Schließung des Schnelltestzentrums in Königsbrunn erfolgte nicht auf Weisung des Landratsamts
Betrieb könnte nach Beauftragung im Rahmen der Bayerischen Teststrategie fortgesetzt werden
Nachdem das Corona-Schnelltestzentrum im Vereinsheim des FC Königsbrunn an der Benzstraße kürzlich geschlossen hat, wurden in den Sozialen Medien die Stimmen derer laut, die behaupten, die Schließung sei auf Weisung des Landratsamtes Augsburg erfolgt. Auf der Facebook-Seite des Smart Medical Sanitätsdienstes wurde der Sachverhalt folgendermaßen dargestellt: „Nach drei Monaten und tausenden von durchgeführten Schnelltests, schließen wir unser Testzentrum. Das Landratsamt Augsburg hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Sportanlage des FC Königsbrunn auf „Landwirtschaftlicher Nutzfläche“ steht. Offensichtlich darf man auf solchen Flächen keine Testzentren betreiben, auch dann nicht, wenn man als einziges schwäbisches Testzentrum über pädiatrische Fachkräfte zur Durchführung von Tests bei Kleinkindern an sieben Tagen die Woche verfügt.“ Dieser Post hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Unmut gesorgt.
Landrat Martin zeigt sich allerdings sehr überrascht über die Äußerungen: „Das Schnelltestzentrum in Königsbrunn hatte zunächst für drei Monate eine Genehmigung für seinen Betrieb. Wir haben die MSP bodmann GmbH als Betreiber des Schnelltestzentrums lediglich darauf hingewiesen, dass der Betrieb über diesen Zeitraum hinaus eine Änderung des Bebauungsplans der Stadt Königsbrunn notwendig gemacht hätte. Uns wurde daraufhin mitgeteilt, dass dies aus der Sicht der MSP bodmann GmbH nicht notwendig sei, da das Testzentrum nicht länger betrieben werde.“ Noch verwunderter war man im Staatlichen Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg, nachdem sich Frau Bodmann als Betreiberin des Schnelltestzentrums gegenüber der Schwabmünchner Allgemeinen am 12. März 2021 dahingehend äußerte, dass das Landratsamt zu spät auf ihre Anfrage reagiert hätte, um den weiteren Betrieb ihres Schnelltestzentrums mit kostenlosen Schnelltests im Rahmen der Bayerischen Teststrategie aufrecht zu erhalten. „Die zuständigen Mitarbeiter haben auf die am Sonntag, 7. März 2021, eingegangene Nachricht von Frau Bodmann bereits am Vormittag des 8. März 2021 geantwortet und sie bezüglich der förmlichen Beauftragung als offizielle Teststelle im Rahmen der Bayerischen Teststrategie um die Zusendung des entsprechenden Antrags gebeten“, resümiert Landrat Martin Sailer.
Danach habe man leider nichts mehr von Frau Bodmann gehört. Doch er ergänzt: „Selbstverständlich unterstützen wir alle Personen, die sich im Rahmen der Teststrategie engagieren möchten! Schließlich ist es uns wichtig, wohnortnah Testangebote zu schaffen, um so potenzielle Infektionsketten zu unterbrechen. Deshalb haben wir uns inzwischen erneut mit Frau Bodmann in Verbindung gesetzt, um ihr noch einmal mitzuteilen, dass wir ihr nach wie vor für die Erörterung einer baurechtlichen Lösung hinsichtlich der Fortführung des Corona-Schnelltestzentrums jederzeit gerne zur Verfügung stehen. Danach können wir sie gerne als Schnelltestzentrum beauftragen. Falls sie ihre Entscheidung aber auch aus wirtschaftlichen Gründen gefällt hat, weil die Abrechnung über die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) für kommerzielle Schnelltestzentren (aktuell 9 Euro, später max. 15 Euro/Test plus max. 6 Euro Materialkosten/Test) weniger lukrativ ist als die bisherige mit 39 Euro, akzeptieren wir diese Entscheidung aber natürlich.“