TSV 1860 München - FC Augsburg am 18.02.2011: Revanche für Leitner?
Moritz Leitner trifft auf seinen Ausbildungsverein, der ihn abgeschoben hat
Jos Luhukay kann sich freuen. Der FCA-Trainer kann vor dem brisanten Derby zwischen dem FC Augsburg und dem TSV 1860 München auf fast alle Spieler zurückgreifen. Lediglich der Langzeitverletzte Andrew Sinkala und der 20-jährige Daniel Framberger fallen für das Freitagsspiel am 18.02.2011 um 18 Uhr in der Allianz Arena aus.
Ein besonderes Spiel wird das Derby gegen die "Löwen" am 23. Spieltag der 2. Bundesliga 2010/2011 vor allem für Leihgabe Moritz Leitner. Der 18-jährige, hochveranlagte Mittelfeldspieler trennte sich zur Winterpause überraschend und eher unschön von 1860 München. Überraschend kam der Wechsel auf Leihbasis allerdings nur für Leitner, nicht für die "Löwen". Sein Vater Erwin Feldberger rechnete im Interview mit der Abendzeitung mit dem Ex-Club ab.
"In Augsburg hat er seine Ruhe", erklärte Leitners Vater Anfang Januar. Die "Löwen" haben Leitner zu einem hervorragenden, talentierten Passgeber im offensiven Mittelfeld ausgebildet. Doch weil der Schuh an allen Stellen drückt, ist der TSV 1860 München diese Saison auf Notverkäufe angewiesen. Stark vereinfacht ausgedrückt: Wer einen Verein findet, muss gehen. In manchen Fällen finden auch die "Löwen" ein Team für einen Spieler, den sie von der Gehaltsliste streichen wollen. Leitner fiel unter diese Kategorie, weil ein junges Talent stets Geld in die Kasse spült. Der BVB schlug zu, aber erst für die kommende Saison. Verkauft war Leitner also - seitdem saß er bei 1860 trotz ansprechender Leistungen auf der Bank. Denn spielen mussten einerseits unverzichtliche Leistungsträger wie Daniel Bierofka oder Benny Lauth, andererseits Kicker, die noch im Schaufenster standen. Ein junges Talent braucht aber Spielpraxis. Der FCA ist der lachende Dritte.
Moritz Leitner hat in seinem ersten Derby für den FC Augsburg die Chance auf Revanche. In der Allianz Arena kann er den "Löwen" am Freitag zeigen, dass er es drauf hat. Dass es ein Fehler war, ihn auf die Bank zu setzen und zum Wechsel zu drängen. Dass er kein Problem damit hat, gegen die alten Kollegen zu Hochform aufzulaufen.