Zecken Zeit beginnt – Achtung Blutsauger
In luftigen Höhen sitzen Zecken nicht, doch das Gerücht hält sich immer noch. Die Blutsauger finden sich vielmehr im Gras oder im Gebüsch. Hat der ungebetene Gast einen Wirt, ob Mensch oder Tier, gefunden, sucht er eine gut durchblutete Hautstelle um mit seinen Mundwerkzeugen in die Haut einzudringen, Blut zu saugen und sich so zu ernähren. Spürbar ist der Biss nicht, da der Zeckenspeichel die Haut betäubt. Erreichen die Temperaturen ungefähr sechs Grad, werden die Spinnentiere wieder aktiv - und damit steigt die Gefahr, von ihnen gestochen zu werden.
Der Blutverlust ist ungefährlich. Allerdings übertragen die kleinen Spinnentiere Erreger - darunter Viren, die eine Gehirnhautentzündung auslösen können. Um die 250 bis 300 Fälle der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) werden in Deutschland dem Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge jährlich gemeldet, 2009 waren es 313. Häufiger als FSME übertragen Zecken sogenannte Borreliose-Bakterien, die beim Menschen eine Infektionskrankheit mit unterschiedlichen Symptomen auslösen können, die sogenannte Lyme-Borreliose. In etwa 20 Prozent der Erkrankungen befallen die Bakterien nach einiger Zeit Nerven, Gehirn oder das Herz und lösen so Hirnhautentzündungen, Lähmungen, Herzrhythmus-Störungen oder Herzmuskelentzündungen aus. Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer das Risiko. Auch eine Impfung ist möglich, darüber am besten mit dem Hausarzt sprechen.