Noch acht Wochen bis zur WM – noch drei Tage bis zum ICF Ranking Race in Augsburg!
Noch acht Wochen bis zur WM – noch drei Tage bis zum ICF Ranking Race in Augsburg!
Pressekonferenz am 31.05.2022 zum Kanuslalom World Ranking Race auf dem Olympiakanal in Augsburg am 4. und 5. Juni 2022
Beim kommenden Sportevent auf dem Eiskanal – dem Ranglisten-Rennen der International Canoe Federation (ICF) am 4. und 5. Juni – tritt die australische Kanutin Jessica Fox gar nicht an. Dennoch war sie, wie auch fünf Augsburger Topkanutinnen und -kanuten – wichtiger Gesprächsgast bei der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld des ICF Ranking Wettbewerbs.
Schließlich ist die 27-Jährige, die im Kajak und im Canadier auf Medaillenjagd geht, sicher die erfolgreichste Kanutin der letzten Jahre. Mehrmals errang sie in beiden Disziplinen parallel Weltmeistertitel, bei allen olympischen Spielen seit London 2012 stand sie auf dem Siegerpodest. In Tokio 2021 paddelte sie im Canadier Einer zu Gold und im Kajak Einer zu Bronze.
Auf die Frage, was den Eiskanal in Augsburg so besonders macht, lobte sie erst mal dessen schöne Anlage und den historischen Wert als weltweit erste künstliche Wildwasserstrecke. Seit 2008 ist sie immer wieder dort gestartet. „Das Wasser wechselt viel, es pulsiert stark“, so ihre Beschreibung. Deshalb nutzt sie jetzt die Trainingseinheiten vor dem Ranglistenrennen, fährt aber am Wochenende schon weiter nach Prag, um sich auf das dortige Weltcup-Rennen am 10. bis 12. Juni vorzubereiten. Für die Weltmeisterschaft Ende Juli in Augsburg will sie aus ihren bisherigen Erfolgen keine Siegeszuversicht ableiten. „Man ist immer nur so gut wie im nächsten Rennen“, stellt sie fest, „und es gibt immer noch was zu verbessern“. Sie freut sich sehr auf das Kräftemessen auf dem Eiskanal, besonders mit den Augsburgerinnnen Elena Lilik und Ricarda Funk. „Und es gibt eine ganze Reihe junger Paddlerinen, die versuchen werden, mich zu schlagen.“ Nach 15 Minuten ging es schon wieder zurück an den Kanal, denn ihre Trainingszeit dort wollte sie nicht verpassen.
Lokalmatadorin Ricarda Funk, die 2021 in Tokyo Olympia-Gold errang, wollte den Wettkampf bei der kommenden WM nicht auf ihre Konkurrenz mit Jessica Fox reduzieren. Auch die aktuellen Europameisterinnen – Eliska Mintalova (Slowakei) und Stefanie Horn (Italien) absolvierten die Strecke im Kajak in identischer Bestzeit – sowie alle deutschen Starterinnen seien für sie ernst zu nehmende Konkurrentinnen. Und abseits der Wettbewerbe verbinde sie mit Jessica schon seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis. Elena Lilik startet wie Jessica Fox in K 1 und C 1. Sie sehe Jessica Fox nicht direkt als Vorbild, so die 23-jährige Augsburgerin. „Aber Jessica hat gezeigt, dass man in beiden Disziplinen gleichzeitig in der Weltspitze mitfahren kann, das hat mich natürlich auf meinem Weg motiviert.“
Starke Powerfrauen! Denn sie fahren zudem noch CSLX (Boater Cross) also insgesamt drei Disziplinen!
Die Kajak-Starter Hannes Aigner und Noah Hegge äußerten sich zu den Team-Wettbewerben und ihren Erfahrungen bei der gerade zu Ende gegangenen EM in Liptowsky-Mikulas (sie und Stefan Hengst kamen mit Bronzemedaillen zurück). Canadier-Spezialist Sideris Tasiadis errang bei der EM Einzel-Silber und Team-Gold (mit Timo Trummer und Franz Anton). „Der Mannschaftswettbewerb ist immer eine besondere Herausforderung, man muss die Abstände genau im Blick behalten und aufeinander Rücksicht nehmen“, berichtet er. „Trainiert haben wir auf der Strecke nur einmal!“
DKV Kanuslalom Cheftrainer Klaus Pohlen und Bundestrainer Thomas Apel äußerten sich zum Abschneiden bei der WM und den weiteren Vorbereitungen auf die WM. „Viele Nationen haben den Fokus deutlich auf die Europameisterschaft gelegt und einige Wochen mehr Training vor Ort absolviert“, so Pohlen. Für das deutsche Team war dies der erste internationale Wettkampf kurz nach der nationalen WM Qualifikation. Die jetzt anstehenden drei Weltcups Weltcups in Prag, Polen und der Slowakei werden die deutschen Kanuten nutzen, um in den richtigen Rennmodus zu kommen. Insgesamt liege beim DKV der Fokus auf der Kanuslalom WM in Augsburg.“
Begleitend zur Kanuslalom-WM wird es vom 26. bis 31. Juli auf dem Rathausplatz sowie im Olympiapark am Eiskanal und einigen anderen Locations ein kulturelles Rahmenprogramm geben. Verschiedenste Veranstaltungen sind geplant: Konzerte, Workshops und interaktive Formate, ebenso wie sportliche und künstlerische Angebote.
Manuel Schill als Koordinator des Kulturellen Rahmenprogramms der Stadt Augsburg stellte das Rahmenprogramm vor „Der Plan für das Rahmenprogramm lautete nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern funktionierende Räder in die WM-Woche zu integrieren. So kooperieren wir mit verschiedenen Institutionen wie dem Festival der Kulturen, dem Modular Festival, dem Friedensbüro, dem Projekt MEHR MUSIK! vom Kulturamt, dem Büro für Nachhaltigkeit, der Stadtbücherei, den Kunstsammlungen und vielen mehr“.
Jürgen K. Enninger, Augsburgs Referent für Kultur, Welterbe und Sport, unterstrich: „Ich bin sehr stolz, dass wir so ein vielseitiges kulturelles Programm begleitend zur Kanuslalom-WM auf die Beine stellen konnten.“ In Anlehnung an die Olympischen Spiele von München 1972 stehe auch hier der Gedanke der Begegnung und des gemeinsamen Feierns im Mittelpunkt.
Zudem spiele der Aspekt der Nachhaltigkeit beim Programm eine zentrale Rolle. So wird ein CO2-Rechner zum Einsatz kommen, der die entstandenen Emissionen erfasst. „Im Anschluss an die Großveranstaltung planen wir zudem Kompensationsmaßnahmen.“ Die Planung des gesamten Sportevents richtet sich an der Nachhaltigkeits-Checkliste für Veranstaltungen der Stadt Augsburg aus.