Der Ruf nach Hilfe wurde erhört: Festliche Aufführungen des Oratoriums ELIAS vor vollbesetzter Synagoge Augsburg am 9. und 10.10.2010.
Ein Benefizkonzert ist neben dem Kulturereignis auch ein Ruf nach Hilfe, und dieser Ruf wurde wahrlich erhört: sowohl in der öffentlichen Generalprobe (hier konnten leider viele Interessierte wegen Überfüllung der Synagoge nicht mehr eingelassen werden) und am Konzerttag selbst erklang das Oratorium ELIAS von Felix Mendelssohns Bartholdy (1809 – 1847) vor voller Synagoge. Aus dem Alten Testament (auch Hebräische Bibel genannt) – dessen Schriften ja schon viele Jahrhunderte vor Christi Geburt formuliert wurden – ist der Ruf nach Hilfe zu hören – und so flehten auch Solisten und Chor im Oratorium um Hilfe. Die Zeiten haben sich so gesehen nicht geändert – die Welt der Menschen ist nicht in Ordnung. Heutzutage suchen die Wissenschaftler in den Weiten des Kosmos nach einem zweiten Planeten mit „Leben“. Ob es dort „menschlicher“ zugeht? Gibt es dort auch Hilferufe? Wir können es nicht hören, weil das Universum den Schall nicht überträgt. So bleiben wir Menschen hier allein in der schützenden „Lufthülle“ und verwandeln unsere Not in Kultur: der große Chor (Kammerchor Friedberg, Chorgemeinschaft Kissing, Liedertafel Aindling) formulierte mächtig, die Gesangssolisten Thomas Laske (Bass - Elias), Marina Ulewicz (Sopran), Anita Pfalzgraf (Sopran), Liat Himmelheber (Alt), Nikola David (Tenor) sprachen eindrucksvoll und das Friedberger Kammerorchester unterstützte nachdenklich oder markant – so wie es der Komponist wollte und so kraftvoll, wie der musikalische Leiter Gereon Trier am Dirigentenpult es zeigte. Die Zuhörenden bedankten sich mit brausendem Applaus und Frau Dr. Schönhagen (Leiterin des jüdischen Kulturmuseums) ergriff dankbar die Hand des Dirigenten, in Freude über die gelungene Organisation und die schöne Aufführung.