bartolfelde geschlossen werde. Außerdem würde die Sporthalle noch für viele weitere Aktivitäten genutzt.
Obwohl bekannt sei, so die 2. Vorsitzende des Spielmannszuges Maximiliane Willig-Freudenthal, dass der Jugendraum als Übungs-und Lagerraum für deren Instrumente genutzt wird, sei die Stadt bisher überhaupt nicht an den Spielmannszug herangetreten. Musikinstrumente könne man zudem nicht einfach in einen unbeheizten Raum umlagern, dass würden sie nicht überleben. Mithin werde der Spielmannszug mit Schließung von Turnhalle und Jugendraum quasi obdachlos.
Man hoffe, der Stadtrat mache sich noch einmal intensiv Gedanken über die vielen auftretenden Probleme – am Dienstag 25.11 um 18 Uhr, zur Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend, Schulen, Kultur und Sport im Rathaus und am Donnerstag, 27.11. um 18 Uhr, im Haus des Gastes, werde man auf jeden Fall wieder präsent sein und die Interessen der Ortsteile vertreten.
Wäre schön, wenn die Bürger Erfolg hätten!!
(Aber ich bezweifle das, denn Schule/Bildung/Jugendarbeit wird immer häufiger vernachlässigt, seit die Mittel vermehrt in Fremdbetreuung (Kita, Ganztagsschule, Krippe) umgeleitet werden. Man kann den Euro eben nur einmal ausgeben)