36. Red Bull Dolomitenmann
2023 zum ersten Mal auch Frauen startberechtigt!
36. Red Bull Dolomitenmann 2023
Der Red Bull Dolomitenmann in Lienz gilt als einer der härtesten Teamwettbewerbe der Welt. 125 Teams mit jeweils 4 Personen gehen in den Disziplinen Berglauf, Paragleiten, Mountainbike und Wildwasserkajak an den Start.
Die diesjährige 36. Veranstaltung dieses Rennens war die erste, bei welcher auch Frauen startberechtigt waren. Diese Chance ließ sich die Kanutin Lucia Hacker vom KSA nicht entgehen. Nach einem überraschenden Team-Wechsel am Vortag des Rennes konnte sie kurzfristig für den erkrankten Michel Lettmann im Team „Tschapeller Deine Gärtnerei“ an den Start gehen.
Als erstes startete Bergläufer Julian Clemens auf die 12 km lange Strecke mit 2.000 Höhenmeter. Dieser übergab an den Paragleiter Michael Hanser, welcher zunächst über steiles unwegsames Gelände aufsteigen musste. Danach wurden Pylone umflogen und Zwischenlandungen mit Laufstrecken ausgeführt. Mountainbiker Matthias Oberbichler hatte eine 19 km lange Uphillstrecke mit 1.600 Höhenmeter und Tragestrecken vor sich, bevor sich ein 13 km langer rasanter Downhill bis zum Startplatz der Kajakfahreinnen anschloss.
Für Lucia Hacker, welche bisher überwiegend bei Kanu-Freestyle Events an den Start ging, war die Wildwasserstrecke des Red Bull Dolomitenmanns eine besondere Herausforderung. Auf Grund seiner Länge, den vielen anspruchsvollen Aufwärtspassagen und den Laufstrecken waren hier vor allem Kraft und Ausdauer gefragt.
Nach der Übergabe durch den Mountainbiker musste Lucia zunächst zum Fluss sprinten und diesen zu Fuß überqueren. Danach folgte ein Sprung mit dem Kajak aus 7 m Höhe in den Fluss Drau. Hierbei sind schon so einige Boote zu Bruch gegangen, vor allem wenn das Material auf Grund von warmen Wetter weich wird. Daher entschied sich Lucia für einen steilen Eintauchwinkel, wobei sie sehr tief eintauchte und zunächst ihr Paddel verlor. Sie konnte dies aber schnell wieder greifen und die 6 km lange Wildwasserstrecke angehen. Beim Training am Vortag fielen Lucia die Wildwasserslalompassagen noch leicht. Jetzt jedoch nach den langen kräftezehrenden Aufwärtspassagen gelangen ihr manche technische Stellen nicht mehr fehlerfrei, wobei sie einige Zeit einbüßte. Nach der schwersten Wildwasserpassage des Rennens, dem Iselkatarakt ging es nochmals einige 100 Meter flußauf gegen die Strömung. Nach über einer Stunde Paddelzeit musste zum Abschluss noch eine 360° Eskimorolle gemacht werden und danach das Kajak zum Zieleinlauf auf den Lienzer Hauptplatz getragen werden.
Dank der guten Leistungen ihrer Kollegen belegte das Team „Tschapeller Deine Gärtnerei“ mit einer Gesamtzeit von 6:15:45 den 55. Platz in der Amateurklasse.
Besonders beeindruckend war für Lucia die außerordentlich herzliche Aufnahme in das neue Team und das Treffen mit den Extremsportlern der für sie fremden Disziplinen Berglauf, Mountainbike und Paragleiten. Text Andrea Hacker