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Tomés Kinderporträtmuseum / Beschneidung von Jungen jetzt strafbar / Kinderrechte gestärkt

  • 961 P 1174 Schmerz, Junge bei der Beschneidung im OP, festgeschnallt und festgehalten, Gersthofen, 28.6.2012
  • hochgeladen von Tomé Thomas Etzensperger

1. Leserbrief vom 29.6.2012 / "Augsburger Allgemeine" / 2.Seite

Kinderrechte gestärkt

Das Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung von Jungen in ihrem Urteil als strafbare Körperverletzung darstellt, ist sehr zu begrüßen und überfällig. Bravo im Namen der Kinderrechte! Das Gericht stellt die körperliche Unversehrtheit des Kindes über die überholten archaischen Bräuche von Religionen. Es zeigt hier auch Respekt vor der Würde des Kindes. Kein Kind auf dieser Welt, weder Junge noch Mädchen, lässt sich freiwillig oder gar gerne beschneiden. Jedes Kind soll über seinen Körper selber bestimmen dürfen. Dies ist ein wesentliches Grundrecht, in das sich der Erwachsene nicht einmischen darf. Die Religionen sollten sich mit diesem Urteil abfinden, wenn ihnen wirklich etwas am Wohle der Kinder gelegen ist.

Einen Tag nach Veröffentlichung dieses Kölner Urteils empörten sich alle Kirchengemeinschaften ganz vehement und ausführlich darüber, dass die Unversehrtheit der Kinder geschützt wurde, woraufhin ich einen zweiten Leserbrief verfassen musste.

2.Leserbrief

Beschnittene Rechte?!?

Nun ist der Aufschrei (wie aber leider zu erwarten war) groß – die Religionsgemeinschaften wehren sich gegen „Bevormundung“. Schon die Überschrift in dem Artikel: „Beschnittene Rechte / Muslime, Juden und (sogar die) christliche Kirche kritisieren das Kölner Urteil gegen Beschneidungen von Jungen“, hat mich wütend gemacht. Was für eine Heuchelei! Haben denn die Kinder keine Rechte!? Was ist so falsch daran, das Kind SELBER entscheiden zu lassen, was es mit seinem Körper macht und wie es seine Religion leben will, wenn es alt genug dafür ist?! (Das nennt man übrigens „Selbstbestimmungsrecht – und wollen wir nicht alle mündige Bürger?!) Offensichtlich haben die Kirchen Angst vor selber entscheidenden Menschen! Solch krampfhaftes Festhalten an unzeitgemäßen und religiös begründeten Bevormundungen ihrer Mitglieder zeugt von Schwäche und Unsicherheit. Und noch ein Wort zu den Religionsgemeinschaften: Nicht dass wir uns hier falsch verstehen... das Selbstbestimmungsrecht und der Glaube der Religionen steht bei mir sehr hoch, aber noch höher steht bei mir das Glück eines Kindes. Zeigt Mut und Größe – es ist eine Chance! Ein lachendes Kind ist das größte Geschenk, das einem das Leben bereithält – ein weinendes Kind bricht mir das Herz!

Tomé Thomas Etzensperger

Kinderporträtmuseum

Um den Schmez der Jungen bei der Beschneidung zu zeigen, habe ich recherchiert und vier Bilder dazu gezeichnet, die eigentlich keiner Worte bedürfen!!

Mehr dazu: http://www.google.de/imgres?q=beschneidung+von+jun...

Da das Thema in den Medien immer noch hochaktuell ist und Diskussionen entfacht, hier noch mein dritter Leserbrief vom 6.7.2012:

Leserbrief zum Artikel „Beschneidung ist keine Verstümmelung“ auf der Seite 5 und Leitartikel „Der Streit um die Beschneidung“ auf Seite 2 in der „Augsburger Allgemeinen“ vom 7.Juli 2012

Beschneidungsverbot ist wie auf das Kreuz verzichten?

Rabbiner Henry Brandt, den ich durchaus schätze, nennt die Entscheidung des Gerichts, welches die Beschneidung von Jungen verbietet, ein „dummes Urteil“. Seine Äußerung, durch ein Beschneidungsverbot wäre schon oft versucht worden, „das Judentum zu schädigen“, ist als Argumentation nicht zutreffend, da es um ein allgemeines Verbot der Knabenbeschneidung für ALLE Kinder geht. Der Vergleich von Herrn Brandt: „Es wäre so, als sagte man Christen, sie müssten auf das Kreuz verzichten“, ist an den Haaren herbeigezogen; es geht hier, wie Herr Roller in seinem Leitartikel auch ganz klar sagt, um das Rechtsgut der körperlichen Unversehrtheit, das der Staat zu schützen hat. Das Kreuz ist ein Symbol, die Beschneidung von Kindern jedoch ein irreversibler Akt. Was spricht dagegen, zu warten, bis das Kind mündig ist, selber über seinen Körper (und seine Religion) zu entscheiden. Eine starke, selbstbewusste Kirche sollte selbst entscheidende Mitglieder ihrer Gemeinschaft ertragen und sogar schätzen. Ob mit 8 Tagen oder als Achtjähriger – die Beschneidung ist ein schmerzhafter Eingriff, wie meine Zeichnungen zu dem Thema zeigen, der den Betroffenen auch traumatisieren kann.

