Beleidigung und Beschimpfung von chronisch Kranken
Eine chronische Erkrankung trift Menschen in jedem Alter, jeder sozialen Schicht, jedes Geschlecht.
Zum Beispiel Mulibles Sklerose, eine Krankheit, die man den Betroffenen nicht ansieht. Nicht selten ist es notwendig Medikament einzunehmen oder zu spritzen. In akuten Krankheitphasen sogenannten Schüben, werden sehr hohe Dosen von Kortison direkt via Infusion in die Adern gepumpt.
Die Nebenwirkungen lassen nicht lange auf sich warten, Gewichtszunahme,usw, sind keine seltenheit.
Noch dazu kommen Schmerzen, Erschöpfung,ständige Müdikeit, Bewegunseinschränkungen, bis hin zu Sehstörungen, Blindheit, Versagen der Kraft in Armen und Beinen, Gleichgewichtseinschränkungen, Gehstock, Rollator oder Rollstuhl kann notwendig werden.
Als ob allein dies nicht genug wäre, man wird noch beschimpft, verspottet, beleidtig, verhöhnt, nachgeäfft, man wird als faul, oder als Drückeberger oder Simulant hingestellt. Egal, wie es auch bei euch aussieht (Garten), bleib lieber auf dem Sofa liegen das kannste ja am besten, so neulich die Nachbarin.
Man frisst ja zu viel,weil man dicker wird, ist nur unterwegs. Klar Krankengymnastik, Ergotherapie und jede Menge Arztbesuche, nehmen einiges an Zeit in Anspruch.
So sieht das Umfeld nur das, was es sehen will, puzzelt die falschen Teile zusammen. Neid und Mißgunst kommen auf, wenn man als arbeitsunfähig gillt oder sogar schon Rente bekommt.
Doch ein Erkrankter würde gern die Erkrankung ab geben, an die, die ihn auch noch verspotten.
Einen eh schon kranken Menschen muss, man nicht noch das Leben unnötig schwer machen. Dies ist sogar verboten und kann angezeigt und mit empfindlichen Strafen geahndet werden.
Man sollte sich lieber bewusst machen, dass in der nächsten Minute alles anders sein kann.
„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem jederzeit genommen werden kann.“
R. v. Weizsäcker, Bundespräsident a.D.
> "Das führt dazu sich "zu rechtfertigen" warum man nicht Arbeiten kann."
Das liegt daran, dass man uns seit Jahrhunderten eingetrichtert hat, Arbeit anzubeten und dass jeder, der keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, nichts wert ist. Inzwischen identifizieren sich die Menschen sogar über ihre Jobs.
Wenn dann jemand kommt und nicht arbeitet und die "Ausrede" (wie z.B. manche Krankheiten oder Gebrechen) nicht sichtbar ist und derjenige angeblich trotzdem ein gleichwertes Mitglied der Gesellschaft ist und sich sogar wohl fühlt innerhalb seiner Möglichkeiten, dann ist das was, was nicht sein darf, weil das am Selbstwertgefühl derer rüttelt, die sich nur / primär über ihre Jobs definieren.
Im Prinzip haben diese Leute auch eine Art Gebrechen und man müsste ihnen erstmal beibringen, dass man - und auch sie - auch ohne "tolle" Karrieren und Jobs wertvoller Mensch sein kann ;)