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„McDonald´s ist die erfolgreichste „Jugendeinrichtung“ Deutschlands“

Fachtag Jugendbeteiligung zeigt - Kinder und Jugendliche machen ihr eigenes Ding

"Was die Anziehungskraft der Fastfoodketten auf junge Menschen betrifft, kann kein Jugendzentrum und keine Mensa mithalten." Mit dieser provokanten Feststellung konfrontierte Referent Prof. Dr. Ulrich Deinet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Fachtags Jugendbeteiligung im Landratsamt Augsburg.

Der Professor forscht an der Hochschule Düsseldorf unter anderem zu den Fragen, wie sich Kinder und Jugendliche öffentliche Räume aneignen und welche Veränderungen sich in ihren Lebenswelten ergeben. Übersetzt: Wo treffen sich junge Leute heute? Eingeladen hatte ihn die Kommunale Jugendarbeit im Landkreis Augsburg, die sich über eine gut besuchte Veranstaltung zum Thema "Jugend und Räume" freute.

Wichtig: Jugend beteiligen!

"Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am kommunalpolitischen Geschehen ist unverzichtbar", stellte Landrat Martin Sailer zum Auftakt klipp und klar fest. "Denn nur dadurch wird der Wohnort zur Heimatgemeinde, zu einem Ort zum Bleiben."

Der Schlüssel dazu sei eine gelingende kommunale Jugendpolitik. Mit wenigen Worten führte er den Anwesenden anschaulich vor Augen, wie drastisch sich das Aufwachsen junger Menschen in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Umso wichtiger sei es, Jugendliche dafür zu begeistern, Verantwortung zu übernehmen und ihren Alltag mitzugestalten. "Jugendbeteiligung liegt mir am Herzen! Kommen Sie ins Gespräch und entwickeln Sie Ideen, wie eine gute Beteiligung und Teilhabe gelingen kann", appellierte der Landkreischef am Ende seines Grußworts an die Teilnehmer.

Sie machen ihr Ding

Prof. Dr. Deinet führte in seinem Impulsreferat anschließend Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen zum Thema zusammen: "Jugendliche machen sich aus Orten Räume. Sie suchen sich ihre Treffpunkte. Und da stehen natürlich Mc Donalds und Einkaufszentren ganz oben auf der Beliebtheitsskala." Auf der anderen Seite würden Schulen immer mehr zum zentralen Lebensort, an dem die Schülerinnen und Schüler ihre Freundschaften leben.

Jugendarbeit - als Freizeit- und Bildungsangebot für junge Menschen - müsse auf diese Entwicklungen reagieren, in diesen "neuen Räumen" agieren, dorthin gehen, wo Jugendliche sind. Treffpunkte junger Menschen seien immer auch Raum für informelle Bildung. Als "wildes Lernen" bezeichnete Deinet diese Bildungsform und plädierte dafür, diese Art des Lernens durch passende Angebote und gute Rahmenbedingungen zu ermöglichen: "Die Jugendlichen machen ihr eigenes Ding und suchen sich ihren Weg. Unser Ding muss es sein, sie zu befähigen, zu beteiligen, zu unterstützen und - vor allem - sie dabei ernst zu nehmen."

Austausch, Ideen und Abschlussrunde

Um den Worten auch Taten folgen zu lassen, konnten im Anschluss an das Impulsreferat in zwei Ideenwerkstätten Vorschläge für Verbesserungen, Handlungsansätze und konkrete Projekte zu Papier gebracht werden. Moderiert von Monika Seiler-Deffner und Martina Egger (Kommunale Jugendarbeit), tauschten sich die Akteure zu ihren Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen vor Ort aus. Angeregte Gespräche und lebhafte Diskussionen bestätigten, dass die Veranstalter die Themen und Fragestellungen gut gewählt hatten. So lautete die einzige Kritik an dieser Stelle: Die Zeit war zu knapp! Trotz Zeitdruck wurden auf den vier Pinnwänden viele Ideen notiert, die nun in den nächsten Wochen ausgewertet werden sollen. "Wir bleiben dran und halten Sie auf dem Laufenden", versprachen die beiden Moderatorinnen.

Abgerundet wurde der Fachtag "Jugend und Räume" mit einer kurzen Talkrunde. Dabei wurde der Blick nochmals auf gute Beispiele und gelingende Jugendbeteiligung vor Ort gelenkt. Das Fazit, auf das sich die Gesprächsteilnehmer einigen konnten lautete: "Wir wissen, wie es geht. Jetzt müssen wir für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen, damit junge Menschen überall an der Planung und Gestaltung von Räumen mitwirken können." Mit dem notwendigen Treibstoff sollte das dann auch klappen: Viel Aufgeschlossenheit und reichlich guter Wille.

  • Für interessante Impulse sorgte der Vortrag von Prof. Ulrich Deinet.
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