110 Jahre Spielmanns- und Fanfarenzug Landau: den richtigen Ton getroffen
Sie haben Spaß und sind nach schwierigen Zeiten wieder zu einer guten Truppe zusammengewachsen – mit einem bunten Programm zeigten sie das mehr als deutlich und trafen dabei genau den richtigen Ton.
Acht Gastvereine waren dabei, als am Samstag nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal ein Sternmarsch begann. Vom Markplatz aus marschierten je drei Musikzüge in verschiedene Richtungen, drehten eine Runde bis hin zur Arolser Straße und kehrten durch die Altstadt zurück.
Anschließend spielten beim Platzkonzert alle Spielleute gemeinsam vier Märsche. Für dieses eindrucksvolle Klangerlebnis sorgten außer den Landauer Gastgebern der Musikverein Volkmarsen, die Spielmannszüge der Feuerwehr Wolfhagen, Twiste, Udorf, Canstein, Oberlistingen sowie der Fanfarenzug Mengeringhausen und der Spielmanns- und Fanfarenzug aus Landau an der Isar in historischen Gewändern.
„Kommers mal Anders“ begann mit traditionellen Grußworten, endete aber mit der Tanzeinlage der Landauer Spielleute und einem besonderen Gast: Bauchredner Peter Kerscher, Künstler des Jahres 2010 und Träger des ZDF-Fachmedienpreises, präsentierte eine comedy puppet show. Mit der schwarzbunten „Bonnie“ trieb er so manchem vor Lachen die Tränen in die Augen.
Vorsitzende Birgit Aschenbach hatte die Gäste begrüßt. Bürgermeister Jürgen van der Horst dankte dafür, dass der Spielmannszug Landau seit langem bei keiner der großen Veranstaltungen in Bad Arolsen und Landau fehlt. Armin Schwarz (CDU-Landtagsabgeodneter) betonte, dass die Spielleute eine ganz wichtige Melodie im Leben der Landauer spielen. Und Jürgen Mewes überraschte mit dem kürzesten Grußwort, das dann aber doch noch bis ins Mittelalter führte.
Seine Bitte an die Jugend: „Lasst den Spielmannszug nicht untergehen“, und an die Ehemaligen: „Unterstützt Euren Fanfarenzug!“
Diese Appelle hatten auch und gerade für die zurückliegenden Monate gegolten, hat sich der Spielmannszug doch in schwierigen Zeiten sehr um neue und ehemalige Mitglieder bemüht. Das hob auch Willi Müller (jun.) in seiner Festrede hervor.
„Heute sind wir alle zusammenkommen, um die zurückliegende Zeit zu feiern, um Interesse wach zu halten und bei den Jüngeren zu wecken.“ Und sein persönliches Statement sprach wohl allen aus dem Herzen: „Warum ich aktiv dabei bin? Weil‘s einfach Spaß macht.“ Im Anschluss an den Kommers spielten die "Calypsos" zum Tanz auf.
Am Sonntag ging‘s weiter mit musikalischem Wecken, bevor der Gottesdienst begann – mitgestaltet von Posaunenchor und „Liedertafel“. Auftritte von Kindergarten- und Schulkindern schlossen sich an, und auch die ehemaligen Spielleute griffen wieder zu den Instrumenten.