Medienkinder von Geburt an
Informationsveranstaltung zur Medienerziehung im Vorschulalter im Landratsamt Augsburg
Bereits zum zweiten Mal fand kürzlich eine Informationsveranstaltung zum Thema Medienerziehung im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Augsburg statt. Eingeladen waren Eltern von Kindern im Vorschulalter sowie Fachkräfte aus Kindertagesstätten in Stadt und Landkreis Augsburg. Dass dieses Thema unter den Nägeln brennt und das Interesse groß ist, zeigten die vielen Anmeldungen. Mit rund 70 Personen waren fast alle Plätze belegt.
„Medienkinder von Geburt an – Tipps und Tricks zur Medienerziehung in Familie und Kindertagesstätte“ lautete der Titel der Informationsveranstaltung, die vom Medienzentrum für Stadt und Landkreis Augsburg in Kooperation mit der Fachstelle für Kindertagesstätten des Landratsamtes organisiert wurde. Die beiden Referentinnen Birgit Irrgang und Uschi Stritzker von der MSA Medienstelle Augsburg wiesen in ihrem Vortrag nicht nur auf mögliche Gefahren und Fallstricke der neuen Medien hin, sie zeigten vielmehr, wie Eltern und Erzieher die Kinder von klein auf an einen selbstbestimmten und verantwortlichen Umgang mit Medien heranführen und die Mediennutzung der Kleinsten begleiten können. Hierbei spielt, wie auch bei der Arbeit der Medienstelle Augsburg mit Kindergartengruppen oder Schulklassen, die aktive Medienarbeit eine große Rolle. „Wer selber einen Film dreht und sich dabei mit Kameraeinstellungen, Montage und Musikauswahl beschäftigt, kann dadurch unter anderem vieles über Manipulationsmöglichkeiten während des Filmes und zu beachtende Urheberrechte lernen. Außerdem bereiten medienpädagogische Projekte den Kindern viel Freude, nicht zu vergessen der Stolz über das Endergebnis“, erklärte Referentin Birgit Irrgang. „Auch Eltern können an einem Sonntag mal einen kleinen Film gemeinsam mit ihren Kindern drehen. Schließlich ist das ja heute mithilfe von Smartphone oder Tablet recht einfach umzusetzen“, ergänzte Uschi Stritzker.
Die beiden Referentinnen standen den pädagogischen Fachkräften und Eltern bei all ihren Fragen mit Rat und Tat zur Seite – Ist mein Kind nicht noch zu klein, um ein Spiel auf dem Tablet zu spielen? Wie lange darf mein Kind am Tag fernsehen? Ab welchem Alter darf mein Kind ein Smartphone haben? „Kinder dürfen, ja sollen sogar, die (neuen) Medien von klein auf nutzen, aber eben nicht alleine, sondern gemeinsam mit den Eltern“, betonten die Referentinnen. „Ich vergleiche die Medienerziehung gern mit der Verkehrserziehung. Fahrradfahren lernen die Kinder ja auch, indem sie selbst aufs Fahrrad steigen und Fahrübungen machen. Vorher bespricht man mit ihnen die Verkehrs- und Sicherheits-regeln. Und niemals würde man sie als Eltern von Anfang an sofort alleine losschicken“, ergänzt Stritzker. Es sei wichtig, sich über kind- und altersgerechte Apps, Internetseiten sowie Fernsehsendungen wie zum Beispiel www.klicksafe.de oder www.flimmo.de zu informieren. „Sinnvolle Zeitgrenzen werden hierfür von der Familie selbst, passend zu ihrer individuellen Situation, festgelegt“, so Irrgang. Die Medien sollten nicht als Babysitter genutzt werden, um die Kinder damit ruhig zu stellen.
Kindertagesstätten, die ein medienpädagogisches Projekt in ihrer Einrichtung durchführen möchten und Unterstützung benötigen, können sich an das Team der Medienstelle Augsburg (http://msa.institut-medienpaedagogik.de) wenden. Fehlt es an der benötigten Technik und den Geräten, kann auf den Verleihservice des Medienzentrums für Stadt und Landkreis Augsburg im Untergeschoss des Landratsamtes zurückgegriffen werden (www.mz-la.de). Auch Fortbildungen für Pädagogen im Bereich Medienpädagogik und Mediendidaktik werden hier regelmäßig angeboten.