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Herbsttagung des BUND Naturschutz Kreisgruppe Augsburg

  • Teilnehmer der Herbsttagung - vor einer 200 Jahre alten Eiche
  • hochgeladen von Erika Bißle

Naturschutzkonzept im Staatsforst eröffnet neue Chancen für den Artenschutz
Thema der diesjährigen Herbsttagung der Kreisgruppe Augsburg des Bund Naturschutz war das Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Zusmarshausen. Kreisgruppenvorsitzender Johannes Enzler konnte dazu bei bestem Spätherbstwetter rund dreißig Gäste begrüßen. Forstbetriebsleiter Hubert Droste hatte ein umfangreiches Exkursionsprogramm vorbereitet, um die Bemühungen des Staatsforstes für den Naturschutz aufzuzeigen. Zunächst wurde das ca. fünfzehn Hektar große Naturwaldreservat „Turmkopf“ im Revier Straßberg besichtigt. Es handelt sich hierbei um einen Hangbereich mit mehreren Quellaustritten. Neben Flatter- und Bergulme wachsen hier Bergahorn, Linde und Esche. Nachdem bereits seit dreißig Jahren keine Nutzung mehr erfolgt, finden sich eine Reihe von Tierarten, unter anderen vier Spechtarten, die Hohltaube und der seltene Trauerschnäpper sowie dreiundzwanzig verschiedene Schneckenarten.
Nächstes Exkursionsziel war der sogenannte Splitterwald. Dieser Waldbereich wurde im zweiten Weltkrieg durch Bombensplitter getroffen, so dass die Buchenaltholzbestände nur noch als Brennholz verwendet werden könnten. Hier bleiben Altholzinseln vom Einschlag verschont, um den Anteil an Biotopbäumen zu erhöhen. Diese dürfen dann bis zum Absterben altern und stellen als Totholz wertvolle Lebensräume für viele Insektenarten dar. Ein weiterer Bestandteil des Naturschutzkonzeptes ist der Umbau der von der Fichte dominierten Waldbestände. Dazu soll der Rotbuchenanteil deutlich erhöht werden, außerdem soll der Douglasienanteil von einem Prozentanteil auf drei Prozent steigen. Nachdem die Douglasie als invasive Art eingestuft wurde, ist die Pflanzung dieser aus Nordamerika stammenden Baumart umstritten. Von Naturschützern wird die Pflanzung von Douglasien vor allem in Schutzgebieten abgelehnt. Zuletzt zeigte Hubert Droste den Teilnehmern ein Beispiel für einen weiteren Schwerpunkt des Naturschutzkonzeptes, nämlich die Auflichtung und natürliche Gestaltung von Bachläufen im Staatswaldgebiet. Am Vögelebach in der Nähe von Fischach hat hier allerdings der Biber diese Arbeit übernommen und durch das Fällen bzw. Benagen von Bäumen eine Auflichtung der Bachaue erreicht. Außerdem wurde durch den Bau von Biberdämmen ein Mosaik von Wasserflächen mit unterschiedlicher Tiefe geschaffen.
Die Einladung von Forstbetriebsleiter Droste an den Bund Naturschutz, sich im Rahmen des Naturschutzkonzepts einzubringen, wurde von den Teilnehmern einhellig begrüßt.

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  • Sehr interesant die Erklärungen
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