Dorfbrunnen in Gungolding (Altmühltal)
>Einer alten Überlieferung zufolge bekamen die Gungoldinger den Spitznamen "Glockenstehler", im heimatlichen Dialekt "Glocknstöller", weil sie bei Nacht und Nebel eine Glocke vom Pfahldorfer Kirchturm holten, um sie zur Gungoldinger Kirche zu bringen. Dieser Heimatsage, die auch als "Schwanksage" bezeichnet wird, liegt folgender wahrer Kern zugrunde: Im Dreißigjährigen Krieg büßten die Gungoldinger ihre Kirchenglocken ein, vermutlich mussten sie zum Gießen von Kanonen und anderem Kriegsmaterial abgeliefert werden. Da die Kirche von Gungolding Pfarrkirche auch für Pfahldorf war, ordnete der Pfarrherr von Gungolding an, dass die Pfahldorfer eine der Glocken ihrer Filialkirche an die Pfarrkirche abzutreten hätten. Die Pfahldorfer beschwerten sich jedoch darüber beim Bischof in Eichstätt, woraufhin dieser die Anordnung des Gungoldinger Pfarrers für nichtig erklärte. Die Gungoldinger hängen noch heute sehr an dieser Sage und lassen die Erinnerung daran nicht untergehen. Deswegen ist sie seit einigen Jahren auch in Stein gemeisselt als Frontmotiv auf dem Trog des neuen Dorfbrunnens verewigt. <
Wieder eine Erklärung zur Überlieferung geschichtlichen Geschehens