Mit dem Fahrplanwechsel soll alles besser werden - Fahrplankonferenz im Landratsamt
Probleme und Störungen, die gab es im vergangenen Jahr immer wieder für Bahnfahrgäste im gesamten Landkreis. Besonders die Pendler der Zugverbindung Dinkelscherben – Augsburg – München hatten darunter zu leiden. Jetzt mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag, 13. Dezember, erhoffen sich die Bürger störungsfreien Bahnverkehr. Den neuen Fahrplan stellten Vertreter der DB Regio und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft vor Kurzem im Landratsamt betroffenen Bürgern und Bürgermeistern bei einer Fahrplankonferenz vor, zu der Landrat Martin Sailer eingeladen hatte.
Eigentlich sollte der Fugger-Express bereits im vergangenen Jahr mit allen Angebotsvorteilen an den Start gehen. Doch genau das hatte nicht funktioniert. „Wir haben uns den Start 2008 auch anders vorgestellt“, räumte Bernd Strohmeier, technischer Geschäftsleiter bei der DB Regio ein. Kurz vor der Zulassung seien die Probleme aufgetaucht, so dass die Einführung nicht möglich war. „Es gab berechtigte Kritik!“
Nun wird endgültig das neue Durchbindungskonzept auf den Schienenstrecken Donauwörth – Augsburg, Dinkelscherben – Augsburg sowie Augsburg – München eingeführt. Das Ersatzkonzept, das zu Kapazitätsengpässen geführt und ein Umsteigen in Augsburg notwendig gemacht hatte, wird gänzlich eingestellt. Bei einem Großteil der Verbindungen von Donauwörth und Dinkelscherben in Richtung München können die Fahrgäste nun ohne umsteigen an ihr Ziel gelangen. Innerhalb von vier Minuten sollen die Züge der beiden Äste in Augsburg zusammengekoppelt werden. Gleiches gelte für die umgekehrte Fahrtrichtung, wenn die Züge in Augsburg in Richtung Donauwörth und Dinkelscherben geteilt werden. Seit November übe die DB Regio mit ihren Mitarbeitern diesen Prozess, der mit einer verbesserten Software arbeite, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Zusätzlich wurde eine neue Kraft eingestellt, die ausschließlich die Anschlüsse in Augsburg überwache, erläuterte Strohmeier.
Thomas Nowak von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft betonte, dass der Fahrplanwechsel, so wie er im vergangenen Jahr bereits eingeführt wurde, ein komplett neues System, nämlich den S-Bahn-ähnlichen Regio-Schienentakt beinhaltete. Der Clou des Ganzen war, möglichst viele Haltestellen systematisch zu bedienen. „Dass es dabei zu Komplikationen kam, war kein Wunder.“ Und dass es Kritik gebe, sei normal. Immerhin sei das Zugangebot um rund 25 Prozent erweitert worden. Dennoch war es nicht so, als hätte gar nichts funktioniert, warb Nowak um Verständnis bei den anwesenden Bürgermeistern und betroffenen Bürgern.
Gemeinsam mit der DB Regio habe man im Laufe des Jahres nachgebessert und Züge zusätzlich bestückt, um gerade die Kapazitätsengpässe in den Griff zu bekommen. „Die Zahl der Beschwerdebriefe hat abgenommen.“
Und dennoch gebe es nach wie vor Engpässe in den Zügen, war sich Peter Kraus aus Dinkelscherben, der selbst jeden Tag nach München pendelt, sicher. Ein Verteilungsproblem sei das nicht, denn die Zugfahrer verteilen sich gut auf die gesamten Wagen. Zusätzlich klagte er über regelmäßige Verspätungen. Er zeigte sich skeptisch ob der auf vier Minuten angesetzten Umkoppelungsphase in Augsburg.
Thema der Konferenz war auch das dritte Gleis. „Um unsere Kommunen dauerhaft überlebensfähig zu machen, brauchen wir das dritte Gleis. Sonst bricht uns das Hinterland weg.“ Im Zuge dessen wären einige Gemeinden und der Landkreis sogar bereit, die Planungskosten zu übernehmen. „Wir würden jetzt gerne in die Planungen einsteigen, um dann 2018 mit dem Bau beginnen zu können“, zeigte sich Landrat Martin Sailer kämpferisch. Von einem Hilferuf ohnegleichen sprach Diedorfs Bürgermeister Otto Völk.