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Neue Gedächtnis-Sprechstunde am BKH Augsburg

  • Oberarzt Dr. Jan Häckert leitet das neue Gedächtnis- und Therapiezentrum der psychiatrischen Universitätsklinik Augsburg. Der 40-jährige gebürtige Heidenheimer ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Geriatrie und Notfallmedizin.
  • hochgeladen von Georg Schalk

Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg hat für Menschen mit kognitiven Defiziten ein neues Angebot: Ab 1. Mai bietet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg eine Gedächtnis-Sprechstunde an. „Menschen, die sich nicht mehr gut konzentrieren oder zurechtfinden können, ständig Sachen verlegen oder offensichtliche Schwierigkeiten bei der Orientierung haben, können sich an uns wenden“, sagt der Leiter des neuen Gedächtnis- und Therapiezentrums der psychiatrischen Universitätsklinik, Oberarzt Dr. Jan Häckert. Sie werden dann für den Untersuchungstag teilstationär aufgenommen und eingehend untersucht. Voraussetzung ist lediglich eine Überweisung des jeweiligen Hausarztes.
So ist der Ablauf geplant: Betroffene mit Termin kommen entweder allein oder mit einer Begleitperson morgens zunächst in die Abstrich-Sprechstunde des BKH an der Dr.-Mack-Straße im Stadtteil Kriegshaber. Dort werden sie mittels Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus getestet. Anschließend gehen sie auf die Station G2, wo sie tagesklinisch aufgenommen werden und sich in einem separaten Bereich aufhalten. Es erfolgt eine Blutuntersuchung und ein pflegerisches Kontaktgespräch, dem ein EKG, ein EEG (Hirnstrommessung) sowie eine neuropsychologische Testung folgen. Nach einem Mittagessen auf Station schließt sich ein ärztliches Anamnesegespräch mit körperlicher Untersuchung an, ehe die Patientinnen und Patienten am Nachmittag wieder entlassen werden. „Zu diesem Zeitpunkt wollen wir bereits eine vorläufige Beurteilung vornehmen und eine Empfehlung an den Hausarzt und die Angehörigen zur weiteren Behandlung abgeben“, sagt Dr. Häckert.
Die Klinik empfiehlt, dass die Betroffenen im Vorfeld eine Kernspintomografie durchführen lassen und die Bilder zu ihrem Termin mitbringen. Damit lässt sich eine fundiertere Einschätzung vornehmen. Ein Fragebogen, der vorab zugeschickt wird, muss ausgefüllt mitgebracht werden. Das neue Angebot der Gedächtnis-Sprechstunde richtet sich vorrangig an Menschen ab 55 Jahren.
„Wir wollen hier ein breites Angebot machen und ohne große Hürden eine gute Anlaufstelle etablieren“, sagt der 40-jährige Oberarzt, der von der LMU aus München gekommen ist und seit Mitte September 2020 am BKH Augsburg arbeitet. Menschen mit offensichtlichen Defiziten, die im Alltag nicht mehr zurechtkommen, sollen sich melden. „Niemand braucht kognitive Beeinträchtigungen einfach hinnehmen. Depressionen, die sich bei Menschen im höheren Lebensalter beispielsweise auch vorwiegend mit kognitiven Beeinträchtigungen manifestieren können, sind sehr gut zu behandeln. Auch für diverse Demenzformen und Alzheimer-Erkrankungen im frühen Stadium gibt es erfolgsversprechende Therapieangebote“, so Dr. Häckert. Ziel der Gedächtnis-Sprechstunde sei, den Betroffenen mehr Lebensqualität und einen funktionstüchtigen Alltag zu ermöglichen.
Zum Start wird die Gedächtnis-Sprechstunde als klinisches Angebot etabliert. Später soll es um das universitäre Spektrum mit studentischer Lehre und Forschungsprojekten ergänzt werden. Dr. Häckert: „Wir wollen den Betroffenen Angebote auf neuestem wissenschaftlichen Stand machen.“
Kontakt: Gedächtnis- und Therapiezentrum der psychiatrischen Universitätsklinik Augsburg im Bezirkskrankenhaus, Dr.-Mack-Straße 1, 86156 Augsburg. Leiter: Dr. Jan Häckert; Ansprechpartnerin Andrea Miller. Telefon 0821 4803-1074. E-Mail: Gedaechtnissprechstunde@bkh-augsburg.de

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