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Verbesserung des Elterngeldes gestoppt - 3 Gründe, warum das falsch ist.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat laut "Süddeutscher Zeitung" die Pläne zur Verbesserung des Elterngeldes gestoppt. Es wird also keine Verlängerung des Elterngeldes um vier Vätermonate geben. Zur Erinnerung: Momentan ist es so, dass die Frau 12 Monate lang Elterngeld bekommt (ca. 67% ihres Verdienstes des Vorjahres) und diese 12 Monate um 2 Monate verlängert werden können, wenn der Vater diese zwei Monate übernimmt. Diese beiden Vatermonate sollten eigentlich auf vier Monate verlängert werden, was aus finanziellen Gründen nun gekippt wurde. Für mich ist diese Entscheidung eine Katastrophe, weil damit eine der sinnvollsten Maßnahmen zur Etablierung eines neuen familiären und gesellschaftlichen Verständnisses nicht weitergetrieben wird.

Die Beteiligung des Vaters an der frühkindlichen Erziehung halte ich aus folgenden 3 Gründen für essenziell notwendig:

1. Echtes Gleichgewicht der Geschlechter!
Um ein "wahres" Gleichgewicht der Geschlechter hinzubekommen, muss der Mann die extrem anstrengende, schwierige und höchst verantwortungsvolle Aufgabe der Kindererziehung und Haushaltsführung verstehen und wertschätzen lernen. Das kann er am besten, wenn er es einfach selbst für mindestens ein halbes Jahr übernimmt.

2. Gleichgewichtete Einflussnahme!
In unserer Gesellschaft ist ein ungutes Ungleichwicht in der Einflussnahme von Mann und Frau auf das Kleinkind vorhanden. Das Kind verbringt die allermeiste Zeit mit einem weiblichen Rollenmodell in Form der Mutter, der Kindergärtnerin und der Grundschullehrerin. Ich stelle die zugegebenermaßen sehr gewagte These auf, dass dies schlimmen Einfluss auf unsere spätere Fähigkeit, mit Mitmenschen umzugehen, hat und Grundlage für viele Probleme wie Konkurrenzdenken und mangelndes Vertrauen in andere ist. Denn innige Nähe und Vertrauen lernen sowohl Jungen als auch Mädchen nicht unbedingt von Männern.

3. Verantwortung übernehmen!
Ich bin der Überzeugung, dass jeder Vorstandsvorsitzende, jeder Firmenchef, Banker und Hedgefondsmanager ein anderes Handeln (nämlich verantwortungsvoller und moralischer) an den Tag legen würde, wenn er mindestens ein halbes Jahr seines Lebens 24 Stunden täglich mit einem schreienden Etwas auf dem Arm verbracht hätte.

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9 Kommentare

> "Es gibt Überlegungen, pauschal ein Erziehungsgeld an Vater oder Mutter auszuzahlen, das den Kosten eines Krippenplatzes entspricht (ca. 800-1000 Euro pro Monat). Damit, so die Argumentation, könne dann jeder selbst entscheiden, ob er/sie das Geld für den Krippenplatz ausgeben möchte, um selbst zu arbeiten, oder ob er/sie lieber Zuhause bleibt und selbst erzieht. Finde ich einen sehr überlegenswerten Ansatz"

Krippenplätz werden m.W. sogar bis 1500,- bezuschusst je nach Bundesland.
Aber ja, diese Idee, die du da nennst, vertrete ich schon länger. Sie wäre zumindest schon mal gerechter, weil damit nicht nur das Weggeben in die Fremdbetreuung gefördert und finanziert würde, sondern auch die eigenverantwortliche Erziehung - UND Familie an sich.

> "Andreas: Es geht hier meinem Freund nicht um Materialismus oder Karriere, er will verständlicherweise auch für seine Familie sorgen können und braucht damit auch den Job und vielleicht auch bessere Aussichten und möchte trotzdem auch Zeit mit seinem Kind verbringen. Leider sieht sein Vorgesetzter das anders, obwohl das Unternehmen, in dem er arbeitet, dafür wirbt, wie familienfreundlich es doch sei..."

Das mit der Familienfreundlichkeit von Unternehmen ist doch eh Augenwischerei. Meist geht es da nur um flexiblere Arbeitszeiten oder Fremdbetreuung im Haus o.ä. Mit Familienfreundlichkeit hat das ja nun gar nichts zu tun.
Und das kann man den Firmen auch nicht vorwerfen - marktwirtschaftlich agierende Unternehmen sind nicht für Familienpolitik zuständig - und auch nicht geeignet.

Und es geht doch eingangs um die Beteiligung der Väter an der Erziehungsarbeit - und das könnte dein Freund im Beispiel doch locker realisieren, denn die sind ja zu zweit und sie könnte halt auch mal arbeiten gehen, während er Hausmann&Co ist. Und das geht auch völlig ohne Geschenke vom Staat.

@Matthias: Doch, das meinte ich. Wenn sich ein Vater stärker mit dem Kind beschäftigt, lernt er auch eher, eine "alte Männereigenschaft" - nämlich das Nicht-Zulassen von Gefühlen - abzulegen. Momentan lernen Kinder dies eher von der Mutter (eifern aber u.U. dem Vater als Rollenmodell hinterher, der ja auch der anerkanntere in der Gesellschaft ist). Ich glaube nicht, dass das Aufgeben dieser Eigenschaft bei Männern zu einer Verweichlichung führen würde, sondern eher zu einer besseren Kommunikation zwischen Mann-Frau und Kind-Erwachsenem. Wir könnten einfach alle viel besser miteinander reden, weil wir es richtig gelernt hätten. Die Theorie klingt komisch, f ü h l t sich aber verdammt richtig an ;-)))

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