Wespenspinne (Argiope bruennichi) und Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Wie jede andere Tierart auch müssen Libellen fressen um zu leben, zu wachsen, und um ihrer Hauptaufgabe, der Vermehrung der Art, gerecht zu werden. Doch sind sie nicht nur die Fressenden, nein, sie sind auch selbst Opfer anderer, ebenfalls gefräßiger Tier. bei meinen letzten Exkursionen viel mir eine gut ernährte Wespenspinne auf, die eine Gebänderte Prachtlibelle in ihren Fängen hatte.
Erstaunlich war die Spinne in zu dieser Jahreszeit ziemlich groß. Ihr Netzt befand sich unmittelbar neben einem kleinen Bach. An diesem Gewässer tummelten sich viele Prachtlibellen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sich eine Libelle in ihrem Netz verfängt.
Viele liebe Grüße
Norbert
Lieber Norbert,
danke für diesen interessanten Beitrag. Es hat Freude gemacht ihn zu lesen und die Bilder dazu zu betrachten.
Bitte erlaube mir hierzu einige Ergänzungen:
Im Unterschied zu Spinnen „wachsen“ Libellen nach ihrem Schlupf nicht mehr. Sie haben nach ihrer Emergenz bereits ihre vollständige Größe erreicht und müssen „nur noch“ geschlechtsreif werden. Ihre Außenhaut besteht nahezu aus der gleichen molekularen Struktur wie jene der Spinnen, nämlich aus Chitin. Wenn Spinnen „wachsen“, vollzieht sich dies in einem Häutungsprozess, denn die Chitinhaut, die wie ein harter Panzer wirkt und schützt, kann nicht mitwachsen. Daher häutet sich eine Spinne mehrmals in ihrem Leben, eine Libelle jedoch nie!
Radnetzspinnen wie z.B. „Argiope bruennichi“ leben in solchen Habitaten sprichwörtlich „wie die Made im Speck“. Dabei bilden in der Regel Grashüpfer (Gomphocerinae) ihre Hauptbeute. Ein sehr schönes und umfangreiches Profil der Art mit tollen Bildern, Details zum Netzbau und mehr, findest Du hier:http://waldschrat-online.de/Spinnen.html (scrollen erforderlich).
Libellen können, aufgrund ihres extrem hohen Sehvermögens, Spinnennetzen im Flug ausweichen. Im Paarungsstress allerdings, gerät die ein oder andere dann doch in die Falle diverser Arachniden.
So ist es dem Männchen von C. splendens wohl auch ergangen.
Naturfreundschaftliche Grüße, auch von Heide,
Willi