Fragen von ALLEN an Landrat Martin Sailer, Teil 2: Diese Woche dreht sich alles ums Thema Impfen
Landrat beantwortet Bürgerfragen im Video
In regelmäßigen Videobeiträgen beantwortet Landrat Martin Sailer häufige Fragen, die das Landratsamt vonseiten der Bevölkerung erreichen. In der zweiten Folge der Reihe, die ab sofort unter www.landkreis-fuer-alle.de/fuer-alle/fragen-von-allen-an-landrat-martin-sailer und den sozialen Medien abrufbar ist, geht Sailer auf verschiedene Fragen rund um das Thema Impfen und Impfzentren im Landkreis ein. Sämtliche Fragen für zukünftige Ausgaben können unter info.corona@LRA-a.bayern.de eingereicht werden.
Wie ist das Impfzentrum in Gablingen zu erreichen?
Landrat Martin Sailer: „Unsere Bürgerinnen und Bürger kommen in erster Linie mit ihren privaten Autos zum Impfzentrum. Es besteht auch eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, den Zug. Zudem laufen die Planungen für einen Shuttleservice zwischen Bahnhof und Impfzentrum, wobei uns die Gemeinde Gablingen ganz maßgeblich unterstützt. Auf diesem Wege ist eine gute Anbindung an das Zentrum gegeben. Vor Ort gibt es zwar ausreichend Parkplätze, aber zu Stoßzeiten kann es ein bisschen eng werden. Es reicht völlig aus, eine Viertelstunde vor dem Impftermin vor Ort zu sein. Einige Personen waren in den vergangenen Tagen teils sehr früh am Impfzentrum, um die Termine nicht zu verpassen, was verständlich ist. Aber es würde wirklich reichen, erst eine Viertelstunde vor dem Termin dort anzukommen.“
Besteht die Möglichkeit, die Impftermine für Über-80-Jährige nach deren jeweiligen Wohnorten zu bündeln?
Sailer: „Das geht derzeit leider nicht, denn die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) schreibt die Personen nach dem Zufallsprinzip quer durch den Landkreis an. Darauf haben wir keinerlei Einfluss. So ist sichergestellt, dass alle die gleichen Chancen auf einen Termin haben. Nur besteht somit leider keine Möglichkeit, die Terminvergabe in irgendeiner Form örtlich zu steuern.“
Wie sieht es aus mit bettlägerigen Personen? Wie erhalten diese Menschen ihre Impfungen?
Sailer: „Auch diese Mitbürgerinnen und Mitbürger erhalten das Anschreiben zur Terminvereinbarung und können in der Reservierungshotline angeben, dass sie bettlägerig oder nicht mobil sind. Bisher haben sich rund 170 Personen gemeldet, auf die das zutrifft. Hier nimmt unser Landkreis eine Vorreiterrolle ein: Mit einem zusätzlich mobilen Team kommen wir bei denjenigen der Über-80-Jährigen, die bettlägerig oder nicht mobil sind, zuhause vorbei und nehmen die Impfungen dort vor.“
Warum wurden auch einige Personen angeschrieben, die wegen einer bereits überstandenen COVID-19-Erkrankung aktuell gar nicht geimpft werden können?
Sailer: „Die AKDB greift für die Anschreiben auf die Datensätze der Einwohnermeldeämter zu – nicht der Gesundheitsämter. Letzteres wäre aus datenschutzrechtlichen Gründen auch nicht möglich. Wir regeln es bisher so, dass wir bei der Terminvereinbarung abfragen, ob die Anruferinnen und Anrufer bereits an COVID-19 erkrankt waren. Sofern dies der Fall ist, kann kein Impftermin vereinbart werden. Eine Impfung wäre hier auch vorerst nicht notwendig, weil aus medizinischer Sicht davon ausgegangen wird, dass diese Menschen noch für mehrere Monate gegen das Virus immun sind.“
Kürzlich wurde angekündigt, dass in Bobingen ein zweites Impfzentrum entstehen würde. Ist es denn schon möglich, für diesen Standort Termine zu vereinbaren oder bereits gebuchte Termine nach Bobingen zu verlegen?
Sailer: „Das ist leider noch nicht möglich. Das Impfzentrum in Bobingen wird derzeit noch vorbereitet und hoffentlich zeitnah in Betrieb gehen. Bis dahin sind noch einige baulichen Maßnahmen erforderlich, während über unseren Partner Ecolog ein Impfteam rekrutiert wird. Ein bisschen zeitlicher Vorlauf ist also noch nötig. Die Termine, die für Gablingen vereinbart wurden und täglich vereinbart werden, müssen vorerst auch alle in Gablingen stattfinden. Eine Verlegung von Terminen ist momentan also nicht möglich. Das wird sich aber ändern, sobald das Zentrum in Bobingen den Betrieb aufnehmen kann und die Software des Freistaats BayIMCO steht, dann findet nämlich eine automatische Zuordnung zu den beiden Impfzentren im Landkreis auf Basis der Postleitzahlen statt. Damit ist dann sichergestellt, dass alle Landkreisbürgerinnen und -bürger kurze Wege zur Impfung haben werden.“
Mit der Einrichtung des ersten Impfzentrums in Gablingen fühlten sich einige Bürgerinnen und Bürger aus dem südlichen Landkreis benachteiligt. Was sagen Sie dazu?
Sailer: „Diese Kritik kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Aber wir müssen uns zurückerinnern, was im Dezember unsere Aufgabe war: Wir mussten als Landkreis bewerkstelligen, dass zum Stichtag 15. Dezember ein Impfzentrum zur Verfügung steht. Wir haben landkreisweit nach geeigneten Örtlichkeiten gesucht und nur am Standort in Gablingen konnten wir sichergehen, dass zum besagten Datum ein funktionsfähiges Zentrum errichtet werden konnte. Aus dieser Station heraus wurde in den vergangenen Wochen viel geleistet: Alle Senioreneinrichtungen im Landkreis und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geimpft. Seit dieser Woche finden auch am Impfzentrum die ersten Impfungen statt. Das ist aus dem südlichen Landkreis natürlich ein ganzes Stück Weg. Aber auch zur Ehrlichkeit gehört, dass wir von Anfang an kommuniziert haben, auf absehbare Zeit ein zweites Zentrum im Landkreissüden zu errichten. In dieser Woche konnten wir eine geeignete Örtlichkeit in Bobingen ausfindig machen. Jetzt wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dieses Impfzentrum in Betrieb zu nehmen.“