Umfrage zur Berufsunfähigkeit
Das Risiko wird gesehen, bei der Absicherung ist noch Luft nach oben
Wenn ein Großteil des Einkommens aufgrund einer krankheitsbedingten Berufsunfähigkeit wegfällt, kann kaum jemand seinen gewohnten Lebensstandard halten. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zählt nach Ansicht von Experten deshalb zu den wichtigsten Policen, mit ihr lässt sich die finanzielle Lücke bei anerkannter Berufsunfähigkeit weitgehend schließen. Wie stehen die Menschen in Deutschland zu dieser Absicherung? Hier sind die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Mentefactum im Auftrag der R+V Versicherung aus dem März 2023:
Wie wird das eigene Risiko, berufsunfähig zu werden, eingeschätzt?
Elf Prozent sehen ein sehr großes und 25 Prozent ein eher großes Risiko für sich selbst, berufsunfähig zu werden. "Mit diesen insgesamt 36 Prozent ist die Angst vor der Berufsunfähigkeit sogar höher als die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden. Denn diese liegt aktuell bei etwa 25 Prozent", so Katharina Reichel, Produktmanagerin Biometrie, vom Auftraggeber der Umfrage.
Spiegelt sich die Angst vor der Berufsunfähigkeit im Versicherungsschutz wider?
"Obwohl die Sorge vor einer Berufsunfähigkeit recht weit verbreitet ist, spiegelt sie sich im Versicherungsschutz nicht wider", erklärt Katharina Reichel. Nur 43 Prozent der Menschen in Deutschland haben der Umfrage zufolge eine Berufsunfähigkeitsversicherung – im Gegensatz dazu besitzen 84 Prozent eine Haftpflichtversicherung. "Je früher eine BU abgeschlossen wird, desto besser. Zum einen ist dann der monatliche Beitrag gering. Vor allem aber müssen beim Abschluss Gesundheitsfragen beantwortet werden - und Vorerkrankungen sind in jungen Jahren seltener", so Reichel. Infos gibt es etwa unter www.ruv.de/berufsunfaehigkeitsversicherung.
Was hindert die Menschen am Abschluss?
48 Prozent sind laut Umfrage der Meinung, die Kosten stünden in keiner Relation zum Nutzen, 25 Prozent verneinen sogar das Risiko, überhaupt berufsunfähig werden zu können. "Hier ist Aufklärung gefragt, die finanziellen Risiken einer Berufsunfähigkeit werden oftmals völlig falsch eingeschätzt", so Reichel.
Und was ist oder wäre der Hauptgrund für einen Abschluss der Versicherung?
Für 83 Prozent ist oder wäre die Absicherung der eigenen Kinder oder der Partnerin beziehungsweise des Partners das wichtigste Argument.
Wissen die Menschen zu den Hauptursachen einer Berufsunfähigkeit Bescheid?
65 Prozent halten Krankheiten für den größten Risikotreiber, Unfall- beziehungsweise Burn-out-Risiko liegen mit 54 Prozent gleichauf. "Tatsächlich sind Unfälle bei nur etwa zehn Prozent der Fälle die Ursache – 33 Prozent basieren dagegen auf der Diagnose 'psychische Erkrankung'", stellt Reichel die Relationen richtig.
(Text: djd)