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Veranstaltung der WgiR-Frauengruppe
Lichtbildvortrag Ole Anders - Eurasischer Luchs

Bad Lauterberg-Barbis. Mit dem Lichtbildervortrag über den „Eurasischen Luchs“, führte die Frauengruppe der "Wählergruppe im Rat" seine Informationsveranstaltungen fort. Zuvor begrüßte WgiR-Gruppenleiterin Manuela Rusteberg den für den Nationalpark Harz zuständigen „Luchsprojektbeauftragten“ Ole Anders, freute sich über den zahlreichen Besuch und wünschte einen vergnüg samen Abend.
Ole Anders indes stellte sich zunächst persönlich vor und wies daraufhin, dass er seit 23 Jahren als Luchsprojektbeauftragter im Nationalpark Harz tätig sei. Anschließend zeigte er auf, dass der Eurasische Luchs eine Schulterhöhe bis 60 cm erreichen kann (fast identisch mit dem des Wolfes), ein Gewicht bis 25 kg erzielt sowie sein Streifgebiet sich bis 300 qkm ausdehnen kann. Der männliche Luchs wird rund 10 Jahre alt, während das weibliche Geschlecht 15 bis 17 Jahre alt werden kann. Hauptnahrung des Luchses ist das Rehwild, aber auch das Rotwild fällt in den Genuss der „Pinselohren“. Zudem ist der Luchs die größte Katzenart Deutschlands.
Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Ausrottung des Luchses in heimischen Wäldern, während die Wiederansiedlung im Harz in den Jahren 2000 – 2006 mit 24 Tieren, davon 9 männliche und 15 weibliche Tiere vorgenommen werden konnte, so Anders. Durch Luchspopulationen haben sich im Harz sowie dem Umland Tiere vermehrt und ausgebreitet. Heute streifen hier schätzungsweise 55 „selbstständige“ Luchse (erwachsene Tiere) sowie 35 Jungtiere umher. Jedoch ist nun eine Grenze erreicht und es muss auf Überzüchtung (genetische Diversität) geachtet werden.

Hauptaufgaben des Harzer Luchsprojektes sind die Öffentlichkeitsarbeit, die Population zu erfassen, Behandlung von Tierrissen und für zu deren Ersatz sorgen, durchführen von weiteren Forschungsprojekten sowie Managementmaßnahmen.

Anders wies im weiteren Verlauf daraufhin, dass der Luchs sich bislang nur in drei Bundesländern aufhält: nämlich im Bayerischen Wald, im Pfälzer Wald und eben im Harz. Jedoch sollen weitere Wiederansiedlungen im Thüringer Wald, dem Erzgebirge und im Schwarzwald erfolgen.

Der Lichtbildervortrag von Ole Anders endete mit Fragen aus dem Zuhörerbereich. Dabei kam auch der neueste Vorfall „Luchs streunt in Braunlage umher“ zur Sprache. Er entgegnete, dass man der Wildkatze den nötigen Respekt verleiht und Abstand zum Tier hält. Hunde sollen angeleint, andere Haustiere im „Auge“ behalten werden. Generell gehe vom Luchs für Mensch und Tier wenig bis gar keine Gefahr aus. Man wolle versuchen eine geeignete Futterstelle auszuwählen, um ihn dann einzufangen, so Anders abschließend.

Manuela Rusteberg dankte Ole Anders für den informationsreichen Vortrag, bat die Besucher um einen kleinen Spendenbeitrag für das Luchsprojekt und schloss die Veranstaltung.

Fotos: Erwin Müller für WgiR

Bild 1: Ole Anders beantwortet Fragen der zahlreich erschienen Zuhörern
Bild 2: Gesamteindruck bei der Veranstaltung

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