Landratsamt Augsburg verstärkt Vorsorge hinsichtlich der Afrikanischen Schweinepest
Vorbereitungen zur Seuchenbekämpfung werden verstärkt
Nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) jüngsten Berichten zufolge aus östlicher Richtung bis auf wenige Kilometer an die deutsche Grenze herangerückt ist, wird der Ausbruch der Tierseuche hierzulande immer wahrscheinlicher. Auch im Landratsamt Augsburg werden Vorbereitungen für den Fall getroffen, dass das Virus in die Region vordringen sollte.
In der vergangenen Woche fand im Landratsamt eine Informationsveranstaltung für Hegegemeinschafts- und Forstbetriebsleiter statt, in deren Rahmen die Bildung von Suchtrupps gestartet wurde. Ziel ist es, Anfang Mai mit Schulungen der freiwilligen Helfer zu beginnen. Im Seuchenfall wäre es die Aufgabe dieser Trupps, die regionalen Reviere systematisch nach Wildschweinkadavern zu durchsuchen und etwaige Funde zu melden. Das Landratsamt würde anschließend den Abtransport der Kadaver durch die bereits geschulten Bergetrupps in die Wege leiten. Schon im vergangenen Jahr wurden vier Verwahrstellen verteilt über das gesamte Landkreisgebiet festgelegt, die im Bedarfsfall binnen weniger Tage in Betrieb genommen werden können. Auch Kühlcontainer für die dortige kurzzeitige Aufbewahrung verendeter Tiere wurden bereits angeschafft. Über die Verwahrstellen gelangen die Kadaver dann in die Tierkörperbeseitigung. „Wir wollen bestmöglich auf einen eventuellen Ausbruch der Tierseuche in unserem Landkreis vorbereitet sein. Unsere Förster und Jäger besitzen die Fach- und Ortskenntnisse, die für die schnelle Auffindung und sichere Bergung von befallenen Tieren erforderlich sind. Sie sind für uns unverzichtbar und wir hoffen, dass sich bis zum Mai ausreichend Freiwillige aus dem Kreis der Jägerschaft für die Suchtrupps melden, damit wir im Bedarfsfall uneingeschränkt handlungsfähig sind,“ appelliert Martin Sailer. Alle Informationen zum Thema sind unter www.landkreis-augsburg.de/afrikanische-schweinepest zu finden.
Die Tierseuche ist nicht auf den Menschen übertragbar
Die Afrikanische Schweinepest ist eine virale Infektionskrankheit, die ausschließlich Wild- und Hausschweine befallen kann. Im Landkreis Augsburg wurden daher seit 2018 vorsorglich auch die Beratungs- und Kontrollmaßnahmen im Hausschweine¬bereich verstärkt. Die Übertragung der Seuche erfolgt entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt, beispielsweise über kontaminierte Gegenstände. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Auch der Verzehr von Fleisch und Wurstwaren von infizierten Tieren kann nicht zu einer Infektion beim Menschen führen.
Bei der Verhütung eines möglichen Ausbruchs der Seuche sind alle Bürger gefordert
Solange noch kein Fall der Afrikanischen Schweinepest im Landkreis bestätigt ist, sind alle Jäger aufgefordert, von aufgefundenen toten Wildschweinen Tupferproben (gegen Entschädigung) zu nehmen, damit diese auf das Virus untersucht werden und ein etwaiger Ausbruch möglichst schnell bemerkt wird. Privatpersonen, die ein verendetes Wildschwein auffinden, sollten unbedingt umgehend das Veterinäramt oder die Jagdbehörde informieren und den genauen Fundort des Tieres angeben. Keinesfalls sollte der Kadaver berührt oder transportiert werden, auch Hunde sollten ferngehalten werden. Nach aktuellem Wissensstand breitet sich die Seuche über größere Distanzen nicht von Tier zu Tier, sondern wie erwähnt über mit dem Virus belastete Gegenstände, insbesondere Fleisch- und Wurstwaren aus. Das Wegwerfen von Speiseresten in der Natur ist daher unbedingt zu unterlassen, da das Virus über Monate im Boden und in Lebensmitteln verbleiben kann. Besonders in der Verantwortung stehen somit neben Spaziergängern, Pilzsuchern und Arbeitern in der Land- und Forstwirtschaft auch Transitreisende und Arbeitskräfte aus Ländern, in denen die Afrikanische Schweinepest bereits nachgewiesen wurde.