PSV Eindhoven fügt Feyenoord Rotterdam Rekord-Pleite zu
So krass kann Fußball sein: Am 10. Spieltag der höchsten niederländischen Fußballliga Eredivisie besiegte der Spitzenclub PSV Eindhoven daheim Feyenoord Rotterdam mit 10:0 – und stürzt den Rivalen in die Krise. Für die Verlierer ist diese Klatsche die höchste Niederlage in der Erstliga-Geschichte des Vereins.
Feyenoord zählt wie der PSV zu den ganz großen Fußballvereinen in den Niederlanden, hinkt einstigen Erfolgen jedoch seit Jahren hinterher. Derzeit steht der Verein, der immerhin schon 14 nationale Meisterschaften feiern konnte, mit acht Punkten auf Rang 15 in der Eredivisie. Der PSV ist mit 24 Zählern Spitzenreiter. Eindhoven gilt als Kandidat für die Meisterschaft. Zuletzt holte der PSV diese in der Saison 2007/2008, in der Vorsaison wurde das Team von Trainer Fred Rutten Dritter.
Vierter 2010, Siebter 2007 und 2009, Sechster 2008 - Feyenoord ist nur noch Mittelmaß. Noch 2002 besiegten die Niederländer im Finale des UEFA-Pokals Borussia Dortmund mit 3:2. Jetzt die Schmach gegen den Erzrivalen PSV Eindhoven. Feyenoord, einer der "Großen Drei" des niederländischen Fußballs, ist stark vom Abstieg bedroht. Ein 10:0 sagt einiges über die Qualität der Mannschaft aus. Nicht einmal den Ehrentreffer machten sie. Hätte Feyenoord gegen die Sportfreunde Stiller gekickt und nicht gegen Eindhoven, wäre die Partie wohl nur "10:1" ausgegangen.
Geld für eine Verbesserung des Kaders fehlt an allen Ecken und Enden. Aber eigentlich ist die Personaldecke bei Feyenoord ohnehin weder dünn und voller unerfahrener oder durchschnittlicher Kicker. Mit Tim de Cler steht ein Nationalspieler in der Abwehr, auch Nebenmann und Kapitän Ron Vlaar lief schon für "Oranje" auf. Georginio Wijnaldum (19 Jahre) im offensiven und Leroy Fer (20) im defensiven Mittelfeld sind äußerst talentierte Nachwuchsspieler und Leistungsträger sowohl bei Feyenoord als auch in der niederländischen U21. Und im Sturm steht unter anderem der alternde dänische Spitzenspieler Jon Dahl Tomasson, der auf eine Erfahrung von 112 Länderspielen zurückgreifen kann, zweifacher Fußballer des Jahres in Dänemark ist, schon in drei Ländern Meister in der Liga wurde, im All-Star-Team der EM 2004 stand und sowohl die Champions League als auch den UEFA-Cup gewann.
All diese Triumphe interessieren in Rotterdam momentan kaum jemanden. Was zählt ist, ohne Geld mit dem vorhandenen Spielermaterial die Klasse zu halten. Möglichst ohne weitere Niederlagen in zweistelliger Höhe.