Wie man erfahren kann, sind tatsächlich auch schon Jungen an der Beschneidung ihrer Genitalien gestorben, manche hatte jahrelang Schmerzen und mussten mit Komplikationen leben und NICHT WENIGE sind durch diesen Eingriff tatsächlich zutiefst traumatisiert worden. Auch der Hinweis auf einen "Hygienischen Akt", als den manche diese Operation darstellen wollen, entbehrt jeglicher Grundlage... wozu gibt es Seife?! ... sonst müssten ja auch die Ohren abgeschnitten werden, ...ist es nicht so?!!

Leserbrief zum Artikel „Rabbiner reden vom Holocaust“ auf der Seite 5 in der „Augsburger Allgemeinen“ vom 13.Juli 2012

Holocaust?

Das Urteil des Landgerichts Köln, die Beschneidung von Knaben als Körperverletzung zu bewerten, sollte das Selbstbestimmungsrecht der Kinder stärken und die körperliche Unversehrtheit der Kinder schützen. Dies nun mit dem Holocaust zu vergleichen, bei welchem Millionen Juden und Andersdenkende grausam ermordet wurden und dabei den Richtern und Befürwortern eines Beschneidungsverbotes für Jungen sogar einen „Angriff auf religiöse Minderheiten in Europa“ zu unterstellen, muss vehement zurückgewiesen werden. Es geht hier auch nicht um die Schwächung von kirchlichen Kompetenzen, sondern „nur“ um KINDERRECHTE! Solche Äußerungen tragen in der Tat nicht dazu bei, Kinderrechte überhaupt wahr- und ernstzunehmen.
Ob mit 8 Tagen oder als Achtjähriger – die Beschneidung ist ein schmerzhafter Eingriff und darf nicht gesetzlich in der Bundesrepublik verankert werden.
Dass sich Kirchen allgemein schon immer schwer getan haben mit Reformen und Kritik, ist eine Tatsache, die sich leider immer wieder bestätigt.

PS: Körperliche Unversehrtheit ist übrigens nicht allein ein durch unser Grundgesetz auf die Bundesrepublik Deutschland beschränktes Recht, sondern ein elementares Menschenrecht, das weltweit beachtet werden sollte. Danach verstößt die Verstümmelung von Menschen wie die religiöse Beschneidung Minderjähriger auch gegen internationales Recht.

Es geht hier also nicht, wie immer wieder suggeriert wird, um ein generelles Verbot der religiösen Beschneidung, sondern darum, dass dieser Eingriff an Säuglingen und Knaben unter 14 Jahren (Religionsmündigkeit) strafbar ist.

Leserbrief zu den Leserbriefen zum Thema Beschneidung auf der Seite 2 in der „Augsburger Allgemeinen“ vom 18.Juli 2012

Deine Kinder?

Gefreut hat mich der Leserbrief von Herrn Welzel, der sagt, dass Kinder sich selbst gehören und damit ihr eigenes Selbstbestimmungsrecht zum Maßstab gemacht werden muss, wenn es um Beschneidung geht, der betroffene Junge also selbst zustimmen muss, wenn er das entsprechende Alter dazu hat. Darum geht es letztlich – um KINDERRECHTE! Dieser Einsicht stehen aber unter anderen immer noch so dumme Argumente entgegen, dass eine Beschneidung aus „hygienischen Gründen“ zu befürworten sei. Alle DIESE Argumente sind inzwischen von Urologen hinreichend widerlegt worden, selbst die Mär, dass die Beschneidung keine nachteiligen medizinischen Folgen habe, wird von Ärzten bestritten.

Deine Kinder

sind nicht deine Kinder,
sie sind die Söhne und
Töchter der Sehnsucht des
Lebens nach sich selbst.

Sie kommen durch dich,
aber nicht von dir und
obwohl sie bei dir sind,
gehören sie dir nicht, du
kannst ihnen deine Liebe
geben, aber nicht deine
Gedanken, denn sie haben
ihre eigenen Gedanken, du
kannst ihrem Körper ein
Heim geben, aber nicht
ihrer Seele, denn ihre
Seele wohnt im Haus von
morgen, das du nicht
besuchen kannst, nicht
einmal in deinen Träumen.

