Fragen von ALLEN an Landrat Martin Sailer, Teil 3: Wann ist mit Lockerungen zu rechnen?
Landrat Martin Sailer beantwortet Bürgerfragen im Video
In regelmäßigen Videobeiträgen beantwortet Landrat Martin Sailer häufige Fragen, die das Landratsamt vonseiten der Bevölkerung erreichen. In der dritten Folge der Reihe, die ab sofort unter www.landkreis-fuer-alle.de/fuer-alle/fragen-von-allen-an-landrat-martin-sailer und in den sozialen Medien abrufbar ist, geht Sailer unter anderem auf die Frage ein, ab wann im Landkreis mit Lockerungen zu rechnen sein könnte. Sämtliche Fragen für zukünftige Ausgaben können unter info.corona@LRA-a.bayern.de eingereicht werden.
Seit dieser Woche liegt die 7-Tages-Inzidenz für den Landkreis unter 50. Ist demnächst mit Lockerungen zu rechnen?
Landrat Martin Sailer: „Zunächst freuen wir uns, dass wir jetzt unter die Schwelle von 50 gekommen sind. Wir brauchen allerdings für die Dauer von sieben Tagen einen Wert von unter 50, ehe über Lockerungen nachgedacht werden kann. Diese Lockerungen müssten wir zudem vorab mit der Regierung von Schwaben abstimmen. Freie Hand haben wir hinsichtlich der Lockerungen nicht, aber es wird Möglichkeiten geben. Trotz der erfreulichen Entwicklung ist es jetzt wichtig, dass wir vor dem Hintergrund der vereinzelten Fälle von mutierten Coronaviren weiter die Hygieneregeln einhalten, dass wir weiterhin Abstand halten und schlicht all das befolgen, was den Inzidenzwert in den vergangenen Wochen gesenkt hat.“
Welche möglichen Lockerungen haben für Sie denn die oberste Priorität?
Sailer: „Für mich wäre es das Wichtigste, dass unsere Kinder und Jugendlichen wieder in die Kitas und Schulen dürfen. Aus meiner Sicht wäre das im Moment das Allerwichtigste. Gerade die Kinder und Jugendlichen haben in den vergangenen Wochen in dieser Phase des Lockdowns und der Pandemie sehr gelitten. Zweitens wäre es wichtig, dass Einzelhandelsgeschäfte schrittweise wieder öffnen können. Hier werden wir mit der Regierung von Schwaben diskutieren, ob diese Schritte an bestimmte Bedingungen zu knüpfen wären – beispielsweise, dass Kunden ein negatives Testergebnis vorlegen müssen, ähnlich wie es in Österreich bereits der Fall ist. Aber was das betrifft, sind die Dinge noch im Fluss und es wird darauf ankommen, worauf wir uns mit der Regierung verständigen können.“
Viele Bürgerinnen und Bürger machen sich Sorgen um Angehörige, die aufgrund der Kontaktbeschränkungen vereinsamen oder überfordert sind. Welche Perspektiven können wir Menschen in besonderen Lebenslagen aufzeigen?
Sailer: „Auch diese Menschen haben wir auf dem Schirm. Wir haben inzwischen eine Kontaktmöglichkeit über unsere Website (www.landkreis-augsburg.de/anlaufstellen) geschaffen, die sich an Menschen in besonderen Lebenslagen richtet. Wir wissen, dass viele Menschen in dieser Pandemie aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte vereinsamen und sich alleine gelassen fühlen. Diese Menschen brauchen Rat und Unterstützung, weshalb wir entsprechende Rufnummern eingerichtet haben. Außerdem überlegen wir, ob wir eine Art Plattform schaffen, über die Menschen sich bereiterklären können, solche Bürgerinnen und Bürger anzurufen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, auch wenn man sich nicht kennt. Damit könnte man signalisieren, dass man da ist, miteinander spricht, sich die Anliegen des Gesprächspartners anhört oder einfach mit ihnen über das Wetter plaudert. Ich glaube, dass das in dieser Phase ganz wichtig ist, dass eben diese sozialen Kontakte wieder stattfinden können – selbst wenn es nur über das Telefon ist.“