Heinz Malangré - BLICKE AUF EUROPA. 604 Seiten, Augsburg 2011
Wer sich mit Europa beschäftigt, hat in diesen Wochen nicht viel zu lachen. Optimismus ist angesichts der Eurokrise zum Fremdwort geworden. Wer sich historisch mit Europa beschäftigt, hat in aller Regel auch schwere Kost zu verdauen. Dem Autor des Buches »Blicke auf Europa« ist das Kunststück gelungen, über das historische und das aktuelle Europa leicht zu schreiben, ohne oberflächlich zu sein.
Dies ist kein wissenschaftliches Werk, sondern gekonnt erzählte Geschichte. Der Autor nimmt den Leser an die Hand und wandert mit ihm zügig durch die Jahrhunderte. So macht Geschichte Spaß!
Heinz Malangré, Aachener und allein schon deshalb überzeugter Europäer, schafft es, auch Zweiflern den enormen Fortschritt, den Europa heute gerade den Deutschen bietet, zu vermitteln.
Dass Europa mit seiner reichen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschichte, auch mit ihren grausamen Epochen, viel mehr ist als eine Wirtschafts- und Währungsunion wird genauso deutlich wie umgekehrt die Bedeutung, die diese Union heute hat: Ohne sie wäre Europas Zukunft gefährdet.
Malangré, von Hause aus Jurist und jahrzehntelang leitender Finanzmanager im Drei-Länder-Eck, liefert keine leblose Geschichte Europas ab, sondern einen sehr handfesten Beleg dafür, dass es sich lohnt, für dieses Europa ohne Grenzen, mit Binnenmarkt und mit einheitlicher Währung einzustehen. Denn auch das macht der Band sehr deutlich: Vom Himmel gefallen ist dieses europäische Einigungswerk nicht, deshalb bleibt es auch gefährdet.
Aber es gibt einen Anlass, es durch das Dauerthema Finanzkrise klein zu reden. Europa lässt sich nicht auf Euro und Cent reduzieren. In Deutschland ist die erste Demokratie, die Republik von Weimar, daran zugrunde gegangen, dass sie eine Demokratie ohne Demokraten war. Ein Europa ohne Europäer wäre ebenso zum Scheitern verurteilt. Wer Malangrés BLICKEN AUF EUROPA folgt, weiß warum.
BONNER GENERALANZEIGER; 31.01.2012
www.blicke-auf-europa.de