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Spektakuläre Rettung in luftiger Höhe

Ente gut...

...alles gut! Wir beginnen mit dem üblichen Kalauer. Am Dienstag, den 27. April 2010 fand in den Räumlichkeiten der Evangelischen TV-Agentur (Armin Salzmann) in der Bahnhofsstraße/Augsburg eine Entenrettungsaktion statt, die einige der Beteiligten ganz schön ins Schwitzen brachte.

Auf dem Dach des Haus (7 Stockwerke plus Penthouse) hatte eine Flugentenmama genistet – das tat sie in schöner Regelmäßigkeit schon seit Jahren. Flugentenenten sind die netten Viechlein, deren Brüste wir bevorzugt und gerne essen – mit Orangejus oder in Sojasauce mariniert. Auf solche Gedanken kamen die Beteiligten aber nur, um von der Strapaze der Aktion abzulenken und die Schwierigkeiten den Muttervogel einzufangen humorvoll bis sarkastisch zu konterkarieren.

Flugenten nisten normalerweise in hohen Bäumen – und stoßen Ihre Kleinen nach einer Weile aus dem Nest, um den Enten-Marsch zum nächsten Gewässer anzutreten. Bei dem Fall kommen die Kleinen ob ihres geringen Eigengewichts nicht zu Schaden. Das tat Mama Ente auch in der Bahnhofstraße. 6 der 7 Jungen fielen ein Stockwerk tiefer auf die hervorragende Balustrade, eines sieben Stockwerke tief auf den Asphalt des Bürgersteigs. Worauf die besorgte Mutter sofort nachflog und um ihr Kleines herumwatschelte, um es vor den vorbeitrampelnden Passanten zu beschützen.

Das tief gefallene Entlein wurde von Armin Salzmann wieder aufgelesen und zu den anderen auf der Balustrade verfrachtet. Man benachrichtigte die Feuerwehr, um die kleine (Groß)Familie einzufangen. Die Kleinen festzusetzen war natürlich kein Problem, aber die Mami erwies sich als Hans Dampf in allen Bratröhren und schlauer als die Feuerwehr erlaubt. Und natürlich musste man erst die Chefin einfangen, bevor die Babies interniert wurden! Mit Netz und doppelten Boden versuchten 2 Feuerlehrleute der tollkühnen Mutterente habhaft zu werden, was allerdings erst gut nach einer Stunde Treibjagd in luftiger Höhe gelang. Mittlerweilen hatte die Augsburger Allgemeine auch eine Fotoreporterin (Frau Grass) geschickt, die die spannenden Jagdszenen auf Bild bannte und sich dazu mutig auf die schwindelerregende Balustrade wagte. Der Treiber (einer der beiden Feuerwehrleute) war nach der Aktion durchgeschwitzt wie ein untrainierter Marathonläufer. Die Enten wurden in luftige Pappkartons verpackt und von der Feuerwehr an den Stempflesee im Siebentischwald transportiert. Eine Deportation zum Guten, wie wir alle hoffen.

Wie das tapfere Muttertier um Ihre, immer im Pulk zusammensitzenden erschreckten Kleinen, kämpfte, sie beschützte und immer nur im letzten Augenblick Reißaus nahm, wenn das Netz oder der Feuerwehrmann ihr zu nahe kam, erfüllte den Begriff Mutterliebe wirklich mit allem Leben. Ein Hoch auf die mutige Mama-Ente. Wir wünschen der Familie - Papa "Erpel" Dagobert hat wahrscheinlich bei sieben! Kindern gleich hysterisch schnatternd die Alimentenflucht angetreten - ein glückliches und langes Leben im Exil am Stempflesee! Und für den einen kurzen bis längeren Moment ist man geneigt, auf diesen gourmettechnischen Luxus zu verzichten, bis man sich vor Augen ruft, dass die schmackhaften Tiere in der Tiefkühltruhe bei weitem nicht so putzig aussehen wie die Kinderenten. Ich kann versichern, (wie deutlich zu sehen – Fotos) die Babys sind zu süß und piepsen ganz dünn und fein, wenn man sie locker in der Hand hält – Gewicht gleich Null!

Michael G. Symolka

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