Du kannst versuchen, ihnen
gleich zu sein, aber suche
nicht, sie dir gleich zu
machen, denn das Leben
geht nicht rückwärts und
verweilt nicht beim
Gestern. Du bist der
Bogen, von dem deine
Kinder als lebende Pfeile
ausgeschickt werden. Laß
deine Bogenrundung in der
Hand des Schützen Freude
bedeuten. (von Kahlil Gibran)

Wenn man sich mit dem Thema "Beschneidung" etwas mehr befasst und sich informiert, kann man eigentlich, angesichts dieser unerträglichen Fakten und Fotos vom Leid dieser betroffenen Kinder, gar nicht mehr anders, als diesen "religiös" oder "hygienisch" begründeten Brauch mit Abscheu zu verdammen!

Beschneidung in den USA: 100 tote Kinder jedes Jahr!
Routine Neugeborenenbeschneidung

In den USA wurde um 1870 die Beschneidung als Mittel gegen die verabscheute Masturbation (=Selbstbefriedigung) eingeführt, die in der damaligen dortigen Gesellschaft als besonders schreckliche Sünde verteufelt wurde. Selbstbefriedigung, jugendliche Rebellion und Promiskuität sollten auf einen Schlag mit einer einzigen Operation ausgemerzt werden. Das versprachen die Beschneider. Folglich kam es im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer Routinebeschneidung, von der immer mehr männliche Babys betroffen wurden.

Als sich nach Jahrzehnten in einer liberaler gewordenen Öffentlichkeit die Beschneidung als Masturbationsverhinderung nicht mehr argumentieren ließ, wurden im Handumdrehen dafür andere Begründungen erfunden: Vereinfachte Hygiene, Verhinderung von Peniskrebs, von Gebärmutterkrebs, von Geschlechtskrankheiten, Phimose, Harntraktinfekten und dergleichen mehr lauten die Vorwände bis heute. Das große Geldverdienen mit Beschneidung und Baby-Vorhautverkauf an Biotech-Firmen muss weitergehen.

Doch auch die damaligen Behauptungen über angebliche Vorteile der Beschneidung wurden inzwischen alle widerlegt. Die US-Babybeschneidung ist zwar rückläufig, jedoch werden derzeit noch immer etwa 50% aller männlichen Neugeborenen in den USA beschnitten. Der unglaubliche Zynismus der frühen Beschneidungsbefürworter lautete: Babys würden doch gar keinen Schmerz fühlen, denn ihr Nervensystem wäre noch nicht fertig ausgebildet(!). Also wurden die meisten Neugeborenen in einer Fesselschale (circumstraint) fixiert und sogar ohne Betäubung beschnitten. Und noch heute werden mehr als 85% der Babies in den USA ohne irgendeine Form der Betäubung beschnitten. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 100 Babys allein in den USA an den direkten Folgen der Beschneidung.

100 tote Kinder - JEDES JAHR !! - ALLEIN IN DEN USA!!!

Weitere Informationen:
http://www.beschneidung-von-jungen.de

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  • 963 P 1176 Schmerz 2, Junge bei der Beschneidung im OP, festgeschnallt und festgehalten, Gersthofen, 29.6.2012
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  • 964 P 1177 Schmerz 3, Junge bei der Beschneidung im OP, festgeschnallt und festgehalten, Gersthofen, 29.6.2012
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6 Kommentare

Kann Dir nur zustimmen, Thomas!!!
In Deinen Zeichnungen hast Du diese schrecklichen Situationen sehr gut nachempfunden!
LG Heidi

Welch Resonanz... aber sind ja auch nur Menschen... und Menschen sind ja auch böse... die vernichten den Planeten, essen Hunde und erschrecken Bruder Delfin... Kätzchen, Igel und Eichhorn sind halt netter...

Ausserdem gehts nur um Sexualorgane...

Rennt einer rum, und schneidet Mitlebewesen - egal ob Katz oder Kind - die Ohrläppchen ab, gäbs Geschrei... aber wenn Sexualorgane raus-, weg- und kaputtgeschnitten (ob nun Mädchen verstümmelt, Knaben beschnitten oder Tiere kastriert) werden, interessiert das keine Sau oder wird noch begrüßt...

PS: Kein sorry für mein frustriertes Ätzen...

Kann deinem Artikel nur zustimmen.

Jeder Mensch (egal ob Erwachsene oder Kinder) sollte selbst entscheiden können/dürfen, was mit seinem Körper passiert.

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